Neuer Tiefschlag für die Verantwortlichen von Türkgücü München. Am Montag hat die Stadt Unterschleißheim die Nutzung des Hans-Bayer-Stadions untersagt.
UPDATE VOM 5. Juli: Türkgücü hat neben dem Grünwalder Stadion doch noch eine zweite Spielstätte präsentiert.
Erstmeldung
München - Jetzt sieht es auf einmal ganz schlecht aus für den Drittliga-Absteiger. Am Montag sagte die Stadt Unterschleißheim dem Klub von der Heinrich-Wieland-Straße ab. Damit kann die Mannschaft von Trainer Alper Kayabunar im Hans-Bayer-Stadion in Lohhof nicht wie geplant die restlichen Heimspiele der Saison 2022/23 austragen. Für bis zu zwölf Partien hat der Klub eine Zusage für das Grünwalder Stadion.
Aus einer ausführlichen Stellungnahme der Stadtwerke Unterschleißheim geht hervor, dass in der Kürze der Zeit nicht alle problematischen Fragen geklärt werden konnten. Taskin Akkay hatte am 10. Juni erstmals angefragt. Am vergangenen Donnerstag zeigte sich der Türkgücü-Präsident noch optimistisch, dass der Klub die restlichen Heimspiele im Norden Münchens austragen kann: „Wir sind dort in kurzer Zeit sehr gut vorangekommen und hatten sehr konstruktive Gespräche. Wir sind auf der Zielgeraden.“
Einspruch kam in letzter Sekunde von der Brandschutzdienststelle des Landratsamts München. „ Die Brandschutzdienststelle hat die Brandverhütungsschau am 29.06.2022 durchgeführt. Die Stellungnahme der Brandschutzdienststelle des Landratsamts München liegt seit dem Sonntagnachmittag, 03.07.2022, vor“, heißt es in der Erklärung der Stadtwerke Unterschleißheim. „Die vorhandene Feuerwehrzufahrt wurde für die Durchführung von Regionalligaspielen aufgrund der Parkplatzsituation sowie der Wegeführung als problematisch beurteilt.“
Im Ergebnis muss festgehalten werden, dass die Kürze der Prüfungszeit nicht ausreichte, um alle offenen sicherheits- und bauordnungsrechtlichen Fragen einer Klärung zuzuführen, die für eine abschließende Bewertung unerlässlich ist.
Stellungnahme der Stadtwerke Unterschleißheim.
Darüber hinaus heißt es: „ Weiterhin führen die Besucherströme direkt über die Zufahrtswege der im Schadensfall anrückenden Einsatzfahrzeuge. Dies könnte im Falle eines Schadensereignisses zu einer massiven Behinderung anfahrender Hilfskräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei führen. Diesbezüglich wurde weiterhin festgestellt, dass die Stadionstraße in nicht unerheblichen Teilen durch die Wohnsiedlung „Lohhof Süd“ führt. Zur Frage der Fluchtwege muss die Brandschutzdienststelle aufgrund der Kürze der Prüfungszeit eine abschließende Antwort leider schuldig bleiben.“
Außerdem hätte es ein Sachverständigengutachten gebraucht, um „im Falle randalierender gegnerischer Hooligans“ die baulichen Anforderungen der Fluchtwege zu klären. „Im Ergebnis muss festgehalten werden, dass die Kürze der Prüfungszeit nicht ausreichte, um alle offenen sicherheits- und bauordnungsrechtlichen Fragen einer Klärung zuzuführen, die für eine abschließende Bewertung unerlässlich ist.“
Für Türkgücü München ist es der zweite K.O. binnen einer Woche. Am vergangenen Mittwoch lehnte bereits die Stadt Fürstenfeldbruck im Stadtrat eine Anfrage nach langem Hickhack ab. Dort kämpfte der Klub allerdings nicht mit der knapp bemessenen Zeit zur Prüfung, sondern rutschte in eine seit Jahren andauernde Fehde zwischen Oberbürgermeister Erich Raff und SCF-Präsident Jakob Ettner hinein.