2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Schwer, unten herauszukommen“: Lamin Kanteh (links) siegte mit dem SV Obersäckingen im Kellerduell beim SV Albbruck (mit Moritz Kirves) mit 4:2. | Foto: Ralf Schäuble
„Schwer, unten herauszukommen“: Lamin Kanteh (links) siegte mit dem SV Obersäckingen im Kellerduell beim SV Albbruck (mit Moritz Kirves) mit 4:2. | Foto: Ralf Schäuble

SV Obersäckingen bissiger im Abstiegskracher beim SV Albbruck

BW Murg vor dem Tor zu verspielt +++ SV 08 Laufenburg II bestätigt Weiterentwicklung

Der SV Obersäckingen hat einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt. Für den SV Albbruck wird die Lage zunehmend aussichtslos. An der Spitze hält BW Murg den Druck auf die Konkurrenten hoch.

In der Oststaffel der Fußball-Kreisliga A entschied der SV Obersäckingen den Abstiegskracher in Albbruck für sich und fuhr den dritten Sieg in Folge ein. Durchatmen kann der SVO aber nicht. Der Verband rief mit einer Pressemitteilung die Abstiegsregeln ins Gedächtnis.

Die Kreisliga-Absteiger sollten gleichmäßig auf die beiden Staffeln verteilt werden. Derzeit ist davon auszugehen, dass insgesamt sieben Vereine aus der Kreisliga A absteigen werden. Das bedeutet, dass die drei Letztplatzierten jeder Staffel direkt absteigen und die Viertletzten jeder Staffel in einer Relegation mit Hin- und Rückspiel den siebten Absteiger ermitteln. In der Weststaffel steht der erste Absteiger mit der in der Hinrunde zurückgezogenen SG FC Wehr-Brennet II bereits fest, daher sind dort die Ränge 15 und 16 direkte Abstiegsplätze. Im Osten gilt dies für die Plätze 13 bis 15. Die Relegation würde zwischen dem Ost-Zwölften und dem West-14. ausgetragen.

Rainer Jehle, der Trainer des SV Albbruck, sprach von einem verdienten 4:2-Erfolg der Obersäckinger. „Sie waren bissiger und wollten am Ende den Sieg mehr als wir.“ Seiner Mannschaft mochte er keinen Vorwurf machen: „Der Einsatz hat gestimmt, aber wir hatten zu viele Ausfälle. Das war nicht zu kompensieren.“ Die Chancen auf den Ligaverbleib schätzt er als gering ein: „Ich bin zwar Optimist, aber fünf Punkte in drei Spielen aufzuholen, ist extrem schwierig.“

Kaum anders klingt Gästetrainer Carlo Ciarmiello: „Es ist schwer, unten herauszukommen. Es ist nicht einfach, Woche für Woche mit dem Gedanken aufzulaufen: Das könnte das entscheidende Spiel sein.“ Jannis Wiethüchter stellte er als vorbildlichen Spieler heraus: „Er studiert in Karlsruhe und fährt immer wieder her, um uns zu helfen. Er kann alles spielen – Sturm, Mittelfeld, