2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Udo Schreiber und Denis Wetz (v.l.) bejubeln, frisch biergeduscht, den Aufstieg der Alemannia.
Udo Schreiber und Denis Wetz (v.l.) bejubeln, frisch biergeduscht, den Aufstieg der Alemannia. – Foto: Torben Schröder

Relegation: Laubenheim ist zurück in der A-Klasse

Alemannia gewinnt auch das zweite Spiel gegen Schwabenheim und jubelt vor 600 Zuschauern +++ Zwillingsbrüder bringen den Sieg

Mainz. Nach 89 Minuten dürfen beide Fanlager jubeln. Erst die von der TSG Schwabenheim besetzte Gegengerade, die Boris Feldmann bei seiner Auswechslung mit lautem Applaus ins Karriereende schickt. Und Sekunden später das Fahnen und Pyros schwenkende Lager von Alemannia Laubenheim. Nach dem 2:1-Hinspielsieg bringt das 2:0 (1:0) im Duell der Mainz-Binger Aufstiegsrunden-Zweiten die Rückkehr in die Fußball-A-Klasse.

Kurz danach duftet das Trainerduo Udo Schreiber und Denis Wetz nach Aufstieg, nach Bierdusche. „Die Jungs haben alles gegeben, das ist Emotion pur“, strahlt Wetz. „Unsere Truppe ist extrem jung, das macht es umso geiler“, jubelt Schreiber mit, „großteils sind das Laubenheimer Jungs, auch die aus der A-Jugend fügen sich nahtlos ein.“ Nach dem Abstieg 2017 „war das fast der totale Zusammenbruch“, erinnert sich Wetz. Und jetzt? „Wollen wir eine gute Runde spielen und die Laubenheimer wieder auf den Sportplatz bringen.“

Doppelpack der Henrich-Brüder

600 Zuschauer – die Kulisse sah wahrhaft nicht nach zweitniedrigster Spielklasse aus. „Unfassbar, was die Jungs die letzten Wochen abgeliefert haben“, blickt Alexander Henrich auf den feierfreudigen Anhang, großteils aus Juniorenspielern und Jugendlichen aus dem Stadtteil bestehend. Zum Hinspiel haben die Fans einen Reisebus gechartert, unterstützt vom Verein. Totale Ekstase. Der Spielverlauf tat sein Übriges.

Schon in Minute sieben vollendete Marvin Henrich einen schönen Spielzug nach Tobias Schönbergers Pass zum 1:0. Beim 2:0, ebenso sehenswert initiiert, legte Raphael Dick auf Alexander Henrich quer (62.). Zwei Eigengewächse bereiten vor, ein Zwillingsbruder-Paar vollstreckt – passender kann der bodenständig-familiäre neue Kurs des Clubs kaum versinnbildlicht werden. Da passt es auch ins Bild, dass der 1:0-Schütze erst einmal zu den Schwabenheimern geht, um sie zu trösten. „Wir haben alle auch schon verloren, da kann ich mitfühlen“, sagt der 27-Jährige. Und strahlt: „Das war mein erster Aufstieg und mein erstes Spiel von Anfang an seit Januar, nach einem Kapselausriss im Mittelfuß. Perfekt pünktlich, würde ich sagen.“

Erst das Spiel, dann die Party

Viel geplant werden sollte im Vorfeld nicht, womöglich aus Aberglaube. „Erst ans Spiel denken, dann die Bude abreißen“, umschreibt Schreiber die Vorgabe. „Davon träumt man ein Leben lang“, sagt Alexander Henrich glückselig. Spätestens mit seinem Tor war der Widerstand der Gäste gebrochen, das Chancenplus lag mit vielen gefährlichen Kontern diesmal klar beim FSV. Zehn Siege aus zwölf Spielen lautet die Bilanz 2022, der Staffelmeister verdiente sich den Aufstieg allemal.

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„Jetzt wird gefeiert“, grinst André Laudert. Der 42-Jährige ist zweiter Keeper und Teammanager, wohnt direkt neben der Sportanlage, ist seit 2007 Alemannia-Urgestein. Mit einem Jahr Pause, „weil hier alles am Boden war“. Lange, lange scheint es her. „Bei uns wird wieder die Gemeinschaft groß geschrieben, und was aus der A-Jugend nachkommt, ist überragend.“

Aufrufe: 015.6.2022, 23:05 Uhr
Torben SchröderAutor