2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SG Germania will nach der Meisterschaft am Sonntag nun auch im Kreispokal triumphieren und sich so das Double sichern. Beim Türkischen SV ist die Stimmung dagegen etwas gedämpft.
Die SG Germania will nach der Meisterschaft am Sonntag nun auch im Kreispokal triumphieren und sich so das Double sichern. Beim Türkischen SV ist die Stimmung dagegen etwas gedämpft. – Foto: RSCP Photo

Kreispokal-Finale: Nur einer heiß aufs Double?

Germania auf jeden Fall, Türkischer SV eher nur bedingt +++ Mittwochabend Pokalfinale in Erbenheim

Wiesbaden. Der gesamte Fußballkreis Wiesbaden dürfte am Mittwochabend gebannt nach Erbenheim schauen, wenn die SG Germania und der Türkische SV ab 19.30 Uhr um die Kreispokaltrophäe kämpfen. Das Spiel könnt ihr bei FuPa hier im Liveticker verfolgen.

Das Finale findet dabei unter gegensätzlichen Umständen für die beiden Teams statt. A-Ligist Germania machte den ungefährdeten Aufstieg in die Kreisoberliga bereits am Sonntag gegen den VfR klar, kann sich nun komplett auf den möglichen Doublegewinn konzentrieren.

Germania: „Sind in überragender Form“

„Wir sind in überragender Form und fahren nicht nach Erbenheim, um dem TSV zum Titel zu gratulieren. Bisher haben wir eine perfekte Saison gespielt, jedes Spiel gewonnen, mit Niedernhausen im Halbfinale einen Verbandsligisten rausgeworfen und jetzt mit dem bereits gesicherten Aufstieg die Chance, innerhalb weniger Tage eine unvergessliche Saison zu krönen – die Mannschaft und der gesamte Verein sind absolut heiß auf dieses Duell“, macht Germania-Coach Alexander Kopp die Vorfreude deutlich.

Der Türkische SV hat eine Etage höher sein großes Saisonziel hingegen noch nicht erreicht. Sonnenberg und Erbenheim sitzen dem Primus im Kampf um die Kreisoberligameisterschaft nach wie vor im Nacken, gegen den FC Maroc kam man zuletzt nicht über ein 0:0 hinaus. Eine Analyse und Rechenspiele im Titelkampf der Kreisoberliga Wiesbaden lest ihr hier.

Tutkun: "Sehe Germania im Vorteil"

„Wir freuen uns natürlich auf das Finale. Allerdings haben unsere verbleibenden Spiele in der Liga ganz klar Priorität. Die Germania sehe ich im Vorteil. Sie haben einen Kader, der nächstes Jahr in meinen Augen definitiv in der Top drei der Kreisoberliga landen wird. Außerdem sind sie nach ihrer langen Siegesserie mental sehr stark und konnten ihren Aufstieg schon klarmachen. Wir sind noch längst nicht durch und haben nach wie vor mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen. Für uns ist das Spiel ein Erfolg, wenn wir dort ohne weitere Verletzten rausgehen und in den letzten beiden Spielen aus den Vollen schöpfen können, um aufzusteigen“, hat der Pokal für den sportlichen Leiter Mehmet Kirazli und den TSV, der mit Flügelspieler Akim Arndt (FC Bierstadt) und Stürmer Nazim Khababa (TuS Nordenstadt) zwei Neue meldet, in der aktuellen Situation nur Zusatzcharakter.

Auch Faisal Daudi wackelt

Neben den fünf Langzeitverletzten ist seit dem Wochenende auch noch Faisal Daudi unsicher. Ob der Mittelfeldmann es gegen die Germania in den Kader schafft, wird sich erst im Abschlusstraining zeigen. „Hätte ich gewusst, dass die Tabellen- und Kadersituation Ende Mai so aussieht, hätte ich gegen Biebrich 02 im Halbfinale wahrscheinlich sogar eine B-Elf aufgestellt. Wenn wir ausreichend Spieler hätten, würde ich auch am Mittwoch mit einer B-Elf ins Spiel gehen. Einige Jungs aus der Reserve werden auch definitiv in den Kader rücken, denn den Pokal gibt es auch nächstes Jahr noch zu gewinnen, aber die Meisterschaft ist ein Langzeitprojekt, das wir in den letzten Spielen nicht aus der Hand geben wollen“, betont TSV-Trainer Hakan Tutkun.

Sportlich erwarten beide Vereine ein enges Spiel. „Der TSV ist sicher genauso heiß wie wir, und es wird wie in jedem Pokalspiel darauf ankommen, wer die bessere Tagesform erwischt. Ich persönlich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe“, glaubt Germania-Vorsitzender Vassily Anagnostakis. „Es wird ein enges Ding. Vor allem, weil es in so einem Spiel irgendwann auch nicht mehr in erster Linie um Taktik geht, wie es in der Liga der Fall ist. Herzblut und Motivation zählen an solchen Abenden“, weiß Tutkun, worauf es ankommt.

Große Kulisse am Oberfeld

Erwartet werden etwa 800 Zuschauer. Der TSV hat sein Kontingent von 200 Karten bereits verkauft, konnte sich vor Anfragen kaum retten. Die Germania hat 250 Tickets abgesetzt, Gastgeber SV Erbenheim 50. „Die Kulisse wird unvergesslich, in der A-Klasse haben wir solche Zuschauerzahlen nie“, freut sich Anagnostakis. „Die Stimmung wird klasse sein. Der ganze Abend wird auch einen freundschaftlichen Charakter haben, da sich die Vereine und Jungs teilweise gut kennen. Unser Torwart Alexander Zeeb, der von der Germania kam, hat bereits angekündigt, dass er sich mit seinem Keeper-Kollegen der Germania aufwärmen wird. Unseren Leuten haben wir angesichts der Parkplatzsituation in Erbenheim gesagt, dass sie unbedingt Fahrgemeinschaften bilden oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen sollen“, appelliert Kirazli.

40 Erbenheimer Helfer

Mike Steinbach, Vorsitzender von Ausrichter SV Erbenheim, gibt sich entspannt: „Wir sind mit 40 Helfern in allen Bereichen supergut besetzt.“ Für Zuschauer, die ihr Ticket im Vorverkauf erworben haben, gibt es einen eigenen Eingang. Es ist also angerichtet für ein großes Wiesbadener Amateurfußballfest, zu dem sich auch Hockey-Legende Stefan Blöcher angesagt hat.

Aufrufe: 025.5.2022, 05:00 Uhr
Alexander KnittelAutor