2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Trainerstimmen: Stolz und Enttäuschung

Am vergangenen Samstag hat der SV 09 Arnstadt das Topspiel der Thüringenliga gegen die BSG Wismut Gera für sich entschieden. Damit haben die 09er nun eine Top-Ausgangslage fürs Saisonfinale.

Entsprechend unterschiedlich fallen die Urteile der jeweiligen Trainer aus. Martin Hauswald, der Trainer von Arnstadt, ist hochzufrieden mit der engagierten Leistung seiner Mannschaft und blickt zuversichtlich aufs Saisonfinale. Bei seinem Pendant Kevin Brettfeld überwiegt natürlich die Enttäuschung, dass es an diesem Tag nicht geklappt hat, die Meisterschaft zu feiern.

Mit einem Sieg am vergangenen Samstag wäre die BSG Wismut Gera als Thüringenmeister aus Arnstadt abgereist. Die Rechnung ging allerdings so gar nicht auf, weil Arnstadt dank einer engagierten Leistung einen verdienten Heimsieg landete. Matchwinner wurde der junge Anton Lvov, der als Joker zwei Treffer erzielte und einen vorbereitete.

So hat nun der SV 09 Arnstadt die besten Karten beim Saisonfinale am kommenden Wochenende. Aktuell führt die Mannschaft die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf Wismut an. Arnstadt muss am letzten Spieltag bei SCHOTT Jena ran und Wismut Gera erwartet den FSV Martinroda Zuhause.

Die Trainerstimmen nach dem Topspiel

Martin Hauswald, Trainer SV 09 Arnstadt

Zur engagierten Leistung seines Teams

"Man hat ja gesehen, gerade in der ersten Halbzeit, war es ein tolles Spiel von beiden Mannschaften. Das muss man auch mal anerkennen. Es war ein bisschen Respekt auf beiden Seiten da, aber ein sehr intensives Spiel. Natürlich musst du das Quäntchen für dich ziehen und das kannst du nur mit einer gewissen Gier über die Zweikämpfe. Das war der Plan. Uns ist bewusst, dass man das nicht über 90 Minuten machen kann, deshalb muss man das temperieren. Insgesamt ist es natürlich toll aufgegangen."

Zu seinem (für ihn) intensiven Coaching an dem Tag

"Ich bin eher einer, der die Jungs machen lässt. Die müssen die Verantwortung auf dem Feld tragen, da halte ich mich auch bewusst mal zurück. Heute war es einfach wichtig, den Jungs zu helfen und in so einem besonderen Spiel auch einfach noch ein bisschen zu pushen. Das kann ich nicht jedes Spiel, das muss ich ganz ehrlich sagen. Da bin ich nicht der Typ dafür. Aber heute war es so ein Spiel, bei dem ich mehr Input reingegeben habe als sonst.

Zum Joker, Doppel-Torschützen und Vorbereiter Anton Lvov

"Anton ist ein junger Bursche, der noch A-Jugend spielen kann und sich prima entwickelt hat. Er gibt immer Gas und hat großes Potenzial, das er auch schon angedeutet hat. Wie es heute für ihn gelaufen ist, weiß vorher natürlich keiner. Klar wünscht man sich das aber die Geschichten schreibt der Fußball. Wir wissen, was er für ein Potenzial hat, sehen das auch in ihm. Ich bringe ihn ja nicht umsonst für den Kapitän, der verletzt raus musste. Das ist ja auch schon ein gewisses Standing, das er bei uns im Trainerteam hat und heute hat er das zurückgezahlt. Wenn so ein junger Bursche so ein Spiel entscheidet, muss man damit ordentlich umgehen aber es freut uns natürlich. Aber wenn jemand anders reingekommen wäre und der hätte zwei Tore gemacht, hätten wir uns genauso gefreut."

Zum Saisonfinale am kommenden Wochenende

"Wir sind erstmal stolz, zufrieden und glücklich über den Sieg gegen Wismut und werden den auch genießen. Ab Montag ist dann aber der Fokus auf SCHOTT Jena. Das wird eine tolle und schwierige Aufgabe, bei der wir uns auch wieder fokussieren müssen. Ich empfinde da aber keinen Druck. Druck hast du vielleicht im Abstiegskampf aber wir wollen etwas gewinnen. Wir haben die Möglichkeit auf die Meisterschaft. Wir haben heute einen guten Step gemacht aber der Sieg heute bringt dir nichts, wenn du in Jena nicht gewinnst. Ich gehe stark davon aus, dass Gera seine Hausaufgaben erledigt."

Kevin Brettfeld, Trainer BSG Wismut Gera

Zur Gefühlslage nach dem Spiel

"Das ist für uns alle absolut enttäuschend. Wir haben uns so viel vorgenommen, haben wahnsinnig gut gearbeitet unter der Woche, hatten eine gute Stimmung und waren sehr fokussiert. Wir sind mit dem Mindset hergefahren auf Sieg zu spielen und wollten das Ding unbedingt ziehen. Wir haben 60 Minuten ordentlichen Fußball gespielt, gut dagegenhalten, es war ein 50:50-Spiel. Wer das erste Tor schießt, gewinnt wahrscheinlich. Und das hat Arnstadt gemacht. Sie haben es clever gemacht, wir hatten teilweise zu wenig Mittelfeld. Arnstadt hat es in der letzten halben Stunde deutlich besser gemacht als wir."

Zu der Tatsache, dass man nach dem Rückstand kaum Druck erzeugen konnte

"Wir haben in dieser Saison 95 Tore geschossen und haben immer das Gefühl, in jedem Spiel, dass wir noch was zuzusetzen haben. Heute hat es Arnstadt in der Defensive wahnsinnig gut gemacht. Sie waren immer eher am Ball, haben viel zweite Bälle gewonnen und waren da griffiger als wir. Wir haben zu wenig Ideen gehabt. Zum Schluss haben wir viel zu wenig Chancen kreiert.

Über Druck in wichtigen Spielen

"Wir haben uns auch selber Druck aufgebaut, weil wir es unbedingt ziehen wollten, vor vielen Wismut-Fans hier in Arnstadt. Vielleicht ist das ein Grund aber wir haben ja jedes Jahr den Druck, den wir uns selber machen, als eine Mannschaft, die eigentlich immer oben mitspielen will. Aber irgendwann muss man den Bock umstoßen."

Zum Saisonfinale am kommenden Wochenende

"Wir haben jetzt noch den kleinen Funke Hoffnung. Wir hoffen, dass SCHOTT uns nächste Woche hilft und wir gegen Martinroda gewinnen. Auch andere Ligen haben gezeigt, was so möglich sein kann."

Aufrufe: 012.6.2023, 10:00 Uhr
Felix BöhmAutor