2024-05-17T14:19:24.476Z

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Derzeit nur schwer vom Ball zu trennen: Tobias Steer (im weißen Trikot).
Derzeit nur schwer vom Ball zu trennen: Tobias Steer (im weißen Trikot). – Foto: Michael Buchholz

Tobias Steer: »So eine Saison hatte ich noch nie«

Der 25-jährige Buchbacher Offensivmann blüht unter Uwe Wolf auf

Seit Uwe Wolf in Buchbach am Ruder ist, blüht einer ganz besonders auf: Tobias Steer. Der 25-jährige Niederbayer aus Geisenhausen (Lkr. Landshut) ist einer der Gewinner des Trainerwechsels beim 'Kultklub'. Unter Wolf ist der Offensivmann gesetzt, beim wichtigen 3:2-Auswärtssieg am Ostermontag in Hankofen war Steer mit zwei Treffern der Matchwinner. Der endgültige Durchbruch in der Regionalliga für den ehemaligen Spielmacher der SpVgg Landshut?

Von einem Trainerwechsel erhoffen sich die Vereine in aller Regel einen positiven Effekt. Was vorher partout nicht klappen wollte, geht nun wieder einfach von der Hand - Fußball ist manchmal schwer zu erklären. So auch in Buchbach. Seit Wolf vor dem Heimspiel gegen Greuther Fürth II Mitte März übernommen hat, treten die Buchbacher wie verwandelt auf. Keine Niederlage seitdem, drei Siege und zwei Remis mit den daraus resultierenden elf Punkten haben dem Verein genau das beschert, was sich die Verantwortlichen sehnlichst erhofft hatten: Aufbruchstimmung im Kampf um den Klassenerhalt und die Überzeugung: Wir packen das!

Mit einem Doppelpack war Tobias Steer (re.) am Ostermontag in Hankofen der Matchwinner.
Mit einem Doppelpack war Tobias Steer (re.) am Ostermontag in Hankofen der Matchwinner. – Foto: Paul Hofer


Dabei macht der erfahrene Wolf gar nicht viel anders als seine Vorgänger. Der 55-Jährige weiß, dass es nichts bringen würde, jetzt in der Endphase der Saison alles auf links zu drehen. Was macht die Buchbacher dann im Moment so stark? "Naja, wir trainieren fast jeden Tag, das zahlt sich bislang aus", grinst Tobias Steer, der unter dem Ex-Profi aufblüht. Dabei geht es bei Wolf, der durchaus auch als harter Hund bekannt ist, nicht um Effekthascherei nach dem Motto: Erst mal Intervallläufe mit Medizinbällen, bis den Akteuren die Lunge heraushängt! "Es geht nicht darum, jeden Tag zwei Stunden zu trainieren. Beziehungsweise es bringt doch rein gar nichts, wenn du die ganze Woche Gas gibst und dann am Samstag zum Spiel komplett platt bist", sagt Steer und attestiert Wolf ein sehr gutes Gespür: "Der Coach weiß ganz genau, wen er wann auch mal ein wenig rausnehmen muss. Das mit der Belastungssteuerung bekommt er sehr gut hin."

Steer selbst ist einer der Profiteure des Trainerwechsels. Im Zentrum des Buchbacher Spiels sorgt er zusammen mit Kapitän und Co-Trainer Aleksandro Petrovic sowie Daniel Muteba dafür, dass die gegnerischen Defensivreihen gut zu tun haben. "Ich habe vom ersten Training an vollstes Vertrauen gespürt. Und dann spielst du natürlich anders", sagt der Student, der an der FH Landshut derzeit seinen Master in 'Marktorientierter Unternehmensführung' baut. Nicht nur Steer, die ganze Mannschaft wirkt wieder fokussierter. "Jeder weiß am Platz haargenau, was seine Aufgabe ist. Das Mannschaftsgefüge passt. Wir ziehen alle an einem Strang, stehen hinten sicher und setzen nach vorne unsere Nadelstiche. Wir haben wieder ein Urvertrauen in unsere Stärken. Das ist das Buchbacher Spiel." Bemerkenswert: In den vergangenen fünf Partien hielt die zuvor löchrige Defensive viermal die Null. Steer möchte an dieser Stelle ein Kompliment loswerden: "Unsere Abwehr steht derzeit bombenfest. Brutal, was die leisten. Wir wissen, dass wir jedes Spiel auch in der 90. Minute noch gewinnen können, weil sie hinten dicht halten."

Verletzungen warfen Tobias Steer (Mitte) in der Vergangenheit immer wieder zurück.
Verletzungen warfen Tobias Steer (Mitte) in der Vergangenheit immer wieder zurück. – Foto: Sven Leifer


Nach seinem Wechsel im Sommer 2021 von der SpVgg Landshut zum TSV Buchbach hat Tobias Steer auch schwierige Zeiten durchmachen müssen. Seine erste Saison in der Regionalliga Bayern verlief verletzungsbedingt äußerst zäh. Immer wieder hat er mit Blessuren zu kämpfen, das begleitet ihn schon seine ganze Laufbahn lang. Erfreulicherweise kann er aber sagen: "Ich war schon lange nicht mehr so fit wie jetzt. Ich fühle mich top. Toitoitoi, bin ich in diesem Jahr bislang von größeren Verletzungen verschont geblieben. So eine Saison hatte ich noch nie", lacht er und wirft einen Blick voraus auf die heiße Phase: "Es bleibt spannend! Wir gehen mit breiter Brust wie schon lange nicht in den Schlussspurt, wissen aber nach wie vor um den Ernst der Lage. Wir wollen so weitermachen wie in den letzten Wochen und für jeden ein ekliger Gegner sein."

Aufrufe: 013.4.2023, 11:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor