Mit zwei späten Toren innerhalb von zwei Minuten reißt die KSG Holdenstedt/Beyernaumburg ein verloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer und gewinnt gegen die SG Berga/Uftrungen mit 2:1 (0:1). Aufgrund der starken ersten Hälfte und der hohen Moral siegten die Hausherren dennoch verdient.
Im Vergleich zum Sieg in Sittendorf konnte KSG-Trainer Fischer nahezu auf den ganzen Kader zugreifen. So begannen Möller, Bennemann, Peukert und K. Koch anstelle von Buhl, Gängel, Reinhardt und Mieth (alle Bank). Bei den Gästen - zuletzt mit zwei klaren Siegen - standen, auch aufgrund des zeitgleich stattfindenden Spiels der Zweiten, nur elf Mann zur Verfügung, anstelle von Schulze stand der zuletzt als Feldspieler auflaufende König im Tor, zudem spielten Kathe und R. Rockmann, dafür fehlte im Vergleich zum letzten Spiel Wernecke.
Überlegene KSG sündigt im Abschluss
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahmen die Hausherren ab der zehnten Minute die Spielkontrolle und lieferten in der ersten Halbzeit die wohl beste Saisonleistung ab. Dank frühem Stören und vielen gewonnenen Zweikämpfen schnürte man die sehr defensiv eingestellten Gäste, die zudem große Abstimmungsprobleme zwischen Abwehr und Mittelfeld zeigten, regelrecht in der eigenen Hälfte ein und erspielte sich - angetrieben von Sechser Schremmer und den Achtern Hoffmann und H. Hollo - zahlreiche Chancen.
Doch hier lag die Krux der ersten Halbzeit: Denn selbst die klarsten Gelegenheiten wurden nicht genutzt. So zielte Carl aus fünf Metern freistehend am Tor vorbei (10. Minute), scheiterten Carl gleich zweimal und H. Hollo freistehend am starken Schlussmann König, verpasste Peukert einen Metern vor dem leeren Tor einen Querpass um Zentimeter (26.), schoss K. Koch knapp am Tor vorbei und wurde ein Heber von Hoffmann kurz vor der Torlinie von einem Verteidiger geklärt (37.).
Und wie es so ist: Während die KSG sündigte, schlug der Gast eiskalt zu: Mit dem ersten Torschuss traf der stärkste SG-Feldspieler Dauber aus gut 20 Metern per Aufsetzer zum 0:1 (27. Minute). In der Folge trauten sich die Gäste dann auch etwas mehr zu, hätten bei einem Lattentreffer auch auf 2:0 erhöhen können (38.). Die Gastgeber blieben dennoch am Drücker, verpassten aber - siehe oben - den Ausgleich mehrfach.
Gäste nach der Pause gefährlicher
Nach dem Seitenwechsel blieb die KSG dann zwar spielbestimmend, doch die ganz zwingenden Aktionen blieben nun aus. Die Gäste standen nun noch tiefer, wodurch der Raum für gute Offensivaktionen fehlte. Zudem verzettelten sich die Hausherren nun in Einzelaktionen, Flanken und Pässe kamen immer seltener an und wenn, fehlten den Kopfbällen des guten K. Koch oder den Schüssen der Druck.
Auf der Gegenseite hatten die Gäste sogar die gefährlicheren Offensivaktionen bei Kontern, so als Schröter nach Pass von Spenner durch war, aber verzog (50.) oder einem Distanzschuss von Dauber, den Möller noch über die Latte lenkte (67.). Ansonsten zeigte sich die KSG-Abwehr um Libero Bennemann, allen voran die Außenverteidiger Peukert und Schendzielorz, als aufmerksam.
Ex-Bergaer sorgen für späte Wende
Offensiv aber schien trotz einiger frischer Kräfte (Gängel für Pauer und Reinhardt für Heller) nicht mehr viel zu gehen bei der KSG, die unermüdlich anlief, aber es an Ideen mangeln ließ. So fiel denn auch der Ausgleich etwas unerwartet: Vorstopper Gängel wurde in der Schlussphase nach vorne beordert und prüfte nach starker Einzelaktion per Schuss Keeper König. Der konnte nur abklatschen lassen, Hoffmann legte auf K. Koch, der den in den Rücken gespielten Ball unter Kontrolle brachte und ins verwaiste Tor schoss (86.).
Und nur zwei Minuten später die komplette Wende: Hoffmann bekam den Ball am 16-Meter-Raum, legte ihn an einem Gegenspieler vorbei und schlenzte ihn perfekt in den Winkel zum umjubelten Führungstreffer. In der Schlussphase der von Referee Hornung souverän geleiteten Partie versuchte Berga/Uftrungen zwar noch einiges, allerdings geriet das Tor der Hausherren bis auf einen allerdings verunglückten Kopfball nach einem Freistoß nicht mehr in Gefahr.
Dank zwei ehemaliger Bergaer Spieler siegte die KSG somit am Ende knapp aber auch verdient und bleibt in der Verfolgergruppe der Spitzenteams aus Sangerhausen. Der Spielplan will es, dass die KSG am kommenden Sonntag bei der Zweiten der SG Berga/Uftrungen antritt, deren Erste bereits am Samstag gegen Teutonia Siersleben spielt.