2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

KSV zittert sich zum Dreier.

Das Hardtwaldderby zwischen dem Rangvierten und dem Tabellenführer blieb bis in die Nachspielzeit hinein spannend. Die Prestel-Truppe war gerade in der Schlussviertelstunde mehrfach nahe dran am Ausgleich und dann wäre mit etwas Glück gar noch mehr möglich gewesen. Den von etlichen Ausfällen geplagten Nordsternlern gelang insgesamt nicht allzu viel. Wenigstens ließ der Einsatzwille wie gewohnt nicht zu wünschen übrig und auch wenn es sehr lange Zeit nicht danach aussah, durften sie mit dem nötigen Spielglück auf ihrer Seite am Ende dann den 20. Sieg im 25. Spiel feiern. Eine solche Bilanz darf durchaus belobigend registriert werden, auch wenn an diesem Tag die Darbietung nicht der einer Spitzenmannschaft entsprochen hatte. Schon zu Beginn war der schnörkellose Vorwärtsdrang der Lila-Weißen nicht zu übersehen. Die erste Torchance hatte aber der KSV, als Wilhelm Oliveira Schroer bei einem Eckball von Hassan Hout aus fünf Metern einen Abwehrspieler anköpfte (20.). Kurz darauf versuchte Heimakteur Daniel Schaaf mit einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte eher ungenau Zielspieler Tiago De Oliveira Lopes einzusetzen. Martin Zürn hatte bei der Abwehraktion jedoch Pech, dass sein Kopfball unversehens den Weg ins eigene Tor fand (24.). Die Gastgeber-Führung war nur wenig später aber in Gefahr, als Dennis Bäuerles Knaller von der Latteninnenkante wieder ins Feld sprang (24.). Schaaf prüfte mit einem Freistoß nahe der Außenlinie dann ebenfalls das Aluminium des KSV-Kastens (30.). Statt des möglichen 2:0 für den FC glichen die KSV-ler überraschend aus. Janis Müller setzte sich auf der linken Angriffsseite durch und flankte scharf in den Strafraum. Nunmehr war es Daniel Mattern, der den Flankenball beim Versuch zu klären ins eigene Netz zum 1:1 bugsierte (31.). Bis zur Pause war es dann ein zerfahrenes, unansehnliches Bemühen beider Teams, wobei vor allem die Gäste weit hinter ihren Möglichkeiten blieben. Die Hausherren versprühten wenigstens noch mit einigen Eck- und Freistößen Torgefahr. Die ersten Aktionen nach Wiederbeginn ließen Hoffnung auf besseres Niveau aufkommen und der baldige Führungstreffer des KSV bestätigte dies zunächst auch. Hierfür bedurfte es allerdings einer Standardsituation. Den Eckball von Bäuerle wuchtete Oliveira Schroer durch die versammelte FC 21-Abwehr hindurch zum 1:2 (56.). Die Schützlinge von Christian Stumpf waren kurzzeitig nun besser im Spiel und agierten mit mehr Zug zum Tor. Die erhoffte Wende blieb aber aus. Stattdessen übernahm der FC 1921 zunehmend das Geschehen. Als Alexander Aster aus 16 Metern abzog, war KSV-Keeper André Gonther auf dem Posten und gerade noch rechtzeitig am rechten Gestänge (63.). Zwei Torannäherungen des KSVvon Nicolas Bürgstein mit einem Kopfball (70.) und Luca Tobehn mit einem Drehschuss (77.), die jeweils klar das Ziel verfehlten, gehen nur mit Wohlwollen als Torchancen durch. Dann forderte die FC-Anhängerschar erfolglos einen Strafstoß wegen Foulspiels (79.). Danach drängten die Einheimischen dann nochmals mächtig aufs Tor der Gäste, während denen nichts mehr blieb als vehement dagegen zu halten. Entlastungsangriffe wurden regelmäßig frühzeitig abgefangen. Und hinten stand ihnen das Glück des Tüchtigen zur Seite, als Jonas Klodwig an der richtigen Stelle der Torlinie stand und die Kugel wegschlagen konnte (82.). Wenig später war innerhalb von Sekunden erneut mächtig Betrieb im KSV-Strafraum. Zunächst blieben zwei Schüsse in der Abwehr hängen, dann stoppte Moritz Wittemann den Ball mit graziöser Geschmeidigkeit auf der Torlinie und der nächste Versuch der 21-er landete dann endgültig im Aus (85.). Torjäger Oliveira-Lopes, bis dahin stets gut beschirmter Unruheherd im Angriff des Ranglistenvierten, setzte dann kurz vor Schluss mit einem Kopfball, der knapp am Pfosten vorbei strich, doch noch eine allerdings erfolglose Duftmarke (89.). Für den tapferen Aufsteiger sollte das gegnerische Tor letztendlich wie vernagelt bleiben. Zumindest ein Unentschieden hätte man sich verdient gehabt. So blieb es beim glücklichen Erfolg der KSV-Equipe, die noch einmal mit einem blauen Auge davon kam. Das Glück sollte man aber nicht noch weiter heraus fordern, sondern sich die nächsten Punkte wieder durch verbesserte fußballerische Komponenten erspielen. Auch der FV Linkenheim ist keine Laufkundschaft (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufrufe: 026.4.2023, 07:41 Uhr
Norbert SchifferdeckerAutor