2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Brennpunkt Orange

Meckern auf hohem Niveau

Mit dem Last-Minute-Sieg der Vorwoche konnte Wismut Gera die Tabellenspitze verteidigen. Ganz zufrieden ist man bei Wismut aktuell trotzdem nicht. Coach Kevin Brettfeld erklärt warum....

Die Nachspielzeit war schon gut vier Minuten alt und dann lag das Ding doch noch drin. Das späte 1:0. Die Tabellenführung konnte gehalten werden. Jubel auf der Bank, Jubel im Stadion am Steg.

Mit dem späten Treffer gegen den 1. FC Eichsfeld verhinderte die BSG Wismut Gera so gerade noch das zweite 0:0 in Serie (zuvor 0:0 gegen Saalfeld) und feierte den Last-Minute-Heimsieg nach langer Überzahl. Wären die drei Pünktchen nicht gepurzelt, wäre auch die Tabellenführung dahin gewesen, denn Verfolger Fahner Höhe hat parallel gewonnen. Auch wenn die Nummer so gerade nochmal gut gegangen ist, aus Wismut-Sicht, scheint die Wucht und die Leichtigkeit der ersten beiden Spiele des Kalenderjahres ein Stück verflogen. Da gewannen die Ostthüringer nämlich direkt zweimal mit 6:0 und ließen keine Fragen offen. „Der Start war auch ein bisschen überdurchschnittlich“, ordnet Coach Kevin Brettfeld ein. Die Bilanz mit zehn Punkten aus den vier Spielen ist für ihn völlig in Ordnung. Dass es dabei kein einziges Gegentor gab, sowieso. So könnte eingangs beschriebener Trend fast als Meckern auf hohem Niveau durchgehen – ist es vielleicht auch – aber die Tendenz ist auch Kevin Brettfeld nicht entgangen. „Die Jungs mussten sich zuletzt auch ordentlich Kritik gefallen lassen und waren auch selber unzufrieden. Vor allem über die Art wie wir da Fußball gespielt haben. Da hat nicht alles geklappt, wirkte ein bisschen verkrampft“, sagt Brettfeld der weiter erklärt: „Wir haben zu häufig falsche Entscheidungen getroffen, die Positionierungen haben nicht gepasst, Trainingsinhalte sind nicht umgesetzt worden. Das haben wir auch klar angesprochen. Wir wollen geschlossen auftreten und alle an einem Strang ziehen. Das haben alle gut verstanden“, beschreibt der 32-jährige Coach.

Bei aller berechtigter Kritik, will Brettfeld die Situation aber auch eingeordnet wissen und betont, dass die reinen Zahlen in 2024 weiterhin gut sind und die Thüringenliga eben auch kein Kindergeburtstag sei. Da müsse man nun mal wöchentlich an seine Grenzen gehen, wenn man am Ende bis oben stehen will. Spieltag für Spieltag den Gegner klar zu verputzen, sollte man nicht erwarten.

Genau das gilt auch für das kommende Wochenende. Da reist die BSG Wismut Gera nach Schweina. Die Gastgeber mussten nach einer fulminanten Vorsaison im vergangenen Sommer wichtige Spieler abgeben und sich in der laufenden Spielzeit immer wieder mit Verletzungssorgen rumschlagen. So ist für die Glücksbrunner aktuell der Abstiegskampf klare Realität. Pünktlich vor dem Match gegen Spitzenreiter Gera kam für Schweina aber der Mutmacher mit einem 3:2-Auswärtssieg in Heiligenstadt. Verbunden mit der Tatsache, dass Glücksbrunn auf heimischen Rasen schon so manchen Favoriten das Leben schwer gemacht hat, könnte diese Auswärtsfahrt auch für Wismut zum Prüfstein werden. „Wir fahren dort mit viel Respekt hin. In Schweina konnten wir letztes Jahr nicht gewinnen. Wir wollen unbedingt die Tabellenspitze verteidigen“, so Brettfeld, der beim Blick auf dieses Duell einige Themen im Kader hat. Mit Kießling (krank), Greif (Knie), Zerrenner (Knie), Bauer (angeschlagen), Boser (krank) und Schubert (fraglich wegen Schiebeinblessur) gilt es eine Reihe von Spielern zu ersetzen.

Aufrufe: 014.3.2024, 08:00 Uhr
Felix BöhmAutor