VfB Hallbergmoos und Trainer Matthias Strohmaier trennen sich – Unerfahrener Brachtel übernimmt

Hallbergmoos – Das war’s. Nach zehn Punkten aus 21 Spielen haben sich der VfB Hallbergmoos und der aus Dingolfing stammende Trainer Matthias Strohmaier (28) getrennt. Co-Trainer Florian Brachtel (28) wurde zum neuen Chefcoach befördert. Mit ausschlaggebend war wohl der letzte Eindruck vor der Winterpause, der den absoluten Tiefpunkt einer Horror-Herbstrunde markierte.

Küchle über den Trainerwechsel: „Beide Seiten kamen zu der Entscheidung, dass die Trennung besser ist“

Der Bayernliga-Vorletzte Hallbergmoos war zuvor bei den 1:1-Unentschieden gegen Schwaben Augsburg und Nördlingen konkurrenzfähig gewesen. Das 1:4 bei Tabellennachbar Türkspor Augsburg war jedoch wie ein tonnenschwerer Betonklotz, der das ohnehin wacklige VfB-Fundament endgültig zum Einstürzen brachte. Kraft- und emotionslos waren die Hallbergmooser einmal mehr eher Opfer als Gegner. Schon da war eigentlich klar, dass es so nicht weitergehen kann.

Nun haben sich Trainer Matthias Strohmaier und der VfB Hallbergmoos darauf verständigt, den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag vorzeitig aufzulösen. Während dieser Saison gab es Momente des Frusts bei Strohmaier. Speziell im Fanclub hatte man daher Angst, dass der Trainer womöglich selbst hinschmeißt. Sportlicher Leiter Anselm Küchle ist aber kein Mann von Schnellschüssen, und deshalb bewahrte er bis zur Winterpause Ruhe. Mit der Suspendierung von vier Spielern kam man dem Coach entgegen, aber nach dem letzten Spiel setzte man sich zur Bestandsaufnahme zusammen. „Beide Seiten kamen zusammen zu der Entscheidung, dass die Trennung besser ist“, sagt Küchle. „Wir sind füreinander durchs Feuer gegangen und haben uns auch fußballerisch weiterentwickelt“, resümiert der scheidende Trainer. Er übernahm den VfB, als dieser mit einem Bein wieder in der Landesliga stand. In der Rückrunde zählte Hallbergmoos jedoch zu den besten Teams der Liga –mit diesem Schwung gelang in der Relegation dann doch noch der Klassenerhalt.

Nach dem Schlussstrich am Söldnermoos will der 28-Jährige erstmal Abstand gewinnen, bevor er seinen weiteren Weg plant. Der Verteidiger gilt als Trainertalent, das in ein paar Jahren den Sprung in den Profibereich schaffen könnte.

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VfB Hallbergmoos: Brachtel hat im Herrenbereich bislang erst acht Spiele als Interimstrainer vorzuweisen

Die Zukunft des VfB Hallbergmoos heißt nun Florian Brachtel. „Für ihn ist jetzt die Zeit reif“, sagt Küchle. Der neue Chefcoach war seit Strohmaiers Amtsantritt Co-Trainer. Jetzt kann der Ex-Spieler, der für Wacker Burghausen und die SpVgg Unterhaching höherklassig aktiv war, den nächsten Schritt machen. Erste Erfahrungen als Coach sammelte er beim SV Dornach, wo er interimsweise einige Spiele in der Verantwortung stand. Später war er Jugendtrainer in Hallbergmoos. „Ich wusste früh, dass Trainer mein Weg ist“, ist sich Brachtel sicher. Von den Entwicklungen im Verein wurde er ein Stück weit überrascht. „Es ist gerade ein zweischneidiges Schwert, weil ich mit Matthias Strohmaier sehr gut zusammengearbeitet habe. Deshalb ist der Trainerwechsel traurig. Aber die Beförderung ist die Bestätigung für meine vier Jahre Arbeit in Hallbergmoos.“

Küchle verspricht den Fans einen Trainer, der einen frischen Wind in das Team hereinbringen wird. Mit dem 28-jährigen Brachtel hat der VfB weiterhin den jüngsten Coach der Bayernliga. Dieser kündigte an, dass er die Kommunikation mit den erfahrenen Spielern suchen werde, und der Weg aus der Krise keine One-Man-Show sei. „Es geht nicht um mich, sondern um die Mannschaft – und allen voran um den Verein.“

VfB Hallbergmoos: Die erneute Relegation scheint unumgänglich

Der neue Trainer startet die Wintervorbereitung am 9. Januar. In der Frühjahrsrunde gilt es, den einen Punkt Vorsprung auf Schlusslicht 1860 Rosenheim zu verteidigen, um den direkten Abstieg zu vermeiden. Über eine mögliche Aufholjagd in Richtung direkter Klassenerhalt antwortet Brachtel mit einem Zitat des Kulttrainers Urs Fischer von Union Berlin: „Träumen muss erlaubt sein. Aber man muss wissen, wann.“

Der VfB Hallbergmoos begibt sich nun auf die Suche nach einem neuen Co-Trainer. Veränderungen im Kader sind ebenfalls nicht auszuschließen, bis es am 9. Januar wieder auf den Trainingsplatz geht. Beim Wiederauftakt am 03. März gegen den TSV 1860 München II soll der VfB dann wieder konkurrenzfähig sein. VON NICO BAUER

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