2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Nichts herschenken, bis zum Schluss kämpfen: Das haben die Spieler von Geto-Dacii getan, wie hier im Zweikampf Robert Mitrofan (l.) gegen Murnaus Julius Heinen.
Nichts herschenken, bis zum Schluss kämpfen: Das haben die Spieler von Geto-Dacii getan, wie hier im Zweikampf Robert Mitrofan (l.) gegen Murnaus Julius Heinen. – Foto: or

TSV Murnau zieht ins Kreisfinale ein: Wein für den Sieger, Lob für den Verlierer

Geto-Dacii überzeugt

Für den Außenseiter war es ein Fest unter Freunden, für den haushohen Favoriten eine Pflicht, die sich als weit unangenehmer entpuppte als gedacht.

Garmisch-Partenkirchen – Letztlich erreichte der TSV Murnau mit einem 2:0-Erfolg bei Geto-Dacii Garmisch-Partenkirchen das Kreisfinale im Totopokal. Den rumänischen Gastgebern blieb die nicht neue Erkenntnis, dass der Aufstieg wohl nur Formsache sein wird.

Geto-Dacii kann nicht nur Fußballspielen und kämpfen, die Mannschaft kann auch Gastfreundschaft. All das hat sie an diesem Pokalabend bewiesen. So ließen die Spieler den TSV-Trainern Sven Teichmann und Bene Hausmann nach der Partie Weinflaschen mit Vereinslogo überreichen. Hätten sie auch getan, wenn sie gewonnen hätten. Ob so ein Sieg im Bereich des Möglichen lag? Adrianko Lazar ist überzeugt davon – hätte der Unparteiische den vermeintlichen Führungstreffer nicht wegen Abseits annulliert.

An die 200 Augenzeugen, darunter eine Handvoll laut anfeuernde Kinder, hatten sich entlang des Zauns am Kainzenbad versammelt, der den „Käfig“ zu dem macht, was er ist: eine spezielle Einhausung, unangenehm wie unberechenbar für alle Teams, die dort gastieren. So auch für den TSV. Bezirksliga gegen B-Klasse? Keineswegs. Gato-Dacii kompensierte die feinere Technik der Murnauer mit Routine, Stellungsspiel und immenser Willenskraft. „Wenn wir auf die letzten Ergebnisse der Murnauer schauen, können wir mehr als stolz sein“, betonte Sprecher Lazar. Dessen Bruder Lucien, frisch vermählt in der Heimat und früher beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen, kickte spontan als Urlauber mit.

Abgesehen vom Abseitstor aber war es nicht weit her mit der Offensivpower. Doch der B-Klassist stand kompakt, vereitelte nahezu alles, was Murnau versuchte. Beim TSV reihten sich Fehlversuche, Flanken hinter das Tor und Schulterzucken aneinander. Teichmann spricht von einem „Lernprozess“ seines jungen Teams. „Wir haben keine Lösung gefunden, waren ängstlich.“ Im zweiten Abschnitt war ihre Überlegenheit frappierend – „wir haben nicht die Kondition und sind alle älter“, rechtfertigte sich Lazar –, doch kam wenig bis nichts zustande. In puncto Chancenverwertung sprach Teichmann von einem „kleinen Problem. Wir wollen es immer zu schön machen.“ Tat Basti Adelwart in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als er sehenswert unter die Latte traf. Kevin Diemb machte kurz vor Schlusspfiff beim Konter alles klar. Auch so blieben die Köpfe beim rumänisch geprägten Team oben. „Murnau hat uns applaudiert, jeder hat uns gelobt.“

Aufrufe: 05.8.2022, 08:10 Uhr
Oliver RabuserAutor