2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
– Foto: Paparazzo Orange

"Keiner hat sich zu wichtig genommen"

Martin Hauswald blickt letztmalig auf die Meistersaison im Vereinsinterview.

Dabei spricht der Trainer des SV 09 Arnstadt über die Erfolgsfaktoren, das spannende Saisonfinale und die Bedeutung des Wiederaufstiegs in die Oberliga.

INTERVIEW von Uwe Vester // SV 09 Arnstadt

Nach einem dramatischen Finale steht der SV 09 Arnstadt nach 34 Spielen auf dem ersten Tabellenplatz und errang erstmals den Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga. Wie bewertest Du diese erfolgreiche Spielzeit?
Martin Hauswald: Zunächst starteten wir mit dem frühen Pokalaus gegen Ohratal denkbar schlecht, aber mit dem erfolgreichen Punktspielauftakt legten wir die Basis für eine hoffnungsvolle Spielzeit. Wir haben nach dem Oberliga Abstieg fast den gesamten Kader halten können, damit war der Grundstein gelegt. Wir hatten oft enge Spielausgänge, die wir meist für uns entscheiden konnten. Nach mäßigen Phasen, haben wir schnell in die Erfolgsspur zurückgefunden uns kontinuierlich gepunktet.

Insgesamt stand deine Mannschaft siebzehnmal auf Platz eins. Was zeichnete sie aus?
Martin: Der Teamgeist, wie wir uns präsentiert haben, als geschlossene Einheit auftretend und nach Rückschlägen immer wieder aufstehend, das war sicherlich mitentscheidend für den Erfolg. Dabei war für mich der Knackpunkt das Weida Spiel, als wir nach drei Platzverweisen über uns hinauswuchsen und mit einer unglaublichen Energieleistung fast noch zählbares mitnahmen. Danach haben wir fest daran geglaubt unsere Ziele noch zu erreichen.

Beim drittletzten Spiel in Schleiz musste das Team in letzter Minute den Ausgleich hinnehmen. Vor dem Spitzenspiel gegen Gera hattet ihr deshalb die ungünstigere Ausgangsposition. Wie hast du die Mannschaft dann so aufgebaut, dass sie im Duell gegen Wismut ihre beste Saisonleistung abrief?
Martin: Uns war bewusst, dass nach dem Weida Spiel, dem Last-Minute-Ausgleich in Schleiz, unser härtester Kontrahent Wismut Gera mit einem Sieg am Obertunk den Meistertitel feiern könnte. Auch wenn wir zunächst enttäuscht waren, hatte sich an der Ausgangslage nicht viel verändert, auch wir konnten aus eigener Kraft die Entscheidung noch Mal vertagen. Mit diesem Wissen gingen wir positiv und selbstbewusst gestimmt in diese Partie und konnten in überzeugender Manier unser Leistungsvermögen auf den Platz bringen.

Der SV 09 Arnstadt kassierte Ligaweit die wenigsten Gegentore. War das der Schlüssel zur Meisterschaft?
Martin: Das schon, aber auch die Tatsache, dass wir bereits zwei, drei Jahre zusammenspielen und trainieren, war ein echter Wettbewerbsvorteil. So griffen die zu vermittelten Inhalte und Mechanismen immer besser. Das Defensivverhalten fängt ja schon in vorderster Reihe an, da haben alle Beteiligten gut gearbeitet. Dazu haben wir mit Valentin Henning einen Klasse-Torwart, der viel Ruhe und Sicherheit ausstrahlte.

Was bedeutet aus deiner Sicht diese erste Meisterschaft für Verein und sein Umfeld?
Martin: Wir haben ein klares Zeichen gesetzt, das das kein Zufall war, und bestätigt unseren Weg. Den ersten Oberligaaufstieg haben wir gerne mitgenommen, doch nach einer kompletten Saison ganz ober zu stehen, ist noch Mal was ganz anderes. So haben wir uns für den betriebenen Aufwand letztlich auch belohnt., darüber sind wir sehr glücklich und dankbar.

Gibt es Akteure, die sich aus deiner Sicht in den Vordergrund gespielt haben.
Martin: Der größte Pluspunkt war sicherlich, dass sich keiner zu wichtig genommen hat, das wir als geschlossene Einheit aufgetreten sind, da haben sich alle Akteure eingebracht, so fehlten uns ausgerechnet in den letzten Spielen wichtige Spieler, wie Patrick Hädrich, oder Kapitän Silvano Varnhagen. Dafür sind andere wie Anton Lvov oder Marco Pusch erfolgreich eingesprungen. Insgesamt hat sich das Team zu einer harmonischen Truppe weiterentwickelt.

Aufrufe: 014.7.2023, 08:00 Uhr
Uwe Vester // SV 09 ArnstadtAutor