2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Recht wild ging es mitunter beim Derby zwischen dem TSV Tutzing und den SC Pöcking II zu. Neun gelbe Karten, eine Zeitstrafe und eine gelb-rote Karte sprechen für sich.
Recht wild ging es mitunter beim Derby zwischen dem TSV Tutzing und den SC Pöcking II zu. Neun gelbe Karten, eine Zeitstrafe und eine gelb-rote Karte sprechen für sich. – Foto: aj

TSV Herrsching fährt Sieg bei Favorit Breitbrunn ein

Überraschungssieg und Lokalduell

Der abstiegsbedrohte TSV Herrsching gewann am Sonntag überraschend bei den Sportfreunden Breitbrunn und schiebt sich auf Platz sechs. Der SC Pöcking II konnte das Derby gegen den TSV Tutzing für sich entscheiden.

SV Bernried – SG Söcking/Sta. 3:1 (0:0) Tore: 1:0 Thorin (64.), 2:0 Rösler (67.), 3:0 N. Dolderer (85.), 3:1 Causevic (90.)

Selten ist es überraschend, wenn der Tabellenführer den Tabellenzweiten besiegt. Doch aufgrund der bisher gezeigten Spielstärke war die SG Söcking/Starnberg der Favorit gegen den Tabellenführer, das Kampfteam SV Bernried. Doch wie so oft schafften es die spielerisch limitierten Bernrieder, den Gegner auf ihr Niveau runterzuziehen. Die SG kam nicht in ihr Spiel. Zwar hatten sie deutlich mehr Spielanteile, große Chancen gab es in der ersten Halbzeit allerdings kaum. „Stattdessen müssen wir sogar froh sein, dass wir nicht in Rückstand geraten“, sagte SG-Trainer Max Dietze. Ein Tor der Bernrieder wurde vom Schiedsrichter abgepfiffen, da Starnbergs Torwart Florian Pfaff benommen am Boden lag. Erst nach der Pause fielen in einem sehr harten Spiel Tore. Stefan Thorin traf nach einem Durcheinander und einigen Pfostentreffern zum 1:0 für die Gastgeber. Drei Minuten später sorgte ein individueller Fehler nach einem langen Ball der Bernrieder für das 2:0 durch Patrick Rösler. „Sie machen aus Nichts Tore. Das ist unglaublich“, sagte Dietze. Kurz vor dem Ende erhöhte Nicolas Dolderer sogar auf 3:0. Mehr als der Anschlusstreffer von Mujo Causevic gelang der SG nicht mehr. „Es gab eine Menge Beleidigungen vom Gegner. Ich kann leider nichts Positives über den Gewinner des Spiels sagen“, sagte der Starnberger Trainer. Dafür gab es allerdings Lob für den Schiedsrichter Alexander Strobel. „Der beste Schiri, den ich in dieser Klasse hatte“, sagte Dietze.

TSV Tutzing – SC Pöcking-P. II 0:1 (0:0) Tor: 0:1 Stein (49.) – Zeitstrafe: Bauernfeind/TSV (73., Meckern) – Gelb-Rot: Hofmann/SCPP II (90., Meckern)

Das Spiel zwischen dem TSV Tutzing und dem SC Pöcking II hielt, was es versprach. „Es war wirklich alles, aber kein gutes Spiel von beiden Seiten“, sagte Pöckings Trainer Alexander Kirst. Anstatt spielerischer Akzente gab es auf beiden Seiten viele Fouls, Beleidigungen und lange Bälle. „Der Tutzinger Rasen lässt auch kein Spiel zu. Der ist extrem hoch und uneben“, sagte Kirst. So waren die Highlights rar gesät. Stattdessen gab es insgesamt neun gelbe Karten, eine Zeitstrafe und eine gelb-rote Karte. Und auch ein Tor durften die 40 Zuschauer in Tutzing bestaunen. Jonathan Stein traf für die SCPP-Reserve zum glücklichen 1:0. „Wir nehmen den Sieg gerne mit, aber das Spiel hat eigentlich keinen Gewinner verdient“, sagte Alexander Kirst.

