2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
– Foto: Mathias Leschek

Torflut zum Auftakt

Am ersten Spieltag fielen in der Landesliga Nord insgesamt 52 Treffer, im Durchschnitt also 6,5 Tore pro Spiel - eine beachtliche Bilanz!

Überroth springt mit einem 9:0-Kantersieg gegen die SF Güdesweiler an die Tabellenspitze, dichtgefolgt von Verbandsliga-Absteiger SV Habach, der im Lokalderby beim SV Humes mit 8:1 die Oberhand behielt. Beachtlich auch der deutliche 5:0-Erfolg des VfL Primstal II gegen die SG Bostalsee. Eine klasse Partie mit insgesamt neun Treffern sahen die Zuschauer in St. Wendel. Dabei setzte sich Blau-Weiß gegen einen starken FC Kutzhof am Ende knapp mit 5:4 durch.

SV Überroth - SF Güdesweiler 9:0 (5:0). Die Sportfreunde aus Güdesweiler hielten in den ersten 20 Minuten gut dagegen, störten früh und ließen nicht viel zu, dann kam die Trinkpause und das 1:0 für den SVÜ durch Jonas Hornberger und der SVÜ war nicht mehr zu bremsen. Binnen sieben Minuten erhöhte Überroth noch vor der Pause durch teils sehr schön herausgespielte Treffer auf 5:0. Zweimal Paul Kirsch, Benedict Collet und Noah Junker trafen für die Maldener-Elf. Und die machte nach der Pause dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatte: Gerade einmal eine Minute war die zweite Hälfte alt, als es erneut im Güdesweiler Kasten klingelte. Paul Kirsch hatte seinen dritten Treffer erzielt. Überroth spielte weiterhin Tempofußball und legte noch dreimal nach. Es trafen Tobias Besch, Marius Fries und der wieder genesene Kapitän Jan Schuster, der sich in der vergangenen Saison schwer verletzt hatte. Der Mannschaft von Trainer Andre von Ehr muss man zugute halten, dass sie trotz der hohen Niederlage bis zum Schluss stets fair blieb und nie aufsteckte.

SV Humes - SV Habach 1:8 (1:2). "Auftakt voll geglückt", so könnte man den Sieg des SV Habach in Humes bezeichnen. Der Verbandsliga-Absteiger war im Derby die spielerisch eindeutig bessere Mannschaft. Der Vorletzte der vergangenen Saison hielt mit kämpferischen Mitteln dagegen - und dies in Hälfte eins trotz des knappen Rückstandes mit Erfolg. Nach der Gästeführung durch Tim Caspar (6.) war Humes gleichwertig, bekam aber einen umstrittenen Foulelfmeter gegen sich gepfiffen, den Sebastian Dynus sicher verwandelte. Umstritten, da das Foul an Caspar an der Strafraumgrenze passierte. Schiri Horst Wagner sah es innerhalb und zeigte auf den Punkt. Kurz vor der Pause verkürzte Nicolas Saar auf 1:2 und die ersatzgeschwächten Humeser waren wieder im Spiel. Allerdings nicht mehr lange, denn bereits eine Minute nach Wiederbeginn markierte Robbin Jost das 3:1, legte in der 67. Minute das 4:1 nach und der Käse war gegessen. Die Gäste hatten nun leichtes Spiel und schraubten durch Dynus (2), Matthias Bermann und Jan-Pascal Mayer das Ergebnis auf 8:1 hoch.

VfL Primstal II - SG Bostalsee 5:0 (2:0). Die Hausherren gingen nach 15 Minuten nach einer herrlichen Kombination über die rechte Außenseite durch Hendrik Schröder in Führung. Schröder musste nach Pass von Yannis Meyer aus fünf Metern nur noch den Fuß hinhalten. Zuvor hatte Idris Lataev die Chance zur Führung für die Gäste, doch er schoss aus acht Metern am Tor vorbei. Auf der Gegenseite machte es Jakob Dewald besser. Er zirkelte einen direkten Freistoß aus 25 Metern in die rechte untere Ecke - unhaltbar für Keeper Ilias Kocak (42.). Dann war eine klasse erste Hälfte, die auf technisch sehr hohem Niveau stand und in der beide Kontrahenten gleichwertig waren, zu Ende. Nach Wiederbeginn drückte Bostalsee auf den Anschluss, der wäre auch fast gelungen, aber nur fast, denn VfL-Keeper Lenard Caryot parierte gegen Idris Lataev glänzend. Vier Minuten nach dieser Glanztat erhöhte Yannis Meyer auf 3:0 und dann war der Widerstand der SG endgültig gebrochen. Hendrik Schröder markierte in der Folgezeit noch seine Treffer drei und vier und Bostalsee konnte sich bei Keeper Kocak bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel.

SG Nahe - SG Nohfelden-Wolfersweiler 1:3 (1:0). Der Vizemeister und "Beinahe-Aufsteiger" der letzten Saison, SG Nahe, nahm im Topspiel von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand. Die 1:0-Pausenführung durch Nicolas Huwig nach Vorlage von Yannick Böffel nach 21 Minuten war hochverdient, da die SG Nahe eindeutig mehr vom Spiel hatte und das Geschehen klar kontrollierte. NoWo-Trainer Peter Krämer muss in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Jungs kamen wie verwandelt aus selbiger. Die Gäste störten nun früh, machten Druck und zwangen die Hausherren zu Fehlern. So beim Ausgleich durch Jannis Weider nach 51 Minuten. Weider profitierte von einem Missverständnis in der Nahe-Abwehr. Beim 2:1 durch Wladislaw Sontag, drei Minuten danach, herrschte Unordnung bei den Gelb-Schwarzen, da Kapitän Lukas Dostert außerhalb des Platzes behandelt wurde und anschließend verletzungsbedingt passen musste. Dies soll die klasse Leistung der Gäste in Hälfte zwei jedoch nicht schmälern, denn sie waren bärenstark, machten die Räume eng und ließen hinten absolut nichts mehr zu. Belohnt wurde die klasse Leistung noch mit dem 3:1 durch Co-Trainer Steffen Backes (72.).

SG Lebach-Landsweiler II - SG Scheuern-Steinbach/Dörsdorf 2:3 (1:1). "Eine Punkteteilung wär wohl das gerechtere Ergebnis gewesen", so Lebachs Trainer Steven Cremers nach der Partie, denn seine Jungs hatten mehr vom Spiel und gingen verdient durch Mo Saleh in Führung (18.). Doch nach dem Führungstreffer ging bei den Hausherren etwas der Faden verloren und es häuften sich die individuellen Fehler. Der Aufsteiger kam noch vor der Pause durch einen Kopfball von Torben Schärf zum Ausgleich, Andre Dalphin hatte vorbereitet. Nach einem schlechten Diagonalpass der Hausherren, der zum Gegner ging, starteten die Gäste in Hälfte zwei einen durch Spielertrainer Patrick Beia eingeleiteten Konter, den Luca Schmidt mit dem 2:1 für den Neuling abschloss. Und es kam noch besser für die SGS: Erneuter Ballverlust von den Hausherren, langer Ball von Beia auf Noah Altmeyer und schon zappelte die Kugel erneut im Lebacher Netz. Die Gastgeber erspielten sich in der Folgezeit noch einige Halbchancen, aber es reichte nur noch zum 2:3-Anschlusstreffer durch Marc Schirra, so dass effektive Gäste bei ihrem Debüt die volle Punktzahl einfahren konnten.

