2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kann der TuS WE Hirschau (in Rot) den aktuellen 6. Tabellenplatz bis zum Saisonende verteidigen, hat er das ausgegebene Saisonziel „Platz im oberen Tabellenmittelfeld“ erreicht.
Kann der TuS WE Hirschau (in Rot) den aktuellen 6. Tabellenplatz bis zum Saisonende verteidigen, hat er das ausgegebene Saisonziel „Platz im oberen Tabellenmittelfeld“ erreicht. – Foto: Creativ-Action.de

„Utze“ und „Kaoliner“ nach Daseinskampf im ruhigen Fahrwasser

Rückblick Kreisliga Süd: Nach einer schwierigen letzten Saison, spielen die DJK Utzenhofen und der TuS WE Hirschau bisher eine mehr als zufriedenstellende Runde

Teil 5 des Rückblicks auf die Kreisliga Süd lässt uns mit der DJK Utzenhofen und dem TuS WE Hirschau zwei Teams beleuchten, die nach einer sorgenbepackten Spielzeit 2022/23 aktuell über eine positive Gefühlswelt verfügen. Zuvor zwei Jahre in Folge auf Rang 3 im Endklassement, landeten die Männer aus dem Gemeindeteil von Kastl in der Schlusstabelle der letzten Saison auf Platz 10 – gerade einmal vier Punkte entfernt vom TuS WE Hirschau, der als Rangzwölfter in die Mühlen der Relegation musste. Nach einem 2:0 gegen den Vertreter aus der Nordstaffel, dem TSV Reuth, sicherten sich die Männer des Trainerduos Christian Helleder/Oliver Lassmann schließlich ebenfalls das Ticket für die aktuell laufende Saison.

In dieser können beide Mannschaften zur Winterpause ein positives Resümee des bis dato Gezeigten ziehen. Auf den Plätzen 5 (DJK) und 6 (TuS WE) befindet man sich im ruhigen Fahrwasser des Klassements; der Abstand zur den gehassten Abstiegsplätzen ist mit neun bzw. acht Punkten komfortabel, keineswegs aber ein Grund, sich in der im März beginnenden Restrückrunde schon bequem zurückzulegen.

DJK Utzenhofen (5. Platz, 27 Punkte, 9/0/8, 17:20 Tore)

Mit der Absicht, nicht bis zum Schluss um den Ligaerhalt kämpfen zu müssen, startete die DJK nach einer laut Spielertrainer Marius Ehrnsperger aufgrund verschiedenster Gründe (Feste, Urlaub, Verletzungen) durchwachsenen Vorbereitung in die aktuelle Spielzeit. Nachdem die Seinen in den Wochen vor dem Auftaktspiel gegen den SV Köfering jedoch große Intensität im Training an den Tag legten, war der Übungsleiter optimistisch, die ersten Zähler gleich einzufahren. Ein spätes Gegentor bedeutete allerdings eine 0:1-Niederlage, nach dem gleich folgenden 0:3 bei Aufsteiger Edelsfeld war den Saisonstart endgültig in den Sand gesetzt. Würde es doch wieder eine nervenaufreibende Spielzeit werden?

Neun Zähler aus den folgenden vier Partien beruhigten erst einmal all die, die schon wieder schwarzsahen. Dass noch nicht alles Gold ist, was glänzt, bewiesen die drei Matches gegen Königstein, Raigering (ein desaströses 0:6) und Rosenberg danach, die allesamt verloren gingen. Der Derbysieg beim TuS Kastl schien die Talfahrt zu stoppen, der endgültige und auch notwendige Turnaround blieb allerdings aus. Die Heimniederlagen 3 und 4 in Folge, das 0:1 gegen Bergsteig und ein 0:3 gegen Freudenberg, ließen die Ehrnsperger-Truppe weiter im miefigen Tabellenkeller auf der Stelle treten. Also doch wieder Abstiegskampf? Weit gefehlt, denn beginnend mit dem 2:0 beim ASV Haselmühl setzte die DJK zur Aufholjagd an, drückte mächtig aufs Gaspedal und hievte sich mit finalen zwölf Zählern aus vier Partien nach oben bis auf Platz 5.