TSV Hechendorf – FC Seeshaupt 3:0 (1:0) Tore: 1:0 Stützer (5./FE), 2:0, 3:0 Jung (67., 90.)

Mit 3:0 hat der TSV Hechendorf gegen den FC Seeshaupt gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Tom Ruhdorfer hielt sich mit dem Sieg im Rennen um die Plätze für die Aufstiegsrunde und braucht nun im letzten Spiel der Vorrunde gegen die SG Söcking/Starnberg einen Sieg, um sicher oben dabei zu sein. Schon früh brachten sich die Hechendorfer in eine gute Ausgangslage. Constantin Hübsch wurde im Sechzehner gelegt, und Dominik Stützer verwandelte den fälligen Elfmeter zur Führung nach fünf Minuten. In der Folge war es ein kampfbetontes Spiel, bei dem die Pilsenseer allerdings stets die Kontrolle hatten. „Defensiv sind wir sehr gut gestanden“, sagte Ruhdorfer. „Von Seeshaupt kam sehr wenig nach vorne. Mit ihren langen Bällen haben sie uns selten wehgetan.“ Auch die Hechendorfer spielten viel vertikal, da auf dem eigenen Platz kein Kurzpassspiel mehr möglich ist. „Es war eine rutschige Angelegenheit heute“, sagte Ruhdorfer. In der zweiten Halbzeit blieben die Hechendorfer spielbestimmend und kamen zum verdienten 2:0. Hübsch setzte sich auf der linken Seite gut durch und legte dem eingewechselten Fabian Jung auf, der einschob. Den Schlusspunkt setzte erneut Jung, der nach einer Ecke von Dominik Stützer zum 3:0 einnickte.

SF Breitbrunn – TSV Herrsching 0:2 (0:2) Tore: 0:1 Misni (39.), 0:2 Hasani (42.)

Die wohl größte Überraschung des Spieltags gab es in Breitbrunn. Vor 170 Zuschauern sorgte der TSV Herrsching für eine Menge Chaos im Kampf um die Plätze in der Aufstiegsrunde. Mit 2:0 gewann die Mannschaft von Spielertrainer Sandro Pasalic gegen die favorisierten Breitbrunner, die allerdings weiterhin alles in eigener Hand haben. „Wir haben uns gut auf Breitbrunn eingestellt und wussten, was auf uns zukommt“, sagte Pasalic. Aus einem 4-1-4-1 mit ihm selbst auf der Sechs konnten die Herrschinger den Gastgebern jegliche Spielkontrolle nehmen und gleichzeitig immer wieder selbst vorne Nadelstiche setzen. Die Sportfreunde waren sichtlich überrascht von den gut eingestellten Gästen, die noch dazu in den Zweikämpfen giftig und konsequent waren. „Wir haben endlich auch mal taktische Fouls gemacht, waren aggressiv in den Zweikämpfen und haben das spielstarke Mittelfeld von Breitbrunn in Schach gehalten“, freute sich Pasalic. Breitbrunns Trainer Sebastian Kolbeck sah das ähnlich: „Herrsching hat kompakt verteidigt, und wir waren in den wenigen Situationen, die wir hatten, zu ungeduldig.“ In der 39. Minute zog Patriot Misni von links in die Mitte und traf sehenswert zum 1:0 für den TSV. Drei Minuten später legten die Herrschinger durch Valon Hasani nach einem Freistoß von Misni nach. Im zweiten Durchgang hatte Breitbrunn mehr Spielkontrolle, war allerdings selten gefährlich vor dem Herrschinger Tor. „Der Kenny Ried musste einmal parieren für den Gegner. Das ist zu wenig“, sagte SF-Coach Kolbeck. Stattdessen hatte Herrsching noch Kontersituationen, die allerdings zu schlampig ausgespielt wurden. Es blieb beim 0:2. „Kompliment an die Mannschaft. Sie hat die taktischen Vorgaben sehr gut umgesetzt und genau das gespielt, was ich mir gewünscht habe“, lobte Pasalic seine Mannschaft. (tao)

Aufrufe: 031.10.2022, 12:49 Uhr
Redaktion StarnbergAutor