2024-04-25T14:35:39.956Z

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Quirliger Linksfuß: Gau-Odernheims Ousmane Diallo (gelbes Trikot) beschäftigte die Eintracht-Defensive gehörig im Pokalspiel. Hier kommt Bad Kreuznachs Kapitän Deniz Darcan gerade noch rechtzeitig. Hinten: Ex-TSVler Berkan Celebi. 	Foto: Mario Luge
Quirliger Linksfuß: Gau-Odernheims Ousmane Diallo (gelbes Trikot) beschäftigte die Eintracht-Defensive gehörig im Pokalspiel. Hier kommt Bad Kreuznachs Kapitän Deniz Darcan gerade noch rechtzeitig. Hinten: Ex-TSVler Berkan Celebi. Foto: Mario Luge

TSV Gau-Odernheim zieht erneut ins Pokal-Viertelfinale ein

Eintracht Bad Kreuznach hatte den Favoriten kurz vorm Aus

Bad Kreuznach/Gau-Odernheim. Von wegen Energiekrise. Im Achtelfinale des Fußball-Verbandspokals zeigte der TSV Gau-Odernheim vielmehr eine Energieleistung vom Feinsten und holte in der Schlussphase einer über weite Phasen dramatischen Partie einen 1:3-Rückstand zum 3:3 auf. In der Verlängerung hatte der Verbandsligist dann sogar den längeren Atem und setzte sich auf dem flutlichtumleuchteten Kunstrasen in Winzenheim schließlich doch deutlich mit 6:3 (3:3, 0:0) durch.

In der Schlussphase hatten die Gäste aus Rheinhessen in Überzahl gespielt, denn ausgerechnet Ex-TSVler Berkan Celebi hatte in der Nachspielzeit die Gelb-rote Karte gesehen. Ihm folgte anschließend auch noch der eingewechselte Niklas Wollmann – ebenfalls mit Ampelkarte. Mit zwei Mann weniger waren die wackeren Gastgeber nach einem kraftaufreibenden Pokalfight in der Verlängerung einfach nur platt.

Ein Pokalspiel wie aus dem Fußball-Lehrbuch

Es war ein Pokalspiel wie aus dem Buche: Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Landesliga-Fußballer, der Underdog aus der Kurstadt, noch wie der sichere Sieger ausgesehen. Nach torloser und ereignisarmer erster Hälfte hatten die Bad Kreuznacher nämlich durch die Treffer von Deniz Darcan, Sebastian Baumann und ein Eigentor der Gäste bei einem Gegentreffer von Fabio Moreno Fell mit 3:1 vornegelegen. Zu diesem Zeitpunkt absolut verdient, denn die klassentiefere Eintracht hatte Gau-Odernheim fest im Griff. Einzig was die Nahestädter versäumten, den Sack zuzumachen. Die Chancen, darunter ein Lattentreffer von Nils Flühr, waren da. Oliver Holste, der dem Sieger am Ende fair gratulierte, war sicher: „Das 4:1 hätten unsere machen müssen. Das wäre es wohl gewesen“, so der Sportliche Leiter der Bad Kreuznacher.

Ab der 70. Minute aber kippte das Spiel. TSV-Coach Christoph Hartmüller brachte starke Spieler von der Bank. Unter ihnen Aleksandar Dimitrijevic, Emre Gümüs und Lukas Knell, die merklich halfen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Zusammen mit Fabio Fell Moreno, mit vier Toren und einer Vorlage der überragende Spieler auf dem Feld, hatten sie den Rückstand zur 85. Minute aufgeholt. Sie hätten fast auch in der regulären Spielzeit den Siegtreffer markiert.

Letztlich ging er aber doch in die recht einseitige Verlängerung. Mit dem 4:3 nach 94. Minuten war die Partie mehr oder weniger entschieden. Die weiteren Treffer fielen gegen eine Kreuznacher Eintracht, die die Köpfe hängen ließ. Da stand sie so kurz vor der Überraschung und zahlte doch bitteres Lehrgeld.

Christoph Hartmüller meinte nach dem Pokalschlager: „Die Bank hat das Spiel mit entschieden.“ Und natürlich Fabio Fell Moreno, den die Bad Kreuznacher nie in Griff bekamen. Der Vierfach-Torschütze gab sich binterher bescheiden. meinte aber grinsend: „Oft ist es so, dass wir in den ersten Minuten ein bisschen pennen. Aber selbst nach dem 1:3 haben wir dran geglaubt, dass wir als Sieger vom Platz gehen.“

Lukas Knell, der nach seiner Einwechslung genauso wie Emre Gümüs mächtig Betrieb machte, hatte sogar eine Erklärung dafür, warum es sein Team immer so spannend macht: „ Die Zuschauer sollen für ihr Geld etwas sehen.“ Bei dem Pokalspiel hatte er absolut recht.



Aufrufe: 012.10.2022, 23:40 Uhr
Claus Rosenberg und Mario LugeAutor