2024-04-30T13:48:59.170Z

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Kleve feiert wichtigen Sieg.
Kleve feiert wichtigen Sieg. – Foto: Jens Terhardt

Vier Tore für die Klever Fußballseele

Bei Spielern, Verantwortlichen und Anhängern des Oberligisten 1. FC Kleve war die Erleichterung nach dem 4:1-Sieg im Heimspiel gegen den TVD Velbert zu spüren. Die Mannschaft überzeugt erst fußballerisch und dann kämpferisch.

Philipp Divis brachte die Stimmung, die im Lager des 1. FC Kleve am Mittwochabend nach dem 4:1 (3:1)-Erfolg in der Heimpartie gegen den TVD Velbert herrschte, treffend auf den Punkt. „Dieser Sieg ist sehr wichtig für die Tabelle“, sagte der 25-jährige Abwehrspieler des Oberligisten. „Aber er ist auch enorm wichtig für die Psyche.“

Die Erleichterung, die Negativserie von fünf Spielen ohne Sieg beendet zu haben, war in der Eroglu-Arena überall zu spüren. Ob bei den Akteuren in den rot-blauen-Trikots auf dem Rasen, den Verantwortlichen an der Linie oder den Klever Anhängern unter den offiziell 302 Zuschauern auf den Rängen – allen war anzumerken, wie gut dieser Erfolg getan hatte. Vier Tore für die Klever Psyche.

Denn die Wochen zuvor mit erneutem Verletzungspech, der unnötigen und zwei Punkte kostenden Roten Karte für Torhüter Ahmet Taner wegen einer Tätlichkeit beim 1:1 gegen Hamborn 07 sowie die Offensivschwäche mit nur einem Treffer in fünf Spielen waren nicht gerade förderlich für das Selbstvertrauen gewesen. Und es schien mit den Nackenschlägen munter weiterzugehen, als die Mannschaft gegen den TVD Velbert in einer überzeugenden ersten Hälfte eine Vielzahl von Chancen erst nur zum Führungstreffer von Niklas Klein-Wiele (21.) nutzte. Und dann wie aus dem Nichts den Ausgleich durch Harumi Goto (36.) verkraften musste.

Doch der 1. FC Kleve ließ sich dadurch nicht aus der Bahn werfen, was Trainer Umut Akpinar als entscheidenden Faktor auf dem Weg zum Sieg ausmachte. „Wir haben nach dem 1:1 sofort wieder unser Spiel durchgezogen. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte der Coach. Linksverteidiger Elidon Bilali (42.) mit seinem ersten Oberliga-Tor und sein Vordermann Leon Schütz (44.) ebneten mit ihren Treffern kurz vor der Pause schnell wieder den Weg zum so dringend benötigten Erfolg. Der war auch deshalb so wichtig, weil die Konkurrenz im Abstiegskampf tags darauf überraschend punktete.

Umut Akpinar bescheinigte seiner Mannschaft, „eine überragende erste Hälfte“ gespielt zu haben. In der es trotzdem ein großes Manko gab. Der 1. FC Kleve übertraf sich im Auslassen bester Torchancen. Danny Rankl (8., 32., 35.), Niklas Klein-Wiele (9.) und Hasan Akcakaya (20.) ließen Hochkaräter aus. Deshalb herrschte erst kollektive Erleichterung am Bresserberg, als der gerade eingewechselte Tim Haal (89.) mit dem Treffer zum 4:1 auch wirklich alle Zweifel am Erfolg beseitigt hatte, der viel früher in trockenen Tüchern hätte sein können und müssen.

Kleve hat sich den Sieg verdient

In der zweiten Halbzeit drohte die Partie sogar zu kippen, weil der 1. FC Kleve jetzt im Spiel nach vorne nicht mehr so ballsicher agierte. Er leistete sich schon in der eigenen Hälfte einige Ballverluste, was ihn unter Druck brachte. „Da haben wir nicht mehr die Ruhe in unseren Aktionen gehabt, die wir in der ersten 45 Minuten hatten“, sagte Akpinar. Doch richtig gefährlich wurde es vor dem Tor des viel Sicherheit ausstrahlenden Ersatzkeepers Haakon Pomorin nur äußerst selten. Dafür hatte der TVD Velbert zu wenig Tempo in seinem Spiel, dafür verteidigte der 1. FC Kleve viel zu konzentriert.

„Wir wollten diesen Sieg unbedingt schaffen. Und die Mannschaft hat alles dafür getan, dass wir dieses Ziel erreichen“, sagte Umut Akpinar. 45 Minuten lang tat sie das mit viel fußballerischer Feinarbeit, 45 Minuten dann mit enormer Leidenschaft, viel Laufbereitschaftund großem Einsatz – so, wie sich das für ein Team im Abstiegskampf gehört. Die Zuschauer honorierten es auf der Tribüne mit Applaus bei jedem gewonnen Zweikampf an einem Abend, der gut für die Klever Fußballseele war.

Umut Akpinar wollte sich dann aber nicht lange mit dem Rückblick auf die Partie und möglichen neuen Tabellenkonstellationen im Abstiegskampf aufhalten. „Mir geht jetzt schon unser nächstes Spiel beim Spitzenteam Germania Ratingen durch den Kopf“, sagte der Coach und lief dann Richtung Kabine. Ganz so, als würde er noch am Abend mit seinem Trainerteam mit der Vorbereitung beginnen. Die Mannschaft um die Mannschaft ist über Jahre bewährt und wird weiter zusammenarbeiten. Nach Umut Akpinar haben auch Co-Trainer Lars van Rens, Torwart-Coach Tobias Schulte-Mattler, Physiotherapeut Uli van Baal und Betreuer Tim Janssen für eine weitere Saison zugesagt.

Aufrufe: 031.3.2024, 12:30 Uhr
Joachim SchwenkAutor