2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Silas Schwarz war der Mann des Abends.
Silas Schwarz war der Mann des Abends. – Foto: Patrick Schuch

TSV Schott Mainz: Mit Pauken und Trompeten

2:0-Sieg gegen die TSG Pfeddersheim nach sehr dominanter Partie +++ Schwarz und Portmann krönen starke Leistung

Trommeln und Tröten, Fahnen und Banner, Klatschpappen und -hände hatten sie schon. Ab Spielminute 61 gegen die TSG Pfeddersheim war auch der Capo-Posten besetzt. Ebru Uzungüney schnappte sich, mit Kapuze ob des eisigen Windes, eine an der Bande stehende Trommel und stimmte mit ihren Mannschaftskolleginnen „TSV Schott“-Gesänge an. Die Oberliga-Fußballer hatten gerade ihren 2:0 (1:0)-Sieg eingetütet, die Spielerinnen erholten sich von ihrem 0:0 gegen Elversberg zuvor und stimmten sich, teils im warmen VIP-Zelt, teils auf der Tribüne mitzitternd, auf den gemeinsamen Mannschaftsabend beider TSV-Top-Teams ein.

Wobei das Zittern eher den Temperaturen geschuldet war als dem Spielverlauf. Schon nach rund zehn Minuten hatten die Platzherren vor 211 Zuschauern – die Fußballerinnen hatten bei ihrem Regionalliga-Gipfeltreffen das Dreifache an Fans angelockt – klar gemacht, wohin die Reise geht. Ein Strafraumaufenthalt jagte den nächsten, eine Handvoll Abschlüsse kam letztlich allein im Fünfer zustande – jeder durfte mal, oft stand noch ein Pfeddersheimer im Weg oder wurde der letzte Pass geblockt. Aber gefühlt 90 Prozent der Spielzeit hatte der spritzige, spielfreudig-seriöse TSV 90 Prozent der Spielfläche fest im Griff. Weil die TSG, deren letzte Chance auf die Aufstiegsrunde nun verpufft ist, trotzdem bis zuletzt alles reinwarf, war es ein sehenswertes Spiel.

Schwarz krönt seine starke Vorbereitung mit Tor und Assist

Die Torschützen waren kein Zufall. Silas Schwarz, dem Trainer Aydin Ay eine glänzende Vorbereitung attestiert hatte, ging entschlossen einem langen Ball nach, trug so das Seine zu Nils Gans' Stockfehler bei. Der Ex-05er stolperte, Schwarz lief aufs Tor und schob den Ball ins lange Eck (43.). Das 2:0 leitete Etienne Portmann mit einer gekonnten Drehung im Mittelfeld selbst ein. Über Schwarz kam der Ball ins Zentrum zurück, und Portmann schoss wuchtig neben den Pfosten (58.). Ein Treffer, der zum Fangesang animierte. Einmal wurde es hinten brenzlig, als Tim Hansen ein Ausflug misslang, der Keeper dann aber Benjamin Himmels Flugball aus vielleicht 40 Metern noch abgreifen konnte (54.). Ansonsten war es nur der TSV, der Chancen ausließ. Ays Hoffnung, das Team sei nach holpriger Vorbereitung auf den Punkt fit, erfüllte sich eine Woche vor dem Spitzenspiel bei Verfolger FV Engers.

„Die Jungs haben es gut gemacht“, lobt Ay. Verblüffend, wie viel Qualität der Chefcoach nachlegen konnte. Goalgetter Johannes Gansmann (Leiste) fehlte, Kaliber wie Leon Kern oder Tim Müller kamen mit leichtem Trainingsrückstand rein, Manuel Schneider konnte geschont werden. Und Lars Hermann feierte nach seinem schweren Verkehrsunfall im Januar 2022 sein Startelf-Comeback. „Er ist körperlich gut beisammen und hat sich das verdient“, betont Ay.

TSV Schott Mainz: Hansen – Obas (78. Kern), Ahlbach, Hermann, Schlosser – Embaye (67. Müller) – Cucchiara (67. Hahn), Portmann – Schwarz (83. Haas), Merkel, Wimmer (78. Polichronakis).

Aufrufe: 026.2.2023, 10:39 Uhr
Torben SchröderAutor