Im Gespräch mit Marius Ehrnsperger, im Juli 2019 als Co-Spielertrainer nach Utzenhofen gewechselt, um nach der Winterpause der Corona-Saison 2019/21 die Verantwortung als spielender Cheftrainer zu übernehmen, bewerten wir den bisherigen Saisonverlauf, der nach einer zunächst düsteren Anfangsphase eine positive Wendung nahm. „Unser bisheriger Saisonverlauf entsprach dessen, was ich und die Mannschaft uns vorgenommen hatten. Wir hatten zu Beginn zwecks diverser Ausfälle aufgrund von Urlaubern und Verletzten unsere Probleme. Ich wusste jedoch, wenn wir so gut es geht alle Spieler an Bord haben, können wir jeden Gegner schlagen und so kam es dann auch, dass wir am Ende des Jahres das Jahr mit fünf Siegen am Stück beendeten und uns ein wenig Luft auf die Abstiegszone verschaffen konnten. Im Großen und Ganzen bin ich also zufrieden mit unserem bisherigen Saisonverlauf“, sagt der DJK-Coach, der sich mit den Seinen vorgenommen hat, ab dem Heimspiel gegen den SV Hahnbach II am 24. März an die Leistung von vor dem „Winterschlaf“ anzuknüpfen und den Abstand zur Abstiegszone weiter zu vergrößern.

Mitte Februar steigt die DJK nun in die Vorbereitung ein, vermutlich mit unverändertem Kader. „Es steht wohl die ein oder andere Personalie momentan in Frage, jedoch ist da an Zu- wie auch Abgängen noch nichts spruchreif“, so Ehrnsperger, der von der Qualität der Vorbereitungsgegner überzeugt ist. „Mit Trautmannshofen, Woffenbach, Schwarzhofen und Unterferrieden haben wir vier gute Testgegner, um uns die nötigen Körner für die Restrückrunde zu holen“, sagt der 32jährige. Bei bislang nur 18 erzielten Treffern war dann die Antwort auf die Frage, wo noch Verbesserungsbedarf bei seinen Männern besteht, eigentlich klar: „In allererster Linie würde ich mir eine etwas bessere Chancenverwertung und bessere Impulse von den Spielern von der Bank wünschen“, so Ehrnsperger, der den FC Edelsfeld als Überraschungsmannschaft bezeichnet. „Negativ überrascht hat mich tatsächlich keine Mannschaft, weil es in dieser Liga wirklich eine hohe Ausgeglichenheit gibt und somit jeder auch jeden schlagen kann“, so der Coach weiter, der optimistisch ist, das vor der Saison formuliertes Saisonziel zu erreichen. „Unser Ziel ist und bleibt der Nichtabstieg. Ich denke wenn wir keine großen Personalprobleme bekommen werden, dann werden wir dieses Ziel auch erreichen“, sagt der DJK-Chefanweiser, der auch im nächsten Jahr bei „Utze“ das Sagen haben wird.


TuS WE Hirschau (6. Platz, 26 Punkte, 8/2/7, 30:28 Tore)

