2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Sparkasse

Vichttal wieder mit „Sixpack“

Schlusslicht Viktoria Arnoldsweiler kassiert in der Mittelrheinliga eine 0:6-Niederlage. Tugay Temel schraubt mit seinem „Dreier“ seine Bilanz auf acht Treffer in acht Begegnungen.

MITTELRHEINLIGA

Der VfL Vichttal hatte zu Beginn der Partie in der Fußball-Mittelrheinliga erhebliche technische Probleme – allerdings ausschließlich mit der Beschallungsanlage auf der Platzanlage am Dörenberg. Doch das war im Spiel gegen das Tabellenschlusslicht das einzige Problem, dass die Einlaufmusik und die Untermalung vom Band beim 1:0 für die Gastgeber fehlten.

Und so stellte auch Bernd Lennartz, Trainer der unterlegenen Viktoria aus Arnoldsweiler, nach den 90 Minuten fest: „Das Ergebnis geht voll in Ordnung. Auch in dieser Höhe.“ Wie schon gegen Hohkeppel servierte das Team von VfL-Trainer Andi Avramovic dem Gegner einen „Sixpack“. Ein 6:0 (2:0)-Sieg, den der 45-Jährige gewohnt nüchtern kommentierte. „Zu Beginn hat uns der maximale Fokus gegen den Ball gefehlt, doch wir haben uns mit zunehmender Spieldauer in die Partie reingespielt.“

Einigkeit der Trainer

Dabei konnten die Zuschauer bereits nach vier Minuten jubeln, denn Nick Gerhards war im Viktoria-Strafraum energisch einem Ball hinterher gegangen und mit Viktoria-Torwart Philipp Müller aneinandergerasselt. Beide blieben liegen, der Schiedsrichter ließ Vorteil gelten, und Tugay Temel schob unbedrängt ein. „Und wenn das Tor nicht fällt, gibt es Elfmeter“, war Lennartz erneut mit seinem Vichttaler Kollegen einig.

„Zu Beginn hat uns der maximale Fokus gegen den Ball gefehlt, doch wir haben uns mit zunehmender Spieldauer in die Partie reingespielt.“

Andi Avramocic, Trainer des VfL Vichttal

Temel war es auch, der nach knapp einer halben Stunde die glasklare Gelegenheit ausließ, zu erhöhen, denn sein unbedrängter Kopfball aus dem Stand landete aus kurzer Entfernung neben dem Pfosten. Dafür war Vichttals Angreifer anschließend am schönsten Treffer des Tages beteiligte, als er eine sehenswerte Kombination der Vichttaler mit der Hacke auf Leon Ruhrig ablegte, der keine Mühe hatte das 2:0 zu erzielen (41.).

Arnoldsweiler hatte zuvor seine einzige echte Chance während des gesamten Spiels vergeben, als Alexandru Daescu eine Ecke am langen Pfosten neben das Tor köpfte. „Auch bei dem Spielstand kann man nicht erwarten, dass der Gegner weit aufmacht und man leichtes Spiel hat“, mahnte Avramovic seine Spieler zur Geduld – und die wurde nach dem Seitenwechsel schnell belohnt. Zumal Vichttal nun verstärkt seine Angriffe über die Außen vortrug. „Wir haben unsere linke Abwehrseite überhaupt nicht zugekriegt“, notierte Viktoria-Coach Lennartz – und sah dann zwei gegnerische Treffer innerhalb von drei Minuten. Temel erhöhte seine Saisonbilanz mit dem 3:0 und 4:0 (56./59.) – gut gefüttert vom schnellen Außen Henrik Artz – auf nun acht Tore in acht Spielen. Und dass die Vichttaler trotz der ungefährdeten Führung die Forderung ihres Trainers nach „ligatauglicher Schärfe“ ernst nahmen, zeigt die Vorgeschichte zum 4:0, als Temel über den halben Platz presste, nach Ballgewinn auf Außen leitete und selbst vollendete.

Der zwei Minuten zuvor für Temel erst eingewechselte Joseph Mbuyi erhöhte mit seinem ersten Angriff auf 5:0 (76.), und während die Zuschauer noch „Jupp, Jupp, Jupp“ feierten, sorgte Sinan Ak für den Endstand (79.).

„Es hat jetzt keinen Sinn, jetzt direkt nach dem Spiel alles auf links zu drehen“, meinte nach Spielschluss ein resignierter Arnoldsweiler Trainer, der mit Rudi Kiambeli lediglich einen Feldspieler auf der Ersatzbank sitzen hatte. „Acht Spieler sind verletzt, und das nicht mit Kinkerlitzchen. Einige andere haben noch nicht die Kondition für 90 Minuten“, umriss er die Misere, während die Vichttaler den Sprung auf Platz vier der Tabelle feierten.

Aufrufe: 010.10.2022, 09:00 Uhr
Roman Petry | AZ/ANAutor