2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Der VfB Hilden ist nicht gerade der Lieblingsgegner von Ratingen 04/19.
Der VfB Hilden ist nicht gerade der Lieblingsgegner von Ratingen 04/19. – Foto: Patrik Otte

VfB Hilden hat Ratingen 04/19 beeindruckt

Die Ratinger Oberliga-Fußballer treten am Freitagabend im Nachbarschaftsderby an, das sie fünfmal in Folge verloren haben. Trainer Martin Hasenpflug sieht sein Team deshalb auch als Außenseiter und lobt die Struktur des Gegners.

Die Anlage an der Hoffeldstraße zählt nicht zu den Adressen, die Spieler und Offizielle von Ratingen 04/19 am liebsten in ihre Navigationsgeräte eingeben, wenn sie zu Auswärtsspielen der Oberliga fahren. Auch wenn die Gesamtbilanz gegen den VfB 03 Hilden leicht positiv ist, gab es vor allem bei Auswärtspartien nicht viel zu holen: Neunmal traten die Ratinger in Hilden an, sechsmal verloren sie. So datiert der bislang letzte Sieg beim VfB vom 21. Mai 2017, als es am 33. Spieltag der Saison 2016/17 einen 2:0-Erfolg gab.

Aus dem Kader von damals sind noch drei Spieler in Ratingen: Torwart Dennis Raschka, Kapitän Erkan Ari und Innenverteidiger Phil Spillmann. Der dienstälteste Feldspieler von 04/19 war zuletzt beim 1:0-Sieg nach Verlängerung in der ersten Runde des Niederrheinpokals beim MSV Düsseldorf in der 52. Minute ausgewechselt worden. „Spille hatte sich in einem Zweikampf leicht verletzt und war nicht mehr bei 100 Prozent. Und da wir noch einen guten Innenverteidiger auf der Bank hatten, wollten wir nichts riskieren“, erklärt Trainer Martin Hasenpflug, der so Mike Koenders brachte.

Für die Partie am Freitag (19.30 Uhr) in Hilden sollte Spillmann aber wieder fit sein, am Mittwochstraining nahm er komplett teil. Abwarten müsse man noch beim angeschlagenen Verteidiger Gianluca Silberbach, berichtet Hasenpflug, der sich über die Besetzung der zentralen Abwehr aber keine Sorgen macht: „Wenn Spille spielen kann, spielt er natürlich, und auch sonst haben wir Möglichkeiten.“

Die eingangs erwähnte schwarze Serie gegen den VfB hat die Ratinger durchaus beeindruckt. „Dass Hilden fünfmal in Folge gegen uns gewonnen hat, ist an Deutlichkeit ja nicht zu überbieten“, sagt Hasenpflug und verzichtet deshalb auf jegliche Form von Ansagen an den Gegner: „Wir müssen da erst einmal kleinere Brötchen backen. Ich sehe uns als Außenseiter.“

Und das, obwohl sein Team inklusive Vorbereitungsspielen ungeschlagen ist mit einem Sieg und zwei Remis in der Liga sowie dem Weiterkommen im Pokal, während der VfB zwar ebenfalls die zweite Runde erreichte, aber in der Liga neben einem Sieg und einem Unentschieden auch eine Niederlage vom ersten Spieltag gegen Union Frintrop in der Bilanz stehen hat. Hasenpflug ordnet ein: „Ein Spiel gegen einen Aufsteiger mit der entsprechenden Euphorie kann man verlieren, und den Sieg hat Hilden gegen Schwarz-Weiß Essen geholt, das eine Top-Mannschaft der Liga ist. Ich sehe nicht, dass Hilden schwach gestartet ist. Ich sehe: Der VfB ist zweimal in Folge Vizemeister geworden, hat als eine der wenigen Mannschaften letzte Saison für die Regionalliga gemeldet und wieder gute Leute im Kader. Das ist eine Top-Mannschaft, die wieder um den Aufstieg mitspielen wird.“

All das sieht der Ratinger Coach auch als Indiz dafür, dass „die Hildener ein paar Sachen besser machen als wir – sonst hätten die auch nicht fünfmal in Folge gegen uns gewonnen. Der VfB hat eine gute Struktur aufgebaut im Verein, die zweite Mannschaft spielt in der Landesliga, die U19 letztes Jahr Bundesliga und jetzt Niederrheinliga. Das ist alles sehr gut.“

Wichtig werde am Freitagabend, die „Standards von Hilden zu verteidigen, die zu den besten der Liga gehören“, wie Hasenpflug aus eigener Anschauung weiß: „So haben die Hildener gegen uns auch zuletzt Tore gemacht und haben eigentlich fast jedes Spiel ein Standard-Tor dabei.“ Umso wichtiger wäre eine gesunde Achse in der Innenverteidigung um Spillmann – der als einer der wenigen Ratinger weiß, wie sich Siege in Hilden anfühlen.

Aufrufe: 01.9.2023, 10:00 Uhr
Georg AmendAutor