2024-04-30T13:48:59.170Z

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Der SV Gonsenheim setzt sich mit 3:1 gegen Wormatia Worms durch.
Der SV Gonsenheim setzt sich mit 3:1 gegen Wormatia Worms durch. – Foto: Michael Wolff

SV Gonsenheim feiert verdienten Heimsieg

Oberligist legt gegen Wormatia Worms los wie die Feuerwehr und tütet den Erfolg schon in der Anfangsphase ein

Mainz. Torhüter sind, wenn sie nicht zu Null spielen, selten so richtig glücklich. Paul Simon war es. „Das ist ein Statement“, sagt der Keeper des SV Gonsenheim nach dem Oberliga-Topspiel, das im Grunde nach 23 Minuten entschieden war. Nach dem 3:1 (3:0) gegen Wormatia Worms schreibt deren Trainer Peter Tretter den Aufstieg ab: „Die Ansprüche müssen wir ganz schnell zurückschrauben.“

Eine „desolate erste Halbzeit“ und „rotzeschlechte erste 30 Minuten“ seiner Elf sah Tretter. Während die SVG-Anhänger unter den rund 400 Zuschauern sich die Augen rieben. Umschaltangriff, Khaled Abou Daya schließt ab, Yannik Ischdonat drückt den vom Keeper zur Seite gewischten Ball ins Netz – 1:0 (5.). Steiler Ball auf Abou Daya, Querpass, Abdellatif El Mahaoui stolpert die Kugel rein – 2:0 (13.). Nokouri Hangatta bekommt freies Geleit bis zur Strafraumkante, zieht ab – 3:0 (23.). Und das war zur Pause noch das Mindeste. Einen Parallellauf frei auf das Tor bringen Ischdonat und El Mahaoui nicht ins Ziel (12.), dann verstolpert El Mahaoui wieder steil geschickt und frei vor dem Keeper (42.). „Wenn es 5:0 steht, kann Worms sich nicht beschweren“, hält Simon zurecht fest.

In der ersten Halbzeit gelingt dem SVG fast alles

Beide Trainer hatten sich was überlegt. Der SVG führte nach dem 0:3 gegen den FCK II den auf Schienenspieler umfunktionierten Außenangreifer ein. In Pfeddersheim (1:0) übernahm Jamal Willrich diesen Part, diesmal machte Mehmet Yildiz aus der etatmäßigen Vierer- gegen den Ball eine Fünferkette. Und verwies nach dem Spiel ausgepumpt auf seinen Laufwerte-Tracker. Das Wechselspiel zwischen Dreier- und Vierer-Offensive stellte die Wormser, die ebenfalls auf eine ungewohnte Fünfer-Abwehrreihe umgestellt hatten – und schon Mitte des ersten Durchgangs zurück rotierten –, eine Halbzeit lang vor unlösbare Probleme. Beide Trainer zockten, Anouar Ddaou machte den Stich.

„Die Jungs haben es in der ersten Halbzeit hervorragend umgesetzt“, lobt der SVG-Coach, „da hat alles gepasst.“ Dass die Wormser in der Pause eine effektive Kabinenansprache erhielten, zeigte Durchgang zwei. „Da mussten wir leiden“, sagt Ddaou.

Worms machte das Spiel, die Platzherren brachten lange kaum mehr als Befreiungsschläge zustande, der Anschluss durch Younes Azahaf (64.) lag in der Luft. Doch danach kam es zu keiner nachhaltigen Druckphase der Gäste mehr. Als Alexander Shehada die nächste klare Chance hatte, war die Nachspielzeit im Grunde schon vorüber (90.+7). „Besser als in Halbzeit eins kann man das System nicht spielen“, sagt Simon, „das war mit das Beste, was wir diese Saison gespielt haben. In Halbzeit zwei haben wir dann gut verteidigt.“

Das, pflichtet Ddaou bei, „macht man nicht einfach mal so gegen so eine starke Truppe“. Die freilich wurde nicht mal mehr ausgepfiffen, mit Schlusspfiff leerte sich der schon früh nicht mehr supportende Gästeblock in Windeseile. Dass die Wormser mangels Auswärts-Trikotsatz in Leibchen spielten, rundete das Bild ab. „Abgeblasen“ hat Tretter das Rennen um Rang zwei. Als Meister steht Eintracht Trier bereits fest, dahinter haben Pirmasens und, einen Zähler dahinter, der SVG die besten Karten. „Krass, was der FKP derzeit macht“, sagt Simon, „aber irgendwann lassen sie auch mal Punkte, und dann wollen wir da sein.“

SV Gonsenheim: Simon – Rennstich (61. Engler), Jindra, Kömesögütlü, Hangatta, Yildiz – Rodwald, Neukirch – Abou Daya (72. Ciolak), El Mahaoui (72. Kruse, 83. Tepedibi), Ischdonat.

Aufrufe: 014.4.2024, 20:22 Uhr
Torben SchröderAutor