2024-04-30T13:48:59.170Z

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Hat sich an die chaotischen Alzeyer Zustände seit seiner Rückkehr gewöhnt. RWO-Spieler Damian Szymkow (hier gegen Gimbsheims Christian Wolsiffer)
Hat sich an die chaotischen Alzeyer Zustände seit seiner Rückkehr gewöhnt. RWO-Spieler Damian Szymkow (hier gegen Gimbsheims Christian Wolsiffer) – Foto: Archiv: Christine Dirigo

Ungewohnte "Heimatgefühle" bei RWO

Alzeyer Landesliga-Kicker treten gegen FSV Schifferstadt auf dem Hockeyplatz am Wartberg an

Alzey. Nein, so hatte sich Damian Szymkow bei seinem Winter-Wechsel 2019/20 die nächsten vier Jahre sicher nicht vorgestellt. Ein Landesligaspiel machte der Rückkehrer zu RWO Alzey nach seinem Abgang vom TSV Gau-Odernheim, dann kam der Corona-Abbruch. Und wiederholte sich in der folgenden Saison. Kaum war die Pandemie vorüber, ging das Chaos am Wartberg los, mit der in Heim- und Auswärtsmarathon zerschossenen Saison 2022/23. Die dieses Jahr noch getoppt wird.

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"Katastrophaler Zustand"

"Wir nehmen es an", sagt Szymkow. Der Alzeyer kickte bis zur B-Jugend für RWO und kehrte als Flügelspieler an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo das Trainerduo Max Kimnach und Lars Weingärtner eine sukzessive Entwicklung in Gang setzen wollte. Was auch zu klappen schien, bis das Chaos einsetzte. "Es ist aktuell wirklich ein katastrophaler Zustand", bezieht sich Szymkow auf das Abschieds-Interview, das Clubchef Steffen Jung kürzlich gab. "Aber die Mannschaft zieht gut mit. Auch wenn wir meistens am Tag vorher noch nicht wissen, wann und wo wir trainieren, meldet sich keiner ab."

Damian Szymkow kennt sich mit dem "Hin und Her" aus

Doch sicher koste diese Situation, verbunden mit dem Verletzungspech, Prozente auf dem Feld und Plätze in der Tabelle. Lange ging es nach Trainingseinheiten auf dem löchrigen Geläuf am Wartberg nur zum Abschlusstraining an den Spielort Gau-Heppenheim, dann lernte die Mannschaft vorige Woche gegen den SVW Mainz (0:0) den Heimersheimer Hartplatz erst am Spieltag kennen. An diesen Samstag (17 Uhr) gegen den FSV Schifferstadt geht es auf den Hockeyplatz am Wartberg, wo die ganze Woche schon trainiert werden kann. Und damit auch zurück in die heimische Kabine. "Das tut mal wieder gut, man fühlt sich heimisch", sagt Szymkow. Vielleicht, hofft der 29-Jährige, entsteht so ein Vorteil gegen die an Naturgeläuf gewöhnten Pfälzer, gegen die noch kein Landesliga-Sieg gelang, gipfelnd im 0:5 in der Hinrunde mit langer Unterzahl.

"Wir sind im Abstiegskampf"

Aktuell vollendet Szymkow sein Wirtschaftsinformatik-Studium. Im Raum Mainz-Frankfurt will er sich bewerben. "Ich ziehe diese Saison durch", verspricht der Routinier, "das ist auch die Stimmung vom Großteil der Mannschaft." Am Montag steht die Neustrukturierung des Vereins an. Die Mannschaft wird die Mitgliederversammlung besuchen und dort erfahren, wer in Zukunft für sie zuständig ist. Szymkow bewundert, wie das Trainerduo sich weit über sein originäres Aufgabenfeld hinaus abstrampelt: "Man wundert sich schon, wir ziehen aber den Hut davor." Die Neustrukturierung des Clubs sei in der Mannschaft nicht das große Thema. "Wir sind im Abstiegskampf", gibt der Mittelfeldspieler, der mittlerweile ob seiner Erfahrung und Spielstärke ins Zentrum gerückt ist, den Fokus vor.

RWO hat etwas "gutzumachen"

Am Montag waren Verbandsvertreter vor Ort, um den Hockeyplatz abzusegnen. Und dann die Alzeyer Spieler. "Es hat gut getan, sich mal wieder zusammen zu bewegen", scherzt Kimnach nach der Vorwoche, die mangels Platz nur aus individuellen Laufeinheiten bestand. Doch kaum, dass die Rot-Weißen – neben den Footballern – auf dem Feld standen, ging das Flutlicht aus: "Fünf Minuten war es zappenduster. Dann ging es aber wieder und hat gehalten." Bei einer weiteren Katastrophe in dieser Groundhopper-Saison wäre wohl auch dem Spielertrainer das Weglächeln vergangen. Kimnach selbst wird dieses Jahr übrigens nicht mehr auflaufen, der Kader ist wohl unverändert. "Wir haben etwas gutzumachen", kündigt der 35-Jährige an. „Egal wer kommt, wir brauchen Punkte.“



Aufrufe: 024.11.2023, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor