Spannungsgeladene Derbys und wichtige direkte Duelle für ganz oben, aber auch ganz unten, stehe am Wochenende auf dem Programm. Am Samstag startet der Spieltag mit dem "Grobacher-Derby" zwischen dem FCU und FCO.
Viele haben mit einer deutlichen Klatsche gerechnet, doch der TSV Oberöwisheim hat gegen den Tabellenführer einen Fight geliefert, dem allergrößter Respekt gebührt. Dennoch stand die Mannschaft um Cem Fisekci trotz Führung erneut ohne Punkte da, was dieser wie folgt beurteilt: „Bereits vor dem Spiel startete der Tag für uns extrem bitter, da sich ein Spieler morgens krankgemeldet hatte und sich zwei weitere beim Aufwärmen verletzt haben. Ebenfalls mussten wir bereits nach 18 Minuten verletzungsbedingt wechseln. In den ersten zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten baute Neibsheim viel Druck auf. Danach bekamen wir das Spiel besser in den Griff und konnten uns immer mal wieder kleinere Chancen erarbeiten, weshalb es nicht ganz unverdient mit 0:0 in die Halbzeit ging. Die zweite Halbzeit begann wie die erste aufgehört hatte. Neibsheim versuchte viel, jedoch standen wir sehr sicher in der Defensive und konnten unser Tor gut verteidigen. In der 60. Minuten erhielten wir dann einen völlig berechtigten Elfmeter, den Oberst souverän verwandelte. Danach erhöhte Neibsheim den Druck und wir hatten immer größere Schwierigkeiten, da so langsam unsere Kräfte nachließen. In der 75. Minute war es dann so weit und Neibsheim glich aus. Das Tor hätte jedoch nicht zählen dürfen, da der Stümer von Neibsheim unseren Spieler im Mittelfeld gefoult hatte. Leider übersah der Schiedsrichter diese Aktion. Gerade fünf Minuten später ging Neibsheim sogar mit 2:1 in Führung. Danach versuchten wir es noch einmal, konnten unsere ein bis zwei Chancen jedoch nicht nutzen. Ebenfalls erhielten wir in der 90. Minute keinen Elfmeter, als ein Neibsheimer Spieler ganz klar in den Rücken unseres Spielers sprang. Erneut gut gekämpft und in zwei Situationen extrem viel Pech gehabt.“
Mund abputzen, Krone richten und weitermachen - so wird und muss der TSV nun von Spiel zu Spiel gehen, um den Abstieg in die B-Klasse zu verhindern: „Nun erwartet uns das Derby gegen Münzesheim. Ich erwarte ein sehr zweikampfbetontes Spiel, in dem es für beide Mannschaften um absolut viel geht. Wir müssen an die letzten beiden Spiele anknüpfen, uns endlich selbst belohnen und uns das nötige Glück erzwingen, dann bin ich überzeugt davon, dass am Sonntag etwas zu holen ist.“
Die FzG Münzesheim sorgt durch eine mittlerweile stabile Defensive für immer mehr Aufsehen und erringt einen Punkt gegen den favorisierten FC Heidelsheim 2. Michael Seltsam zieht wie folgt Bilanz: „Nach zuvor schon zwei guten geführten Partien, in denen man leider keine Punkte holen konnte, machte man es gegen Heidelsheim 2 besser. Gegen den Tabellenzweiten aus Heidelsheim war man außer in den ersten fünf Minuten hellwach. Das 0:1 musste man gleich zu Spielbeginn nach einem Abstimmungsfehler hinnehmen. Wie schon in den Wochen zuvor hat man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und spielte weiter einen guten Fußball. In der 54. Minute konnte man nach einem gut getretenen Eckball von Smiatek den Ausgleich erzielen - Seidenspinner konnte die Ecke im Stile eines Stürmers zum 1:1 im Tor unterbringen. Leider musste man am Ende das Spiel zu Neunt beenden (nach einem Foul in der 60.Minute von Seidenspinner entschied der Schiedsrichter überraschend auf Rot. Zu Zehnt nahm man den Kampf an und war in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft. Den nächsten Wermutstropfen musste man dann in der 76. Minute nach einer gelb-roten Karte gegen unseren Spielertrainer Glasnovic hinnehmen. Zu Neunt musste man alles raushauen, sodass man sich das 1:1 am Ende redlich verdiente.“
Nun steht das Nachbarschaftsderby gegen den TSV Oberöwisheim an, dessen stabilere Ergebnisse (wenn auch noch nicht durch Punkte gekrönt) sich bis nach Münzesheim herumgesprochen haben dürften: „Zu unserem nächsten Spiel sind wir zu Gast in Oberöwisheim. In diesem wichtigen Spiel müssen wir leider auf einige Verletze und die gesperrten Spieler verzichten. Nichtsdestotrotz werden wir auch hier alles geben um auch im Derby zu bestehen. Natürlich wird es jetzt gegen Oberöwisheim nicht leichter, da wir wirklich schauen müssen, wen wir aus Feld schicken. All das Jammern hilft nichts - wir fahren zum Derby um zu gewinnen!“
Prognose:
Ich lehne mich etwas aus dem Fenster und denke, dass ein erster Punktgewinn für den TSV hier ansteht, wenn man den Heimvorteil und die Derbymentalität auf den Rasen bekommt!
Es ist vor einem so packenden Derby wie dem gegen den FC Obergrombach weniger von Bedeutung, in welcher Form die Teams sind oder wie das Wetter wird. Es ist vor allem eine Mentalitäts- und Einstellungsgeschichte. Es wird eine Menge los sein im Michaelsbergstadion und die Teams ziehen daraus Energie in ihrem Körper, von der sich noch nicht einmal wussten, dass diese in ihnen steckt. Paart man dies mit den entsprechenden fußballerischen Mitteln, dann ist man kaum zu bezwingen - das gilt für beide Teams, auch wenn der ambitioniert gestartete FC Untergrombach auf den Tabellenletzten FC Obergrombach trifft.
Coach Michael Beller muss und wird seine Schützlinge heißmachen und versuchen das Maximum aus jedem herauszuholen. Denn auch er weiß, dass der Sieg für beide Teams in Sachen Saisonendspurt und Prestige von essenzieller Bedeutung sein kann!
Eine denkbar knappe Niederlage musste der FC Obergrombach gegen den TSV Rinklingen hinnehmen, die Coach Silas Helfrich wie folgt analysiert: „Leider mussten wir letzten Sonntag eine für uns bittere Niederlage einstecken. Relativ früh bekommen wir durch einen Fehler im Aufbauspiel das 0:1, sind aber ab dann, für das komplette Spiel, die spielbestimmende Mannschaft. Rinklingen konnte an dem Tag, meiner Meinung nach, nur mit dem Ergebnis und ihrem Torwart zufrieden sein. Der hat ihnen mehrmals das 0:1 festgehalten hat, während die Rinklinger Offensive kaum nennenswert vor unser Tor kam. Etwas gefährlich wurde diese erst wieder gegen Ende des Spiels, als wir aufmachen mussten, um noch ein Tor zu erzielen. Leider haben wir aber die Kiste einfach nicht gemacht.“
Somit geht es rein vom Ergebnis betrachtet nicht mit Rückenwind ins prestigeträchtige Derby ins Tal, doch der Übungsleiter kann der Niederlage dennoch auch etwas Positives abgewinnen: „Zumindest haben wir uns, was die Leistung im Spiel angeht, in eine gute Ausgangsituation für das Derby begeben. Wir haben ein bisschen was gut zu machen aus dem Hinspiel, als wir aufgrund von zwei Standards leider verloren haben. Ich hoffe, dass wir am Samstag unsere Möglichkeiten besser nutzen und so dazu kommen, Tore zu erzielen. Ich bin mir sicher, dass wir auch in diesem Spiel wieder zu Torchancen kommen werden. Es wird ein heißes Spiel. Ich freue mich darauf.“
Prognose:
Neutral betrachtet geht der FCU als Favorit ins Spiel, doch wie eingangs geschildert ist das nur von sekundärer Bedeutung. Siegen wird, wer geiler auf diese brandheißen 90 Minuten ist!
