2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Die Abwehr der Bademer hielt im Auswärtsspiel in Konz nicht richtig dicht: Die Gäste unterlagen mit 2:4.
Die Abwehr der Bademer hielt im Auswärtsspiel in Konz nicht richtig dicht: Die Gäste unterlagen mit 2:4. – Foto: Alfred Weinandy

Ein vogelwildes Wochenende in der Bezirksliga

Daniel Littau trifft sechsmal bei verrücktem Wittlicher Sieg. Niklas Servatius jubelt viermal für die SG Mont Royal. Schweich feiert einen Stürmer.

SV Konz – SG Badem 4:2 (3:1)

Der SV Konz bleibt auch im zwölften Spiel in Folge ungeschlagen. Mit dem 17. Saisonsieg untermauerte das Team von Thomas Berens den Status als zweitbestes Rückrundenteam.

Bei einem zu kurzen Rückpass auf den Torwart roch Stefan Becker den Braten und legte auf den im Rückraum postierten Tristan Reger zurück, der mit einem leicht abgefälschten Schuss zur Konzer Führung traf (2.). Das 2:0 von Kai Peters resultierte aus einer Balleroberung von Jonas Kürwitz. Marius Willwertz erzielte nach Flanke von Daniel Robertz den Anschlusstreffer zum 2:1 (19.). Doch Konz fand mit dem 3:1 zwei Minuten später durch Philip Laux eine zeitige Antwort.

Die Bildergalerie von der Partie in Konz

Pech hatte Badem, als Christopher Keil nach einem Freistoß per Kopf nur die Latte traf (33.). Doch auch Becker auf Konzer Seite hatte bei einem Pfostenschuss kein Glück (52.). Der eingewechselte Nico Hüweler weckte in der 76. Minute mit dem Bademer Anschlusstreffer die Hoffnungen auf ein Remis bei den Gästen. Doch Kevin Bernard nutzte in der 88. Minute eine sehr schöne Vorarbeit von Laux, der drei Bademer hatte aussteigen ließ und präzise zurücklegte, zum 4:2.

„In den ersten 15 Minuten waren wir wach, präsent und agil, doch dann haben wir gedacht, dass es von alleine geht. Erst mit der Umstellung auf ein 3-5-2 haben wir im Zentrum stabiler agiert“, bilanzierte SVK-Coach Berens.

„Nach dem 2:3 haben wir noch daran geglaubt, etwas mitnehmen zu können. Doch erneut haben uns zwei, drei Fehler sowie die mangelnde Einstellung bei einigen Spielern ein besseres Ergebnis gekostet. Wille und Kopf haben nicht gepasst“, sagte Badems Coach Roger Reiter.

SG Wallenborn – SG Arzfeld 1:2 (1:0)

Die SG Arzfeld bleibt Wallenborns Angstgegner. So konnten die Vulkaneifeler auch im fünften Spiel in Folge gegen den Tabellensechsten nicht gewinnen. Zunächst aber legte Arzfeld unfreiwillig vor, als ein Missverständnis zwischen Thomas Hunz und Torwart Florian Moos zur Wallenborner Führung führte (33.): Hunz köpfte vor dem bereits in der Vorwärtsbewegung befindlichen Keeper den Ball ins eigene Tor.

Im zweiten Abschnitt drehte Arzfeld die Partie – dank der Treffer von Spielertrainer Andreas Theis, der nach Vorarbeit von Joschka Trenz zweimal per Kopf erfolgreich war (72., 75.). SGW-Trainer Stephan Zimmer forderte bei einem angeblich klaren Foul des Arzfelder Torwarts an Niklas Koch vergeblich einen Elfmeter. Gleichwohl stellte er fest: „Wir haben verdient verloren – auch, weil Arzfeld die besseren Tormöglichkeiten hatte.“ Dessen Pendant Theis widersprach nicht: „Wir haben wenig zugelassen und hatten selbst drei, vier gute Torchancen hatten.“

SV Zeltingen-Rachtig – SG Ruwertal 4:4 (1:3)

Ein wildes Spiel und jede Menge Offensivaktionen sahen die 100 Zuschauer an der Zeltinger Brücke. Ruwertals Tobias Krämer eröffnete nach 100 Sekunden den Torreigen, doch der später gefeierte Dreifachtorschütze Florian Blesius glich die Gästeführung aus (12.). Einen Wimpernschlag später war Krämer erneut zur Stelle, er traf zum 1:2 (13.). Als Fabian Regel Ruwertal noch vor der Pause zum dritten Mal jubeln ließ und der gleiche Spieler zehn Minuten nach Wiederbeginn zum 4:1 traf, schien die Entscheidung gefallen. Doch Zeltingen gab sich nicht auf, Spielertrainer Pascal Meschak zog mit Max Wilbert einen Joker, der drei Minuten nach seiner Einwechslung den Anschluss zum 2:4 erzielte (71.). Weil sich die Gäste zusehends hinten reindrängen ließen, durften sich die Moselaner über zwei weitere Blesius-Tore freuen. Zunächst traf der Zeltinger Kapitän zum 3:4 (90.+1), in der vierten Minute der Nachspielzeit ließ der Torjäger sogar das 4:4 folgen.

Nach einem Zusammenprall wurde SGR-Torwart Jens Ewald durch Carsten Bach ersetzt. Zeltingens Sven Pazen verletzte sich beim 1:4 bei einem Luftduell am Ellenbogen schwer, er musste vorsorglich ins Wittlicher Krankenhaus gebracht werden.

„Nach dem 1:4 haben sich die Jungs aufgerafft und tatsächlich noch den Ausgleich erzielt. Wichtig war, dass die Truppe daran geglaubt hat, das Spiel noch zu drehen. Wir haben teilweise luftig verteidigt, es war ein vogelwildes Spiel“, bilanzierte SVZR-Spielertrainer Meschak.

TuS Mosella Schweich – SG Geisfeld 3:1 (0:0)

Die Schweicher Mosella bleibt im vierten Spiel in Folge unbesiegt und setzte sich dank einer Steigerung im zweiten Durchgang durch. Geisfelds Sturmjuwel Andreas Rauen musste bereits nach 30 Minuten infolge von Knieproblemen ausgetauscht werden. Er wurde durch Jonas Mart ersetzt, der in der 76. Minute den 2:2-Ausgleich auf dem Fuß hatte. Doch Felix Kloy im Schweicher Kasten reagierte bei dessen Schuss ebenso großartig wie drei Minuten später bei einem Vollspannschuss von Christian Alt.

Die Mosella war insgesamt die druckvoller agierende Mannschaft und kam mit einem Blitzstart aus der Kabine. Benedikt Vogedes traf in der 46. Minute zur Führung. Anschließend kamen die Hochwälder besser in die Partie und durch Jens Gaspers zum Ausgleich. Er verwertete eine Rechtsflanke von Andre Lochen aus dem Getümmel heraus – 1:1 (65.).

Doch Matchwinner wurde Alex Schabo in dessen letztem Einsatz für die Bezirksligaelf. Der frühere Klasse-Stürmer wurde nach 60 Minuten für Steve Kirchen eingewechselt. Er traf nicht nur zum 2:1 (72.), sondern in der Nachspielzeit auch zum 3:1-Endstand. Das dritte Gegentor resultierte aus einem Konter, nachdem sich die Geisfelder Offensivabteilung ausschließlich vor dem Schweicher Tor aufgehalten hatte.

Geisfelds Sportchef Uwe Cronauer meinte, „dass ein Punkt verdient gewesen wäre. Für die Temperaturen und dafür, dass es um nichts mehr gegangen ist, war es ein gutes und flottes Bezirksligaspiel. Leider haben wir zum zweiten Mal in dieser Saison keinen Punkt gegen Schweich geholt“.

TuS Schillingen – SV Lüxem 1:0 (1:0)

In einem intensiven und von zahlreichen Abnutzungskämpfen im Mittelfeld geprägten Spiel sicherte sich der TuS Schillingen drei wichtige Punkte. Der fünfte Sieg in Folge, der den Sprung aus der unmittelbaren Gefahrenzone bedeutete, war aus Sicht von TuS-Trainer Sascha Freytag „noch mal unglaublich wichtig fürs eigene Selbstverständnis und das eigene Selbstvertrauen. Jeder hat sich heute zerrissen und für das Team gefightet“.

Den Treffer des Tages erzielte Kapitän Julian Flesch in der elften Minute. Nach einer gelungenen Kombination über Mark Münker zog Flesch aus 20 Metern zentraler Position ins Eck ab. Marius Becker im TuS-Gehäuse zeichnete sich bei Schüssen und Kopfbällen von Nils Thörner und Daniel Mehrfeld mehrfach aus und hielt den knappen Sieg fest.

SG Wallendorf – FSG Ehrang/Pfalzel 0:4 (0:4)

Am Ende dürften die 160 Zuschauer in Wallendorf doch enttäuscht gewesen sein, dass die SG dem frisch gebackenen Meister nicht ernsthaft Paroli bieten konnte. Die Partie war bereits nach 45 Minuten zugunsten der FSG Ehrang/Pfalzel entschieden. Jonas Streit (11.), Philipp Lattig (23.), Michael Hensel mit einem verwandelten Strafstoß (28.) sowie Merlin Bauer (45.) brachten den Ehranger Sieg unter Dach und Fach. Somit bleibt die FSG auch nach 32 Spieltagen ungeschlagen und bringt es dazu noch auf 122 Tore.

„Wir wussten, dass Ehrang uns auf jeder Position überlegen ist. Wir wollten das Spiel aber lange offen halten. Das ist uns nicht gelungen, weil uns nach knapp einer halben Stunde schon früh der Zahn gezogen wurde. Wir haben uns aber nicht aufgegeben, alles versucht und mit dem 0:0 in der zweiten Halbzeit durchaus ein achtbares Ergebnis erzielt“, resümierte Wallendorfs Co-Spielertrainer Andreas Hartmann, der nach drei Monaten Verletzungspause sein Comeback feierte.

SV Rot-Weiß Wittlich – SV Speicher 9:4 (3:0)

Nach dem 8:1 im Hinspiel wurde auch das Rückspiel zwischen beiden Teams zu einem Torfestival. RW Wittlich führte zur Pause mit 3:0, ließ sich dann aber überraschen und kassierte vier Tore in Folge – 3:4 (59.). Erst nachdem die Wittlicher ihren Tiefschlaf beendet hatten, starteten sie etliche Angriffe, die zum finalen 9:4-Erfolg führten. Die Torschützen auf Wittlicher Seite hießen Daniel Littau, der gleich sechsmal traf, Kevin Arbeck per Doppelpack sowie Albutrin Aliu. In die Torschützenliste bei den Gästen trugen sich zweimal Raphael Klotz, Artur Poloshenko sowie Markus Nikolay ein.

„Wir hätten zur Halbzeit schon mit 5:0 führen müssen. Nachdem sich die Spieler wohl in einem kollektiven Tiefschlaf befunden haben müssen und wir 3:4 in Rückstand waren, haben wir uns berappelt und einen Sturmlauf nach dem anderen gestartet“, bilanzierte RW-Sportchef Mehmet Akin.

SG Ralingen – SG Mont Royal Kröv 0:4 (0:2)

Nach sechs Niederlagen in Folge ist die SG Mont Royal in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Gäste von der Mittelmosel versuchten mit schnellen Angriffen über die Außenpositionen zum Erfolg zu kommen, die auch zu frühen Toren führten. Niklas Servatius traf vor der Pause doppelt. Der gleiche Spieler war es auch, der im zweiten Durchgang mit einem weiteren Doppelpack den Gästesieg perfekt machte.

BEZI-FOKUS:

Wechsel: In der kommenden Saison wird Julius Wiersch den SV Lüxem verstärken. Wiersch kommt vom Ligakonkurrenten TuS Mosella Schweich an den Grünewald. Co-Spielertrainer Nico Hubo: „Julius ist ein junger und talentierter Spieler, der flexibel einsetzbar ist und seinen Weg bei uns weitergehen wird.“ Als Abgang steht Tom Naguschewski fest, der zum designierten A-Liga-Aufsteiger SV Wittlich wechselt.

Zurück zum Heimatverein: Nach Angaben von Bausterts Coach Claudio Zornio wechselt Tim Hoffmann in der neuen Saison zur SG Nimstal-Messerich zurück und wird dort in der B-II-Liga spielen.

Rückkehr ins Tor: Weil sich Schlussmann Jörg Lehnertz im Training verletzt hat, kehrt der frühere etatmäßige Keeper Thomas Prinz bei der SG Wallendorf zwischen die Pfosten zurück. Prinz hatte den Posten im Tor im vergangenen Jahr freiwillig geräumt, weil er lieber im Feld spielen wollte.

Ende der Leidenszeit: Felix Schmand vom SV Konz kam im Spiel gegen die SG Badem nach einem Kreuzbandriss zu seinem ersten Kurzeinsatz in dieser Saison. Dessen Coach Thomas Berens lobte den Youngster: „Felix hat lange für seine Rückkehr auf den Platz geschuftet und ist körperlich fit. Er hat alle Trainingseinheiten mitgemacht und auch keine Angst mehr, in Zweikämpfe zu gehen. Felix wird jetzt regelmäßig zum Kader stoßen.“ ⇥(L.S.)

Aufrufe: 023.5.2022, 15:13 Uhr
Lutz SchinköthAutor