Mit einer im Vergleich zur Vorwoche deutlich schwächeren Leistung setzte sich die KSG Holdenstedt/Beyernaumburg dennoch ungefährdet mit 4:0 (2:0) bei der SG Berga/Uftrungen II durch. Der Fußball kam bei der umkämpften Partie in Uftrungen aber deutlich zu kurz.
KSG-Coach T. Fischer musste am Sonntag auf Kapitän H. Hollo (Knöchelverletzung), Heller (privat verhindert), Möller und Pauer (beide Arbeit) verzichten, dafür begannen Buhl im Tor, Vize-Kapitän Gängel als Vorstopper, Mieth auf der rechten Außenbahn und C. Koch um zentralen Mittelfeld. Bei den Gastgebern begannen Dauber, Schulze und Grölle anstelle von Bischoff (Bank), Prokert und Spengler.
Die Gäste konnten zu fast keiner Phase des Spiels an die gute Vorstellung der Vorwoche anknüpfen. Zu langsamer Spielaufbau, mangelndes Durchsetzungsvermögen vor allem auf der Außenbahn, ungenaue und komplizierte Abspiele und oftmals falsche Entscheidungen ließen keinen Spielfluss aufkommen. Zumal die Hausherren solange die Kräfte reichten die Passwege zustellten und ihrerseits über gewonnen Zweikämpfe Selbstvertrauen tankten.
Auch in der Abwehr ließ es die KSG zuweilen an Konzentration und Genauigkeit vermissen, eröffneten mit zum Teil erschreckenden Fehlpässen der SG Angriffsmöglichkeiten. Allerdings erwiesen sich die Versuche auch bei den Gastgebern - die vor allem auf die Schnelligkeit von Rusmanis und dem agilen und einsatzstarken Fachinger setzten - oftmals als zu umständlich, so dass kaum klare Chancen heraussprangen. Die beste hatte Fachinger nach einer Ecke, als sein Versuch mit der Hacke von KSG-Keeper Buhl - noch leicht von Gängel irritiert - mit etwas Glück pariert werden konnte.
Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste aber bereits mit 1:0, nachdem Hoffmann nach einem langen Ball von Schremmer seinem Gegenspieler enteilte und allein vor Keeper P. Fischer souverän vollendete (9. Minute). Sobald die Gäste schnell und direkt spielten, wurde es meist sofort gefährlich, so etwa als Schremmer aus elf Metern nach Carl-Pass freistehend verzog (5.), Hoffmann nach Pass von C. Koch am Keeper scheiterte, Schremmer mit abgerutschter Flanke das Lattendreieck traf (39.) und nach abgewehrten Schuss von K. Koch zu lange mit dem Abschluss zögerte (45.).
Diese Spielzüge stellten jedoch die Ausnahme dar, der Treffer zum 2:0 resultierte aus einem unhaltbar abgefälschten Freistoß von Hoffmann (36.). Vorausgegangen war ein hartes Einsteigen von Franke gegen Gängel. Dies war symptomatisch für den späteren Spielverlauf: Mit nachlassender Kraft stiegen die Hausherren immer häufiger, zum Teil auch überhart, gegen ihre Gegenspieler ein.
Zur Pause blieb bei der KSG Doppeltorschütze Hoffmann angeschlagen nach einem Pressschlag in der Kabine. Dort schienen auch sämtliche gute Vorsätze geblieben zu sein, denn das Niveau ließ sogar noch weiter nach. Nachlässig und zum Teil ohne die richtige Körperspannung schienen die Gäste das Spiel mit geringem Aufwand über die Bühne bringen zu wollen.
Das dies sogar reichte, lag an den Gastgebern, die sich mit zwei Platzverweisen innerhalb von neun Minuten selbst entscheidend schwächten. Zunächst flog Franke nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz (56.), kurz darauf ließ sich Fachinger nach einem gelbwürdigen Foul zu einer Schiedsrichter-Beleidigung hinreißen (65.).
Zwischenzeitlich hatte Schremmer nach klugem Anspiel von Carl mit etwas Glück bereits auf 3:0 gestellt (58.), spätestens nach dem zweiten Platzverweis hatte das Spiel jegliche Spannung verloren. Die Gäste versäumten es aber, entschlossen nachzulegen, verzettelten sich in Einzelaktionen und zeigten sich weiterhin abschlussschwach. So vergaben K. Koch (geblockt), C. Koch per Kopfball nach einer Ecke, Reinhardt freistehend (85.) und nochmals C. Koch (Torhüter parierte) klarste Chancen. Immerhin gelang letzterem nach einem Durcheinander in der Abwehr der Hausherren nach einer Ecke doch noch das vierte Tor (78.).
Defensiv wurden die Gäste im zweiten Abschnitt so gut wie gar nicht gefordert und durften sich so über das vierte "Zu null" im fünften Auswärtsspiel freuen.
Am Ende steht also ein klarer Sieg - der dritte in Serie - der KSG, die sich allerdings nicht mit Ruhm bekleckerte und weiter am Offensivspiel und der Konstanz arbeiten muss. Am kommenden Wochenende empfängt die KSG am Sonntag in Holdenstedt die SG Thyratal II. Die SG Berga/Uftrungen II reist bereits am Samstag zu Teutonia Siersleben.