Der VfB Speldorf setzt im Aufstiegskampf auf neue Impulse: Ähnlich wie es der FC Bayern München vor einigen Wochen getan hat, als Trainer Julian Nagelsmann trotz Triple-Möglichkeit von seinen Aufgaben entbunden wurde, hat sich der Mülheimer Bezirksliga-Tabellenführer für einen Trainerwechsel entschieden. Julien Schneider muss seinen Posten räumen und wird von einem erfahrenen Duo ersetzt.
Die Parallelen zum Branchenprimus liegen auf der Hand. Während der FC Bayern unter Nagelsmann einen großen Vorsprung auf Borussia Dortmund verspielte und unter Thomas Tuchel sogar den Spitzenplatz an den BVB abgegeben hat, führt Speldorf noch die Bezirksliga, Gruppe 5, an. Doch haben der Duisburger FV und der Mülheimer SV in den vergangenen Wochen die Formkrise des VfB ausgenutzt und den Rückstand auf drei Punkte verkürzt.
„Wir haben entschieden, dass jetzt der Zeitpunkt sehr gut ist, jetzt hast du diesen Vorsprung noch. Wir wollten es jetzt auch nicht mehr künstlich in die Länge ziehen, sondern eine Entscheidung treffen", hat Kevin Aus der Wieschen in einem Gespräch mit der NRZ erklärt. Der 1. Vorsitzende wolle aber im Falle des Aufstiegs nicht vergessen, welchen Anteil Schneider an der Meisterschaft habe.
Auf FuPa hat der VfB Speldorf das neue Trainerduo, zumindest für die verbliebenen fünf Spieltage, veröffentlicht: Ex-Coach Oliver Röder (53, hat Speldorf schon in der Oberliga trainiert) und Kai Timm (55) sollen die direkte Rückkehr in die Landesliga realisieren. Jetzt gilt es, bis zum Saisonende die verbliebenen Duelle zu gewinnen. In vier von fünf Duellen geht Speldorf als teils klarer Favorit in das Spiel, ehe es am letzten Spieltag am 4. Juni zum großen Showdown kommen könnte: Dann gastiert Verfolger Duisburger FV an der Saarner Straße.
Ob Schneider an einer möglichen Aufstiegsfeier teilnehmen wird, scheint fraglich. Er selbst hat sich enttäuscht über das Aus gezeigt. Der 30-Jährige erklärte der NRZ: "Wir sind immer noch der Tabellenführer mit den meistgeschossenen Toren. Da ist es schon schade, wenn man dann das Schiff verlassen muss, obwohl man es erst auf Kurs gebracht hat."
So oder so, auch wenn der FC Bayern München noch Bundesliga-Meister wird, entsteht ein fader Beigeschmack. Anders wird es beim VfB Speldorf auch nicht sein.