FC Uchtelfangen - SC Alsweiler 3:1 (2:1). Der FC Uchtelfangen fuhr gegen den Aufsteiger SC Alsweiler, der die Relegation gegen Hirzweiler-Welschbach-Stennweiler mit 1:0 gewonnen hatte, einen insgesamt ungefährdeten Heimsieg ein. Ungefährdet, da die Mannschaft von Trainer Sascha Heintz Spielanteile bis zu 70 Prozent hatte. Robin Ruloff brachte den FCU nach neun Minuten in Führung, David Kolling verwandelte sechs Minuten später in souveräner Manier einen verhängten Foulelfmeter, was SCA-Spielertrainer Christopher Linn nur zwei Minuten danach mit dem 1:2 konterte. Nach dem Seitenwechsel dominierte die Mannschaft aus dem Illtal weiterhin das Spielgeschehen und markierte durch Pascal Herrmann noch das 3:1 - gleichzeitig der Endstand.

SG Oberkirchen/Grügelborn - SV Holz-Wahlschied 4:3 (1:2). Die ersten 20 Minuten waren die Hausherren die bessere Mannschaft. Belohnt wurde dies mit dem Führungstreffer, der durch einen von Joshua Keip verwandelten Foulelfmeter zustande gekommen war (5.). Auf der Gegenseite gab es nach einem Foul nach einer knappen halben Stunde erneut Elfmeter. Christoph Debrand ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte sicher zum Ausgleich. Derselbe Spieler machte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Schuss in den Winkel das 2:1 für die Wagner-Elf, die sich die Führung zu diesem Zeitpunkt auch verdient hatte. Nach Wiederbeginn gelang der SG durch ein Eigentor zwar der Ausgleich, doch die Gäste waren weiterhin spielbestimmend. Folgerichtig erzielte Eric Maßfelder die erneute Gästeführung, die danach bei einigen guten Gelegenheiten hätte ausgebaut werden können, doch Holz-Wahlschied ließ diese Chancen liegen. Dadurch angespornt, entwickelte die SGO enormen Druck, dem die Gäste nicht standhalten konnten. Wie so oft in der vergangenen Runde war auf Spielertrainer Lukas Biehl Verlass. Biehl glich zunächst aus und markierte in der Schlussminute den glücklichen Siegtreffer. Holz-Wahlschied muss sich ankreiden, den Sack nicht frühzeitig zugemacht zu haben.

FC Blau-Weiß St. Wendel - FC Kutzhof 5:4 (2:0). In St. Wendel trafen zwei Mannschaften aufeinander, die sicherlich ein Wörtchen an der Tabellenspitze mitreden werden. Die Partie hielt, was man sich von ihr im Vorfeld versprochen hatte. Den Zuschauern wurde mitreißenden Fußball geboten - mit dem besseren Ende für die Hausherren. Die gingen bereits früh nach einem Konter durch Christian Thul in Führung (4.). Torjäger Luca Benno Schmitt baute diese in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus. Eigentlich komfortabel, aber die spielerisch sehr starken Gäste erzielten durch Janik Bellias Schlenzer aus 16 Metern den 1:2-Anschlusstreffer. Aber ein Doppelschlag binnen fünf Minuten durch Marvin Stutz und Tommy Rosplesch (51./56.) brachte Blau-Weiß wieder einen komfortablen Vorsprung ein. Kutzhof machte nun auf und spielte voll auf Angriff, was zunächst mit dem 2:4 - erneut durch Bellia - belohnt wurde, doch St. Wendel hatte darauf wieder die passende Antwort parat. Quentin Dosenbach bediente sehr gut Luca Benno Schmitt und der markierte seinen zweiten Treffer. Die Mannschaft von Spielertrainer Steven Vogl steckte danach aber immer noch nicht auf - im Gegenteil: Kevin Gemeinder traf nach einem missglückten Klärungsversuch von Blau-Weiß zum 3:5 (82.) und Onur Dede verwandelte einen berechtigten Foulelfmeter zwei Minuten vor Ultimo zum 4:5 aus Gästesicht. St. Wendel brachte den Sieg schließlich mit Glück und Geschick über die Zeit.

Aufrufe: 07.8.2022, 19:22 Uhr
Michael MeiserAutor