2024-04-25T14:35:39.956Z

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Darf lange von einer Überraschung gegen den Bundesligisten träumen: Lorena Bari von Mainz 05 (links) im Zweikampf gegen Bundesliga-Spielerin Natalie Muth vom MSV Duisburg.	Foto: René Vigneron
Darf lange von einer Überraschung gegen den Bundesligisten träumen: Lorena Bari von Mainz 05 (links) im Zweikampf gegen Bundesliga-Spielerin Natalie Muth vom MSV Duisburg. Foto: René Vigneron

DFB-Pokal Frauen: Knappes Aus, aber "geiles Erlebnis" beim FSV Mainz

Fußballfrauen von Mainz 05 halten im DFB-Pokal gegen Duisburg lange mit und schwärmen von der Kulisse

Mainz. 88 Minuten lang durften die Spielerinnen von Regionalligist FSV Mainz 05 auf eine Sensation im DFB-Pokal-Achtelfinale der Frauen gegen Bundesligist MSV Duisburg hoffen. Bis Meret Günsters verwandelter Foulelfmeter – Lorena Bari hatte Yvonne Zielinski mit dem Bein getroffen – zum 0:2-0:0)-Endstand das Ende der Pokalträume für die Rheinhessen besiegelte. "Wir waren klarer Außenseiter, wollten das Spiel aber möglichst lange spannend halten und haben das geschafft“, zog der Mainzer Trainer Takashi Yamashita trotzdem ein positives Fazit. "Wir sind ins Achtelfinale gekommen, das ist für einen Regionalligisten nicht selbstverständlich. Da kann man stolz drauf sein“, wollte auch Fußball-Abteilungsleiterin Nadine Kress keinen Trübsal blasen.

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660 Zuschauer hoffen vergeblich auf Sensation

Zumal die Nullfünferinnen, als Tabellenführer in der Regionalliga immer klarer Favorit, gegen das Erstliga-Schlusslicht mit der schwierigen Situation umgehen mussten, sich in einer ganz neuen Rolle zurechtzufinden als gewohnt. "Ich habe versucht, die Denkweise zu ändern, weil wir in der Liga oft lange Ballbesitzphasen haben, diesmal aber eher lange gegen den Ball arbeiten müssen", verriet Yamashita. "Wir standen tief, damit der MSV nicht so viele Räume bekommt."

Torjägerin auf der Sechs

So agierte Nadine Anstatt, die Torjägerin der letzten Jahre, diesmal – wie auch schon zuletzt in der Liga – auf der Sechser-Position. "Ich habe auch meine Qualitäten mit dem Ball, wenn ich mehr Raum vor mir habe, versuche defensiv viel zu arbeiten und bin fleißig“, umriss die 28-Jährige ihr Profil. In der ersten Halbzeit verteidigten die Mainzer sehr geschickt und hatten bei den Abschlüssen der Gäste auch das nötige Glück, dass diese es nicht schafften, ihre Bälle richtig zu platzieren.

Vergebene Chancen der Duisburger und starke Torhüterin

In der zweiten Halbzeit wurde der Druck der Gäste dann aber immer größer. "Wir haben nicht so die Ausdauer wie der Gegner mit anderen Rahmenbedingungen. In der Halbzeit hat man gemerkt, dass die Luft nachlässt", berichtete FSV-Kapitänin Ebru Uzungüney. Beim 0:1-Rückstand nach 59 Minuten rettete Torhüterin Anna Friedrichowitz nach missglücktem Klärversuch einmal bravourös aus kurzer Distanz gegen Miray Cin. Weil ihr aber in diesem Moment niemand zur Hilfe eilte, kam Cin erneut an den Ball und schob locker ein. In der Folgezeit ließ der MSV die 05erinnen mit einigen vergebenen Großchancen lange leben. Auch weil Friedrichowitz sich als starker Rückhalt erwies. "Das war eine Mannschaftsleistung. Wenn einer durchkommt, bin ich halt da“, kommentierte die 30-Jährige ihren Anteil bescheiden.

660 Fans unterstützen das Team

Umgekehrt hatte auch der Gastgeber seine Möglichkeiten. Um ein Haar wäre sogar ein direktes Eckballtor gelungen, doch der Versuch von Lorena Bari landete am Querbalken (62.). Auch die beiden Angreiferinnen Cecilia Way (30., 66.)und Yurina Imai (53., 81.) kamen zu jeweils zwei Abschlüssen, bei denen mehr drin gewesen wäre. "Wir hätten die Chancen besser ausspielen können“, befand Yamashita. Als alles entschieden war, nahm der Japaner in der Nachspielzeit noch mal vier Einwechslungen von Spielerinnen vor, die sonst nicht so viele Minuten bekommen. "Ich weiß, dass jeder spielen möchte und wollte ihnen noch mal das geile Erlebnis bieten, hier auf dem Platz zu stehen.“ 660 Zuschauer waren es diesmal beim zweiten Saisonspiel im Bruchwegstadion, die das Team lautstark unterstützten. „Wieder megacool“ fand es Uzungüney.

Mainz: Friedrichowitz – Schröder, Reifenberg, Uzungüney, Schmahl – Anstatt, Bari (90.+1 Becker) – Weiß (90.+1 Al Najem), Pageler (72. Holtschneider) – Way (90.+1 Ebnicher), Imai (90.+1 Gerlach).



Aufrufe: 026.11.2023, 08:00 Uhr
Alexander SchlägelAutor