2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Freundschaftliche Umarmung: Nurettin Kayaoglu erntet den Dank von Vereinsboss Erol Ayar.
Freundschaftliche Umarmung: Nurettin Kayaoglu erntet den Dank von Vereinsboss Erol Ayar. – Foto: Sascha Köppen

FSV Duisburg: Nurettin Kayaoglu machte zum Glück doch keine Pause

Oberliga Niederrhein: Mit einer bärenstarken Leistung trieb der Ex-Profi des FSV Duisburg am Sonntag zum Verbleib in der Oberliga Niederrhein.

Aus dem Vorsatz, sich erst einmal um seinen Baguette-Laden zu kümmern, was ja letztlich absolut nachvollziehbar ist, und dem Fußball vorerst den Rücken zu kehren, ist bei Nurettin Kayaoglu nichts geworden. Alle elf Partien bestritt er für den FSV Duisburg in der Abstiegsrunde der Oberliga Niederrhein, und die letzte Partie, das 4:1 gegen den SC Düsseldorf-West, brachte nicht nur den Verbleib in der Liga, es machte auch noch einmal die Bedeutung des Angreifers für die Mannschaft überdeutlich.

Denn gleich in der siebten Minute fungierte er als Dosenöffner, sorgte mit einem Gewaltschuss aus sicher gut und gerne 30 Metern für die Führung. Auch ansonsten merkte man dem Spiel des 30-Jährigen auf Schritt und Tritt an, dass der gebürtige Duisburger im Fußball viel erlebt und erreicht hat. In der Jugend des FC Schalke 04 ausgebildet und mit einigen Länderspielen der türkischen U-Nationalmannschaften dekoriert spielte er in der Türkei für Kayserispor, Adana Demirspor und Boluspor als Profi, wechselte dann zum MSV Duisburg, als er 2015 laut Transfermarkt.de immerhin einen Marktwert von 500.000 Euro hatte. Später folgten dann Regionalliga-Stationen beim TuS Haltern am See und beim VfB Homberg.

Sololauf wurde nicht belohnt - war aber dennoch ein Genuss

In Euro war der Wert am Sonntag beim Oberligafinale nicht zu beziffern, aber die Präsenz auf dem Platz war beeindruckend. Im zweiten Spielabschnitt, als die Duisburger auf das 3:1 drückten und zahlreiche Möglichkeiten ausließen, setzte Kayaoglu zu einem Sololauf über gut und gerne 50 Meter an und schüttelte dabei gleich mehrere Gegenspieler, die ihn festzuhalten versuchten, wie lästige Fliegen ab. Es war fast tragisch, dass daraus kein Tor entstand, es hätte zu 90 Prozent Kayaoglu gehört. Es war einfach nur ein Genuss, ihm beim Fußballspielen zusehen zu dürfen. Und nicht grundlos nahm ihm Vereinsboss und Co-Trainer Erol Ayar, der in krankheitsbedingter Abwesenheit von Dirk Pusch unüberhörbar das Kommando an der Seitenlinie hatte, bei seiner Auswechslung in der 76. Minute lange dankbar in die Arme.

Aufrufe: 017.6.2022, 12:15 Uhr
Sascha KöppenAutor