Der SV Zeutern manövriert sich unter Kai Ledermann in der Rückrunde Schritt für Schritt Richtung gesichertem Mittelfeld. Fünf Punkte aus drei Spielen sprechen hierfür eine mehr als deutliche Sprache. Kai Ledermann zieht zum Sieg am Rhein wie folgt Bilanz: „Der Sieg in Rheinsheim war enorm wichtig und die Mannschaft hat den Matchplan auch teilweise sehr gut umgesetzt. Einziges Manko war die mangelnde Chancenverwertung. Aber keine Chancen zu haben oder Chancen zu vergeben ist eben auch ein riesiger Unterschied. Der Sieg in Rheinsheim war meines Erachtens absolut verdient. Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass beim Gegner ein Sinan Telle gesperrt war und ihr Goalgetter Patrick Graf nach knapp 30 Minuten das Feld verlassen musste. Das sind Unterschiedsspieler, die eine Mannschaft nicht ersetzen kann.“
Mit dem Sieg hat der SV Zeutern den Anschluss zum VfR Rheinsheim wiederhergestellt und diesen mit in den Abstiegskampf gezogen. Nun möchte man die Welle des Erfolgs natürlich weiter reiten, wenngleich die anstehende Aufgabe wesentlich schwerer werden dürfte: „Mit Heidelsheim haben wir einen ganz dicken Brocken vor der Brust. Für mich hat ihr Trainer Matthias Barth, was die Besetzung und Spielanlage anbelangt, die beste Mannschaft in der Kreisliga A. Sie besitzt enorm viel Geschwindigkeit in die Tiefe und ist extrem torgefährlich. Am letzten Sonntag gab es im Derby gegen Münzesheim lediglich ein 1:1. Aber Derbys haben ihre eigenen Gesetze und Abläufe was man an zwei gelb-roten und einer roten Karte sehen kann. Durch diesen Punktverlust haben sie den zweiten Platz eingebüßt und an die aus meiner Sicht spielschwächere Mannschaft aus Oberhausen verloren. Auch wenn Heidelsheim kein Gegner auf Augenhöhe ist werden wir versuchen das Spiel offen zu gestalten und den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Meine Mannschaft hat einen guten Spirit entwickelt und freut sich absolut auf das Spiel gegen Heidelsheim. Über personelles müssen wir glaube ich nicht reden, weil viele Mannschaften mit dem Problem zu kämpfen haben. Deshalb erübrigt sich hierzu eine Aussage.“
Ein mageres 1:1 nach einer verhältnismäßig schwachen Leistung stand für den FC Heidelsheim II und seinen Trainer Matthias Barth am Sonntag als Ergebnis fest. Mehr war gegen Münzesheim nicht drin. Barth: „Es war allgemein kein gutes Spiel von uns. Nach fünf kurzfristigen, krankheitsbedingten Absagen am Samstag und Sonntag mussten wir unsere Aufstellung nochmal stark verändern. Dennoch konnten wir eine gute Startelf auf den Platz schicken. Auf dem unebenen Rasen war Fußballspielen leider nur bedingt möglich, womit wir große Probleme hatten. Am Ende war es ein verdientes Unentschieden, welches sich Münzesheim erarbeitet hat. Etwas unnötig waren die vielen Karten, denn das Spiel war zwar körperlich, aber zum größten Teil doch fair.“
Ein Unentschieden, das eher als Ausrutscher gesehen werden kann. Dennoch muss eine Reaktion folgen und das am besten direkt beim nächsten Team, das mitten im Kampf um den Klassenerhalt steckt: „Jetzt geht es zur nächsten Mannschaft, die um den Nichtabstieg kämpft und es könnte ein ähnlich unangenehmes Spiel werden. Wir hoffen, dass durch besseres Wetter auch die Plätze langsam besser werden und man mehr Fußball spielen kann. Weiter gehe ich von einigen genesen Spielern aus, was uns wieder etwas mehr Flexibilität ermöglicht. Auf jeden Fall ist unser Ziel wieder drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.“
Prognose:
Erfahrungsgemäß liegt der Rasen in Zeutern da wie ein orientalischer Teppich. Womöglich ist er aber durch den vielen Regen etwas tiefer als sonst. Reicht das zum Fußballspielen oder wird es ein Spiel, das durch Kampf und Krampf auf Messers Schneide steht?
