2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Verdienter Sieg nach zähem Verlauf.

Auch gegen die vom Abstieg bedrohte Knielinger Landesligareserve fand der Karlsruher SV nicht zur Höchstform, sicherte sich aber trotz einiger Unzulänglichkeiten wichtige drei Punkte im Aufstiegsrennen. Obwohl Chancenverhältnis, Eckstoßquote und Spielanteile klar für die Waldstädter sprachen, gelang ihnen erst im letzten Spielviertel der befreiende Führungstreffer. In trockenen Tüchern war die Angelegenheit damit aber noch lange nicht, wenngleich man dem VfB lediglich bei Standardsituationen noch Gelegenheit zu Torannäherungen gab. Anlass für finale Entspannung gab dann aber erst das 2:0 in der Nachspielzeit. Die Hausherren kamen recht gut ins Spiel und bald auch zum ersten Torschuss. Daniel Walz schoss aus zwölf Metern aber vorbei (7.). Wenig später zog auf der Gegenseite Tobias Wagner von halbrechts ab, KSV-Schlussmann André Gonther konnte aber mit dem Oberkörper zur Ecke klären (12.). Die Waldstädter blieben aber spielbestimmend und erarbeiteten sich trotz manch diffuser Ideen einige Torgelegenheiten. Nach schönem Zuspiel von Hassan Hout scheiterte Lukas Stingl am kurzen Pfosten im zweiten Versuch an VfB-Keeper Florentin Glockner (13.). Dann schlenzte Hout den Ball sehenswert an die Querlatte, der Nachschuss von Walz ging knapp drüber (17.). Stingl setzte dann eine Flanke von Hout aus vier Metern per Kopfball ebenfalls über den Kasten (22.). Nach einer halben Stunde war Goalie Glockner wieder auf dem Posten, als er einen 20-Meter-Schuss von Stingl noch um den Pfosten lenkte (30.). Und beim Kopfball von Wilhelm Oliveira Schroer tauchte er ebenso erfolgreich nach dem Ball (43.). So blieb es beim torlosen Pausenstand, den sich die Truppe von Reiner Bertsche mit engagierten Einsatz nicht unverdient erarbeitet hatte. Auf die erste nennenswerte Aktion im zweiten Abschnitt, als Daniel Walz den Ball um den Pfosten schlenzte (52.), ließen die Hausherrn lange Zeit keine weiteren folgen. Die durchsichtigen Angriffsversuche wurden meist schon vor dem VfB-Strafraum abgefangen oder durch unsaubere Spielweise selbst beendet. So machte die schwache Phase der Stumpf-Schützlinge kaum Hoffnung auf Zählbares. Aus dieser Sicht kam der Führungstreffer deshalb überraschend, auch weil die vielen Standards bis dahin nichts an Torgefahr auslösten. Erst eine Eckstoßvariante von Walz brachte den Erfolg, als Oliveira Schroer im Fünfer wuchtig zum 1:0 einköpfte und damit nicht zum ersten Mal in der Saison sein Team auf die Siegerstraße brachte (70.). In den Folgeminuten hatte Emirhan Yasa noch zwei Gelegenheiten, konnte aber mit einem Kopfball (72.) und per Freistoß (75.) den VfB-Torhüter nicht beeindrucken. Kurz vor dem Schlusspfiff forderten die Gäste einen Strafstoß, dem Schiri Flaxmeier aber nicht nachkam (88.). Stattdessen sah der erst kurz zuvor eingewechselte Sascha Afsharinejad wegen eines Frustfouls Rot (89.). Danach machten die Gastgeber den Sack zu. Über Jonas Klodwig und Luca Tobehn kombinierten sie sich bis in den Strafraum, wo Mauricio Monteiro klug auf Janis Müller ablegte, der aus kurzer Distanz an Glockner vorbei zum 2:0-Endstand einnetzte (90.+2). Wie schon in der Vorsaison sicherte sich die KSV-Truppe damit vorzeitig zumindest die Teilnahme an den Aufstiegsspielen, weil der Tabellendritte FC Eggenstein den Rückstand zum KSV jetzt auch theoretisch nicht mehr aufholen kann. Allein dies darf getrost schon mal als Riesenerfolg der Truppe von Christian Stumpf bezeichnet werden. Und ganz beiläufig egalisierte man nach dem nicht unerwarteten Punktverlust des FV Leopoldshafen im Parallelspiel gegen den starken Rückrundendritten VfB Grötzingen (2:2) den Rückstand auf den Tabellenführer. Punktgleichheit und eine geringfügig unterschiedliche Tordifferenz beschert den beiden Spitzenmannschaften in den zwei restlichen Ligaspielen somit ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um Meisterschaft und Direktaufstieg. Natürlich würden auch die Nordsternler den Umweg in die Kreisliga gerne vermeiden, wozu sich nun unvermittelt wieder eine Tür öffnete. Mehr aber auch nicht. Denn die nächste und ganz spezielle Herausforderung wartet schon im Nachbarschaftsderby gegen den erstarkten ASV Hagsfeld. Die Knielinger dagegen verharren nach der Niederlage zwar weiterhin am Tabellenende, von Aussichtslosigkeit kann aber keine Rede sein. Ziemlich bitter dürfte den VfB´lern dabei der Nichtantritt des FV Linkenheim (der noch zwei Spieltage zuvor dem KSV die einzige Heimniederlage beibrachte) aufgestoßen sein. Die deshalb kampflos am grünen Tisch zugesprochenen drei Punkte für den Mitkonkurrenten FC West hinterlassen nachvollziehbar zumindest einen faden Beigeschmack. Das rettende Ufer ist trotzdem noch in Sichtweite. Ohne das eine oder andere Pünktchen wird es aber nicht zu erreichen sein (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufrufe: 016.5.2023, 16:33 Uhr
Norbert SchifferdeckerAutor