2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
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SVH macht Klassenerhalt perfekt!

Spieltag 32, Sonntag, 21.5.2023, 15 Uhr: FC Spraitbach – SVH 1:3 (0:1)

von Andreas Barth

Fake News: das kann nicht nur der blonde amerikanische Psycho, sondern auch ich. Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich irgendwie in der Aufzählung der Spieltage verrutscht bin. Nach meiner Zählung käme heute der 33. Spieltag dran, was aber ungefähr so richtig ist, wie die Behauptung, dass der Fußball und die Erde Scheiben sind. Da ich aber keine Lust und schon gar nicht den Nerv dazu habe, das jetzt überall zu korrigieren belassen wir’s einfach dabei und wenden uns wichtigeren Dingen zu. Dem Sockenstricken meiner Schwiegermutter etwa oder der Tatsache, dass 95% aller Babys lieber am rechten als am linken Daumen lutschen. Jetzt weiß ich endlich warum mein rechter Daumen länger ist als mein linker.

Klassenerhalt: wie der Name schon sagt, Erhalt der Klasse. Den haben wir nach dem heutigen Spieltag im Sack, nachdem wir heute in einem klasse Spiel von uns, in klasse Manier die Klasse gehalten haben und somit auch nächste Saison in der Kreisklasse A1 spielen. Klasse, oder?

Geländer: eigentlich ist das Thema schon ziemlich ausgelutscht, aber heute war ein besonderer Tag, denn wir haben gegen eine Mannschaft gewonnen, die ein niedriges Geländer ihr Eigen nennt. Ich kam mir vor wie Gulliver in Liliput, so niedrig war das Teil. Noch ein bisschen tiefer und eine Ameise hätte Klimmzüge daran machen können.

Der alte Mann und der Ball (frei nach Hemingway): es lief die 95. Minute und alle kamen schon auf dem Zahnfleisch daher, als uns ein wahres Wunder zuteilwurde. Yükselen zog einen Spurt über das gesamte Feld an, wurde von Schmid mustergültig bedient, lieferte sich daraufhin ein „Letzte-Kraft-Wettrennen“ mit seinem Gegenspieler, welches er klar für sich entschied, umkurvte den Torwart, schob den Ball locker, lässig ins leere Tor und fiel daraufhin, nach Luft schnappend wie ein Ertrinkender, um wie ein gefällter Baum. Ich weiß nicht ob er sich der Glückwünsche seiner Gegenspieler gewiss war oder ob er sich vorübergehend im Delirium befand, aber nach zwei Minuten erhob er sich wieder und schleppte sich über die Mittellinie zurück. Klasse, Üni.

Spiel: in den ersten 30 Minuten hatte man den Eindruck die zwei Mannschaften spielen das „Ichtudirnichtsdanntustdumirauchnichts-Spiel“ und dementsprechend wenig wurde den Zuschauern geboten. Dennis Barth hatte eine Chance, die aber übers Tor ging und Spraitbach hatte eine Chance, die Holbeck bravourös entschärfte, den Rest konnte man getrost vergessen. Es hätte nur noch gefehlt, dass sie sich gegenseitig Schlaflieder vorsingen, dann hätte auch die Atmosphäre gepasst.

In der 49. Minute wurden die Gastgeber dann jäh aus ihren Träumen gerissen, als ein Eckball durch den Strafraum irrte und schließlich auf dem Kopf von Dennis Barth landete, der seine Gegenspieler teilte wie einst Moses das rote Meer und den Ball über die Linie wuchtete.

In der zweiten Hälfte mussten die Spraitbacher kommen und sie kamen auch, allerdings eher wie müde Krieger nach einer Schlacht und wir hatten wenig Mühe ihre kraftlosen Angriffe abzuwehren. In der 63. Minute bekamen sie einen Eckball zugesprochen, der bei uns für die gleiche Verwirrung sorgte, wie unser Eckball bei den Platzherren vor der Pause. Nachdem der Ball etliche Flippereinlagen hingelegt hatte, beförderte ihn ein Spraitbacher mit dem X-ten Versuch ins Tor und es stand 1:1.

Wer jetzt dachte, dass die Gastgeber nun auf Teufel komm raus versuchen würden das Führungstor zu erzielen, der sah sich getäuscht. Sie waren jetzt zwar öfter in unserer Hälfte als davor, aber statt scharfen Schüssen, kamen eigentlich nur halbherzige Rohrkrepierer heraus. Wir kamen zu Konterchancen, die wir aber bis zur 83. Minute zu inkonsequent ausspielten. Bis zur 83., denn da kam der Ball zum zweiten Barth, dem Franz, der den Ball nach einem Laufduell mit seinem Gegenspieler, am herauseilenden Keeper vorbeispitzelte und das 1:2 erzielte.

Spraitbach musste nun kommen und das taten sie auch, allerdings eher mit dem Elan einer schwangeren Schildkröte, als dem Elan einer hungrigen Mannschaft. Als alle schon langsam mit dem Schlusspfiff rechneten, hatte der alte Mann seinen zuvor schon beschriebenen Auftritt und sorgte mit dem 1:3 für die endgültige Entscheidung. Das Spiel war durch, der Schiri pfiff ab und Dinita bekam die rote Karte. Welche Liebesbekundungen er dem Schiri, der manchmal etwas planlos wirkte, jetzt genau an den Kopf geworfen hat weiß ich nicht genau, aber es wird kein „Klasse Schiri“gewesen sein. Egal, wir sind durch und können die letzten beiden Spiele nun entspannt angehen.

Abschiedsgeschenk: mit dem Klassenerhalt machten wir unseren beiden „alten Säcken“, die uns zum Saisonende verlassen werden, ein schönes Abschiedsgeschenk und sie können, auch wenn die Spielzeit recht holprig war, guten Gewissens weiterziehen.

Klasse: Ein (hab ich das schon erwähnt?) klasse Spiel unserer Mannschaft und obendrein war der Sieg auch noch hochverdient.

Aufstellung: Holbeck, Sommer, Matty, M. Schwarzkopf, Seemann, P. Schwarzkopf, Kolb, D. Barth, Yükselen, Schmid, Pröll, F. Barth, Gussmann, Dinita.

Tore: 0:1, D. Barth (49), 1:2, F. Barth (83), 1:3, Yükselen (95).

Vorschau: Sonntag, 28.5.2023, 15 Uhr: SVH – FC Schechingen. Die Reserve spielt um 13 Uhr gegen Iggingen. (AB)

Aufrufe: 021.5.2023, 23:17 Uhr
Marco HolbeckAutor