Die einstigen Unentschieden-Könige der letzten Spiele, die SpVgg Oberhausen, konnten diesen „Titel“ gekonnt mit einem 1:0-Sieg, gefolgt von einem überragenden Instagram-Post, wieder abschütteln. Zwar stand es lange Zeit 0:0, doch dies lag eher an der Chancenverwertung und weniger an der Ebenbürtigkeit des FSV Büchenau. Zum gefeierten Helden der Elf von Coach Heiko Bühler avancierte Luis Antunes in der 88. Spielminute, der seine Farben damit wieder zurück auf den zweiten Tabellenplatz schoss.
Nun trifft man zu Hause auf den VfR Rheinsheim, der aktuell doch mächtig am Wanken ist und mittendrin im Abstiegskampf steckt, während sich die Mannschaft mit der besten Defensive der Liga in einer guten Ausgangslage für den Aufstieg in Bruchsals höchste Spielklasse befindet. Da laut Bühler zu Hause immer die drei Punkte das feste Ziel sind, ist ein Heimsieg demnach Pflicht.
Ganz andere Probleme und Sorgen hat man nach der jüngsten Niederlage gegen den SV Zeutern am Rhein beim VfR. Noch kein Sieg in der Rückrunde und nur ein Zähler bei 13 Gegentreffern (aus vier Spielen) - das VfR-Schiff segelt gerade durch unruhige Zeiten. Simon Baader lässt den Fußballkreis an der aktuellen Situation teilhaben: „Das Spiel gegen Zeutern ging absolut verdient verloren. Wir gehen personell momentan einfach auf dem Zahnfleisch, aber nichtsdestotrotz erwarte ich von den Spielern die auf dem Platz stehen die richtige Einstellung und Laufbereitschaft. Dies war gegen Zeutern leider nicht der Fall und somit sind wir jetzt Mitten im Abstiegskampf angekommen.“
Ob es ausgerechnet beim Tabellenzweiten zu einer Kurskorrektur kommen wird darf freilich bezweifelt werden, doch die 90 Minuten müssen erstmal gespielt werden und ein Spiel beginnt ja bekanntlich immer bei 0:0 (ok, 50€ ins Phrasenschein): „Nun dürfen wir zum kleinen Derby nach Oberhausen fahren. Die Spielvereinigung ist natürlich der klare Favorit. Wenn sie aber nicht ihren besten Tag haben sollten und wir an unser Leistungsoptimum gelangen, wäre es durchaus möglich etwas Zählbares mitzunehmen. Ich persönlich hoffe natürlich, dass mein Bruder das Tor der Oberhäuser hütet und freue mich auf ein hoffentlich faires und gut besuchtes "kleines" Derby gegen den Tabellenzweiten um Trainer Heiko Bühler.“
Prognose:
So leid es mir um Patrick Graf & Co. gerade tut - ich erwarte in Oberhausen einen klaren Heimsieg (vor allem, wenn der Spielertrainer selbst nicht mitwirken können sollte). Grüße gehen noch raus an die Social-Media Abteilung der SpVgg vom FuPa-Typ.