2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht

Tobehns Doppelpack löst den Knoten.

Der Rückrundenauftakt wurde für den Karlsruher SV zur erwartet schwierigen Mission. Besonders in der ersten Hälfte waren nicht nur die Gastgeber, sondern auch die widrigen äußeren Umstände ein unangenehmer Gegner. Der enge und holprige Trainingsplatz bei der Olympia Hertha kam eher dem vom Abstieg bedrohten Tabellenletzten als den technisch versierteren Gästen zu Gute. So war es bis zur Pause ein zähes Ringen um den KSV-Führungstreffer, den die Truppe von Dennis Bah dann auch erfolgreich verhindern konnte. Den Gästen vom Sportpark gelangen anfangs nur wenige flüssige Ballpassagen und torreiche Szenen hatten Seltenheitswert. Hassan Hout und Lukas Stingl verhinderten durch missglücktes Zusammenspiel höchstselbst eine klare Einschussmöglichkeit (22.) und bei einer Freistoßvorlage von Daniel Walz wurde Stingl die Kugel gerade noch so vom Scheitel genommen (29.). Wenig später tauchten auch die Gastgeber mal im gegnerischen Hoheitsbereich auf, doch Francesco Meloni setzte einen 20-Meter-Schuss viel zu hoch an (35.). Dann bot sich Stingl endlich eine echte Einschussgelegenheit, verzog aber deutlich (38.). Auch Dennis Bäuerle konnte vor Beginn der Nachspielzeit mit einem guten 25-Meter-Versuch das Tor nicht bedrohen. Der torlose Pausenstand gab dann in Anbetracht der wenig mitreißenden Darbietungen berechtigten Anlass, auf ein gesteigertes Niveau im zweiten Abschnitt zu hoffen. Mit anderen Worten: es konnte nur besser werden. Und in der Tat kam die Truppe von Christian Stumpf mit Elan und Offensivdrang aus der Kabine und setzte das Heimteam unter Dauerdruck. FCF-Keeper Viktor Weigel war gleich gut beschäftigt, löste aber die Anfangsaufgaben bei den Distanzversuchen von Walz (48.) und Hout (53.) problemlos. Dann musste er zusehen, wie zuerst ein Mitspieler auf der Torlinie klären konnte und Hout dann nur den linken Pfosten traf (55.). Bei der nächsten Prüfung musste er macht- und sprachlos zusehen, wie sich das Spielgerät in den Torwinkel drehte. Luca Tobehn hatte aus rund 35 Metern mächtig abgezogen und mit dem Traumtor zum verdienten 0:1 den Dosenöffner markiert (60.). Jubel, Ende der Glückwünsche, Anstoß FCF, Ballverlust FCF, Ballunsicherheit FCF in der Gefahrenzone, Ball von Tobehn aus acht Metern an Weigel vorbei über die Torlinie befördert, Doppelpack zum 0:2 (61.). Die Vorentscheidung war gefallen. Gegen nachlassende Gastgeber hatten die Nordsternler die Partie nun im Griff und erspielten sich noch Chancen zu weiteren Treffern. Weigel reagierte bei Hout`s Schuss aus nächster Nähe aber sehr abgeklärt (65.). Auf der anderen Seite wurde Bah unsanft gestoppt (76.), den fälligen Freistoß lenkte der KSV-Hüter indessen sicher um den Pfosten (77.). Beim folgenden Eckstoß fehlte dem Spielertrainer bei seinem 18-Meter-Versuch die Genauigkeit (78.). Das sollte es an Torbelästigungen durch die Gastgeber dann gewesen sein. Der Tabellenzweite verzeichnete noch ungenutzte Gelegenheiten durch Janis Müller mit einem 20-Meter-Schuss (84.) und Lukas Stingl auf Vorarbeit von Jonas Klodwig, als Weigel den Ball noch von der Linie kratzte (86.). In der Nachspielzeit hätte Jonas Kubiak eine Müller-Hereingabe aus sechs Metern durchaus auch im Tor unterbringen können (93.). Den Auswärtserfolg hatte sich die KSV-Truppe unbestritten verdient, wenngleich die Tore nicht wie reife Früchte fielen. Die Truppe mit der Fackel im Emblem brachte über weite Strecken zwar Feuer, aber keine Flamme auf den Platz. Der Dominanz des Tabellenzweiten hatte man lediglich zwei Torannäherungen durch Standardsituationen entgegen zu setzen. Aus dem Spiel heraus blieb der zuverlässige KSV-Aushilfskeeper Malte Oldemeier praktisch unbehelligt. Pflichtsieg mit etwas Mühe also eingetütet. Im kommenden Heimspiel gegen die Zweite von Fortuna Kirchfeld wird man dann deutlich stärker gefordert sein (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufrufe: 08.3.2023, 06:23 Uhr
Norbert SchifferdeckerAutor