2024-05-24T11:28:31.627Z

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Nur die FSG Bensheim (hinten Abedin Reqica) ist aktuell besser in der C-Liga-Tabelle als der VfB Lampertheim (Tim Jäger, Yannick Schmitz).	Foto: Thorsten Gutschalk
Nur die FSG Bensheim (hinten Abedin Reqica) ist aktuell besser in der C-Liga-Tabelle als der VfB Lampertheim (Tim Jäger, Yannick Schmitz). Foto: Thorsten Gutschalk

VfB Lampertheim: Sie sind wieder da

Der VfB Lampertheim schlägt sich seit dem Wiedereinstieg in der C-Liga wesentlich besser als erwartet +++

LAMPERTHEIM. Wenn der VfB Lampertheim 2023 seinen 75. Geburtstag feiert, sollte er nicht nur seiner Gründung am 24. November 1948 gedenken, sondern auch seiner Wiederauferstehung im Sommer 2022, als die Spielgemeinschaft mit dem FC Olympia beendet wurde und der VfB wieder auf eigenen Beinen steht. Das „wir sind wieder wer“ ist derzeit nicht nur in Lampertheim schwer zu überhören. Schließlich ist die Mannschaft von Trainer Tim Feldhinkel aktuell Tabellenzweiter der Fußball-C-Liga, legte einen Start mit sechs Siegen hin, ehe sie bei der 0:3-Niederlage im Spitzenspiel bei der FSG Bensheim am vergangenen Samstag chancenlos war.

Die Statuten des Verbandes haben es dem VfB ermöglicht, den Neuanfang in der C-Liga zu starten, weil der Verein beim Rückzug im Februar 2020 in der A-Liga spielte und ein Neustart zwei Klassen tiefer möglich war. Ein Wiedereinstieg mit einem gewissen Risiko. Schließlich waren die VfB-Akteure, die bis Juni für die damalige Spielgemeinschaft Olympia/VfB antraten, überwiegend in der zweiten Mannschaft (D-Liga) beheimatet. Die Zweifel waren groß, und viele Fußballfreunde sagten den Grün-Weißen schwere Zeiten voraus. Die Vorhersage, dass der VfB Abstiegskandidat Nummer eins sein würde, gab es gratis obendrauf.

Zwei Rückkehrer tun gut

Doch diese negativen Prognosen spiegelten das wahre Leistungsvermögen der Mannschaft nicht wider. „Von Beginn an wussten wir, dass es gar nicht so schlecht um uns bestellt ist. Und das hatte auch mit zwei Rückkehrern zu tun, die nach ihrer Zeit bei Eintracht Bürstadt und den Azzurri nun wieder das VfB-Trikot trugen. Joey Gutschalk haben wir auf der Außenverteidigerposition ebenso wieder mit offenen Armen aufgenommen wie Leon Holzinger im defensiven Mittelfeld“, erwähnt VfB-Vorstandsmitglied Sascha Betz. „Das sind beide Ur-VfBler, die die Mannschaft auch mal führen können. Sie muntern die jungen Spieler auf, wenn es mal nicht so gut läuft“, ergänzt Trainer Tim Feldhinkel, wie wichtig das Duo mit der VfB-DNA ist.

Einige junge Spieler an die Hand nehmen

Spieler, die noch ein wenig an die Hand genommen werden müssen, gibt es einige. Marvin Fromm, Tim Jäger und Pascal Görisch beispielsweise, die aus der Jugend des TV Lampertheim wechselten, oder Rückkehrer Aykut Tivris.

Noch ist beim VfB Lampertheim ein wenig Luft nach oben. Und auch die 0:3-Niederlage bei Titelkandidat Bensheim zeigt, dass die neuformierte Elf die Spitzenpositionen wohl noch anderen Teams überlassen muss. „Es war nicht unser Anspruch, mit einer FSG Bensheim mitzuhalten. Und auch wenn am Ende Teams wie Elmshausen oder der FC Ober-Abtsteinach II vor uns stehen, wirft uns das nicht um. Uns ist viel wichtiger, dass die Entwicklung des Vereins weiter voranschreitet“, übt sich Feldhinkel in Bescheidenheit.

"Sind auf dem besten Weg, wieder der alte VfB zu werden"

Und diese Entwicklung vollzieht sich derzeit mit großen Schritten. „Wir sind auf dem besten Weg, wieder der alte VfB zu werden, wie wir es vor Corona waren. Dabei nehmen wir gerne zur Kenntnis, dass rund um die Mannschaft alles stimmt und die Kameradschaft einfach großartig ist. Dazu hat sicherlich auch das Kanufahren im Juli beigetragen, als uns der Lampertheimer Wassersportverein sicher durch den Altrhein navigiert hat“, kann auch Sascha Betz derzeit nur Positives berichten.

Erst mal keine SG mehr

Die Zeit einer Spielgemeinschaft, so erlebnisreich sie für den VfB auch war, dürfte so schnell nicht mehr kommen. „Wir stehen wieder auf gesunden Beinen, und auch das Umfeld stimmt. Ich hätte nichts einzuwenden, wenn das erst einmal so bleibt“, sagt Betz.

Die Einträge in der Spieler-Plus-App auf dem Smartphone von Tim Feldhinkel können das nur bestätigen. „Immer wieder sind es mehr als 20 Spieler, die sich für die Trainingseinheiten ankündigen. Da geht jedem Trainer das Herz auf“, zeigt auch das moderne Trainingstool, dass es beim Traditionsverein steil nach oben geht. Das Jubiläum „75 Jahre VfB Lampertheim“ kann also kommen.



Aufrufe: 07.9.2022, 09:00 Uhr
Matthias BährAutor