2024-05-15T11:26:56.817Z

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Skeptischer Blick: Simon Goldhammer geht mit Viktoria Aschaffenburg mit einigen Sorgen ins neue Jahr.
Skeptischer Blick: Simon Goldhammer geht mit Viktoria Aschaffenburg mit einigen Sorgen ins neue Jahr. – Foto: Moritz Hahn

Viktoria: Finanzielle Probleme sorgen für zusätzliche Sorgenfalten

Der Viktoria steht eine unruhige Winterpause bevor

Hinten raus ging nicht mehr viel zusammen: Der SV Viktoria Aschaffenburg hat aus den letzten acht Partien vor der Winterpause nur magere fünf Zähler eingefahren. Die gute Ausgangsposition ist damit verspielt, die Blicke gehen auf Tabellenplatz zwölf liegend in den Rückspiegel. Chefcoach Simon Goldhammer hat eingedenk der Durststrecke den Abstiegskampf ausgerufen. Zur sportlich schwierigen Situation gesellen sich zu allem Überfluß auch noch finanzielle Sorgen, wie jetzt bekannt wurde.

Es klafft eine nicht unerhebliche Liquiditätslücke bei der Viktoria. Das hat auch damit zu tun, dass der angepeilte Zuschauerschnitt von 1.100 Besuchern pro Spiel bislang deutlich nicht erreicht wurde. Bis dato kamen nur 860 Fans pro Partie ins Stadion am Schönbusch. "Ja, bezüglich des Zuschauerzuspruchs hätten wir uns mehr erhofft. Das stimmt", sagt Melanie Grün-Schmidt, Leiterin Medien und Kommunikation beim SVA. Politisch mag Aschaffenburg noch zu Bayern gehören, auf großes Interesse stößt die Regionalliga Bayern bei den Fußballanhängern in und um Aschaffenburg nicht. Mit Gegnern wie Schalding-Heining, Buchbach oder Vilzing kann der interessierte Fan vom Untermain wenig anfangen. Das will auch Grün-Schmidt gar nicht verhehlen: "In der Regionalliga Südwest hätten wir hier alle zwei Wochen ein Derby. So ist es halt schwierig, viele Zuschauer anzulocken."

Laut des Fachmagazins "Kicker" ist die Vorstandschaft ist mit der Bitte auf freiwilligen Gehaltsverzicht von November bis Januar an die Mannschaft herangetreten, was beim Team durchaus auf offene Ohren gestoßen ist. Wie viel der Klub damit einsparen konnte, bleibt freilich intern.

Durch den finanziellen Engpass ist auch klar, dass es in der Winterpause keine Verstärkungen geben wird. Höchstens wenn Spieler abgegeben werden, könnte finanzieller Spielraum frei werden. Allerdings ist das eher unwahrscheinlich, da der Kader ohnehin recht dünn ist und die Verletzungssorgen groß. Clay Verkaj, Niklas Meyer oder Florian Pieper könnten nach und nach in der Vobereitung wieder einsteigen und düften schnell Anschluss finden. Philipp Beinenz, Niklas Borger und Elias Niesigk fehlten viele Monate. Ob das Trio daher gleich helfen wird können, bleibt abzuwarten.

Nicht die erhofften frohen Botschaften in der Vorweihnachtszeit für die Anhänger der Viktoria. Melanie Grün-Schmidt kann aber Entwarnung geben: "Man braucht sich um die Viktoria keine Sorgen machen. Wie jeden Winter, wenn die Zuschauer- und Sponsoringeinnahmen fehlen, müssen wir uns lang machen. Da geht es uns nicht anders wie vielen anderen Amateurvereinen auch, die auf semiprofessioneller Basis arbeiten. Der November und der Dezember sind traditionell zäh. Zum Beispiel müssen wir das Stadion von der Stadt anmieten, was ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor ist." Dazu kommt die Randlage in Bayern. Einfach 300 Kilometer zu einem Auswärtsspiel sind keine Seltenheit. Die Kosten sind immens. Dass gleichzeitig Sponsoren und Gönner in Zeiten von horrenden Energiekosten etc. den Gürtel enger schnallen und die Zuwendungen zurückschrauben, tue dann ein Übriges.

Unterm Strich nichts Neues für die Viktoria, mit dem Unterschied, dass sich der Verein dieses Mal ganz bewusst dafür entschieden hat, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. "Wir wollen den Schulterschluss mit der Region hinbekommen. Dafür haben wir nun für Transparenz gesorgt, damit die Leute auch Hintergrundinformationen über bestimmte Vorgänge haben", erklärt Grün-Schmidt. Der Verein hat dazu auch eine Kampagne mit dem Namen "Gemeinsam durch den Winter" ins Leben gerufen. Mit diversen Aktionen soll Geld in die Kassen gespült werden. Ob die Kampagne ein Erfolg ist, wird sich laut Grün-Schmidt im Januar zeigen, ist aber jetzt bereits guter Dinge: "Die Resonanz darauf ist bislang gut."

Aufrufe: 05.12.2023, 14:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor