2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Anouar Ddaou kann es kaum glauben: Schon nach 20 Sekunden führte der FCK.
Anouar Ddaou kann es kaum glauben: Schon nach 20 Sekunden führte der FCK. – Foto: Michael Wolff

SV Gonsenheim: Nach 20 Sekunden auf der Verlierer-Straße

Vorne Fehlschuss-Festival, hinten löchrig - so setzt es eine 0:3-Niederlage gegen den FCK II

Das war eine eiskalte Dusche für den bisherigen Oberliga-Zweiten. Nach 20 Sekunden, über 90 Minuten. 0:3 (0:2) unterlag der SV Gonsenheim dem 1. FC Kaiserslautern II. „Wir haben maximal ungünstig begonnen“, sagt Trainer Anouar Ddaou, „Lautern war aggressiv, griffig, spielstark. Aber wir waren nicht chancenlos.“

20 Sekunden dauerte es, ehe Görkem Koca das 0:1 schoss, vom Anstoß weg, obwohl der SVG den Ball zwischendurch schon erobert hatte. Beim 0:2 spielten sich die Pfälzer von ihrem Torwart beginnend vor das Tor durch, wo Shawn Blum unbedrängt einschob (28.). Kurz danach hatte Ddaou genug gesehen und wechselte doppelt. Eine Handvoll weiterer guter Chancen hatte der FCK vor dem Seitenwechsel. Aber daran mangelte es auch den Platzherren nicht.

Abdellatif El Mahaoui (4.) frei vor dem Tor, Yannik Ischdonat, der nach einem Querpass das sperrangelweit offene Gehäuse verfehlt (13.), Khaled Abou Daya nach Sololauf am langen Pfosten vorbei zielend (22.), nach einem langen Ball frei vor dem Tor (30.) und, zum Dritten, als er nach einem schnell ausgeführten indirekten Freistoß im Strafraum aus sechs Metern den Kasten nicht trifft (41.) – da können, müssen zwei, drei, vier Tore herausspringen.

„Wenn du solche glasklaren Torchancen nicht nutzt, die Bälle nicht einmal aufs Tor bringst und hinten die Dinger so einfach rein lässt, dann ist das für die Psyche eine Katastrophe“, sagt Ddaou, „über solche individuellen Fehler hinten und vorne hat sich die ganze Mannschaft verunsichern lassen.“ Druckvoll starten, aber sich nicht gleich einen Konter fangen, lautete die Marschroute zu Wiederbeginn. Sechs Minuten später stand es 0:3, durch Ben Reinheimer. „Das war ein gebrauchter Tag“, resümiert Ddaou.

"Lautern war in allen Belangen besser"

Mit zwei Lauterer Alutreffern und weiteren Aktionen frei vor Keeper Paul Simon hätte es auch ein Debakel geben können, wobei der SVG vorne ebenfalls weiter fleißig Chancen liegen ließ. Höchst unterhaltsam war das Geschehen für die neutralen Beobachter, zum Haareraufen war es für den SVG-Coach. „Mit dem 0:3 war der Deckel drauf“, fasst Ddaou zusammen, „Lautern war in allen Belangen besser.“

Die Pfälzer gingen früh drauf und pressten wirksam im Mittelfeld, was die Gonsenheimer Spielanlage still legte. Der schnelle, direkte Weg in die Tiefe war häufiger frei. Doch der zweitbeste Sturm der Oberliga überbot sich in Fehlschüssen. „Wir hätten fünf Stunden spielen können, es wäre nichts herausgesprungen“, musste Ddaou feststellen, „es gibt solche Tage. Die Überzeugung, die gefehlt hat, haben wir uns selbst genommen. Nichts hat im Vorfeld darauf hingedeutet.“

FKP gibt sich bislang keine Blöße

Drei Punkte Rückstand auf den neuen Zweiten FK Pirmasens hat der SVG nun. Sechs Spiele, sechs Siege lautet die Ausbeute des FKP seit der Winterpause. Wie lang geht sie weiter? „Wir müssen uns auf unsere Stärken und Grundtugenden besinnen“, fordert Ddaou. Sein Gegenüber Alexander Bugera traut dem SVG einiges zu: „Sie spielen sehr offensiv, nicht den Oberliga-typischen Fußball mit vielen langen Bällen. Weil sie die Qualität dafür haben.“ Doch diesmal blieb die Gonsenheimer Angriffskunst brotlos.

SV Gonsenheim: Simon – Rennstich, Hangatta, Kömesögütlü (63. Coric), Tepedibi (32. Jindra, 56. Vogel) – Rodwald, Engler (32. Neukirch) – Abou Daya, Yildiz (56. Willrich), Ischdonat – El Mahaoui.

Aufrufe: 031.3.2024, 11:39 Uhr
Torben SchröderAutor