2024-05-02T16:12:49.858Z

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Erzielte sein zweites Saisontor: Jonas Albers
Erzielte sein zweites Saisontor: Jonas Albers – Foto: Bernd Seyme

Chancenwucher: Wallenhorst vergibt ersten Matchball

Unnötige 1:2-Niederlage in Ankum +++ keine Veränderung in der Tabelle

Der TSV Wallenhorst hat seine erste Möglichkeit auf den endgültigen Ligaverbleib im Bezirk verpasst. In einem unterhaltsamen Fußballspiel unterlag die Mannschaft von Christian Schiffbänker beim SV Quitt Ankum mit 1:2. Der Hauptfaktor für die dritte Rückrundenniederlage war schnell gefunden – die Wallenhorster gingen nach einer ihrer besten Saisonleistungen äußerst fahrig mit der Chancenverwertung um.

Nach etlichen Wochen geprägt von personellen Engpässen fiel der Spieltagskader der Wallenhorster am Sonntag deutlich üppiger aus als zuletzt. Christian Schiffbänker, Henning Wiggers und Vincent Brüwer kehrten nach Sperre oder Verletzung in die Startelf zurück, Jonas Albers, Tobias Schawe und Marc Kröger saßen nach längeren Verletzungspausen zumindest wieder auf der Bank. Quitt-Trainer Norbert Grüter veränderte seine Startelf auf insgesamt drei Positionen.

Von der ersten Sekunde an agierten beide Mannschaften mit einer offensiven Grundausrichtung. Während die Ankumer variabel über die Flügel angriffen, ging beim TSV sehr viel durch die Spielmitte – Torchancen kreierten beide: Tim von dem Brinke vergab aus sehr guter Position (4.), Christian Schiffbänker scheiterte mit seinem Hammer aus zwanzig Metern am Torpfosten (15.). Dem Ankumer Führungstreffer in der 20. Minute ging eine unzureichende Klärungsaktion voraus, von dem Brinke stand im Strafraum sträflich frei und nutzte die Gelegenheit aus kurzer Distanz.

Es folgte bis zur Halbzeit eine Spielphase, für die der Fußballjargon das Wort „Chancenwucher“ erfunden hat. Auf Ankumer Seite vergaben Florian und Felix Schnurpfeil aus guten Lagen, der TSV verfehlte in Person von Jens Bauer, Christian Schiffbänker und David Wilke das Tor jeweils knapp. Strittig wurde es kurz vor der Pause auf beiden Seite – nach einem kurzen, aber vorhandenen Kontakt fiel der Wallenhorster Spielertrainer im Strafraum, der Pfiff blieb aus. Noch klarer ging es auf der Gegenseite zu, als ein Ankumer deutlich im Sechzehner gefällt wurde und der über neunzig Minuten enttäuschende Schiedsrichter Hopsten auf Freistoß entschied.

Im zweiten Durchgang ging der fahrige Umgang mit Torchancen auf beiden Seiten weiter – der starke Alexander Engelmann eröffnete den Reigen mit einem von Luca Fähmel auf der Linie geklärten Kopfball (48.). Fähmel selbst verfehlte sieben Zeigerumdrehungen später per Direktabnahme das Tor hauchzart. Kurioserweise musste Heimkeeper Nick Hehemann im zweiten Durchgang nur ein einziges Mal richtig eingreifen (62, Schuss Schiffbänker), alle weiteren Wallenhorster Abschlüsse pfiffen knapp am Gebälk vorbei oder landeten auf dem Tornetz.

Die Kontergelegenheiten der Gastgeber liefen fast immer über Lars Engebrecht, dem auffälligsten und besten Akteur auf dem Platz. Doch die Vorentscheidung sollte über einen Standard folgen: Dennis Lünnemann schlug im Lehrbuch unter „Freistoßkunst“ nach und versenkte aus dreißig Metern sehenswert (83.). Der Anschlusstreffer von Jonas Albers (85.) sollte nicht mehr zu einem Punktgewinn reichen, der SV Quitt brachte den Vorsprung gekonnt über die Zeit.

Insgesamt sahen die gut einhundert Zuschauer im Quitt-Stadion bei besten Bedingungen eine richtig unterhaltsame Bezirksliga-Begegnung, die es nach Lage der Dinge auch in der kommenden Saison geben wird. Zwar konnten die Wallenhorster den entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt noch nicht gehen, allerdings bestehen bei sieben Punkten Vorsprung und nur noch drei Spielen lediglich Restzweifel an der nächstjährigen Ligazugehörigkeit. Der Auftritt am Sonntagnachmittag hat den Mannen von Christian Schiffbänker weiteren Mut für die letzten 270 Minuten der Saison geschenkt - er war trotz des enttäuschenden Resultats einer der besten der gesamten Saison.

Aufrufe: 022.5.2022, 23:01 Uhr
Dennis KurthAutor