Nach zwei Spielzeiten in der Kreisliga Nord mit dem Rängen 5 und 7 mussten die Kaoliner nach ihrem Wechsel in den Süden in „Überstunden" gehen, um die Liga zu halten. Im Sommer 2023 waren sich die Verantwortlichen einig, dass eine weitere Zittersaison ein „No-Go“ ist, ja man hatte sich vorgenommen, am Ende einen Platz im oberen Tabellenmittelfeld anzustreben. Zum Auftakt baute sich gleich eine hohe Mauer auf, den es ging zum SV Inter Bergsteig, der schon aufgrund seiner Neuzugänge für den TuS eine Herausforderung darstellte. „Kämpfen und nicht vor Schönheit sterben“ (O-Ton Christian Helleder) lautete die Devise, am Ende stand ein enttäuschendes, wenn auch unglückliches 1:2, das jedoch die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen wiedergab. Ein 1:1 gegen Haselmühl und ein vernichtendes 0:5 in Edelsfeld folgten, ehe die Rot-Weißen endlich den Bock umstießen. Vier Mal nacheinander fuhr der TuS den vollen Ertrag ein, ehe in Freudenberg eine ärgerliche Niederlage folgte, an die sich Christian Helleder noch heute nicht gern zurückerinnnert, so frustriert war er nach dem Kirwaspiel Anfang September. In Folge wechselten die Ergebnisse mehr oder weniger stetig. Drei Niederlagen (eine zusätzliche am Grünen Tisch), ein Remis und zwei Dreier lautete die Bilanz, ehe die Hirschauer auf Platz 6 in die Winterpause geschickt wurden. Während man gegen Edelsfeld beim 3:0 gezeigt hatte, was eigentlich in der Mannschaft steckt, trat beim 1:6 in Königstein das andere Gesicht zutage.

Im Gespräch mit Oliver Lassmann, der stellvertretend auch für seinen Kollegen Christian Helleder Fragen beantwortete, wurde deutlich, dass man mit dem bisher Gezeigten mit Einschränkungen einverstanden ist. „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Besonders mit der Weiterentwicklung unseres Teams. Es wurden von uns viele junge Spieler integriert. Die Art und Weise, wie wir die Spiele gestalten, wird immer besser. Leider haben wir uns in sehr vielen Spielen für unser gutes Spiel nicht belohnt. Einige Punkte könnten es also mehr sein“, so Lassmann, der gleich vier Ziele für die Restrunde benennt: „Persönliche Fehler minimieren, noch konzentrierter über 90 Minuten agieren, Punkte sammeln und schließlich auswärts noch besser werden.“

Personell mit zwei Änderungen geht es Anfang Februar in die Vorbereitung: Martin Freimuth fällt urlaubsbedingt bis Saisonende aus, David Pröls dagegen kehrt nach einem Auslandaufenthalt wieder zurück. Ganz vom Wetter abhängig wird sich der Kader ab dem 9. Februar in Halle und am Platz die nötigen Kräfte für die Restrückrunde holen. „Zusätzlich wird noch ein Trainingslager von unseren Spielern in Tschechien vom 16. bis 18. Februar geplant, das wir natürlich gerne mitnehmen“, erklärt der 55-Jährige, der zusammen mit seinem knapp ein Jahr älteren Kollegen Helleder während der Saison 2022/23 in Hirschau einstieg (zuvor waren beide beim SV Raigering). An welchen Stellschrauben sollte bei der Crew vom Fuße des „Monte“ in der Vorbereitung gedreht werden, fragten wir Lassmann. „Spielerisch, taktisch, einfach in allen Belangen gilt es, sich zu verbessern. Deswegen spielen wir ja auch Kreisliga. Aber alles nach und nach.“

Am Ende unseres Gesprächs blicken wir mit dem Übungsleiter auf die Konkurrenz. „Dass Inter Bergsteig und Raigering oben dabei sind, war anzunehmen. Königstein ist für uns sehr positiv bislang, hätten wir so nicht erwartet. Der Absturz von Köfering war schon überraschend. Die Liga ist einfach sehr ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen, eine echte Herausforderung für Spieler und auch für uns Trainer“, so seine Bewertung. Dass sein TuS WE am Ende das Saisonziel erreicht, hofft er natürlich: „Entscheidend wir der Start sein. Raigering, Kastl, Hahnbach, dann weißt du, wohin die Reise geht!“

Aufrufe: 08.2.2024, 08:00 Uhr
Werner SchaupertAutor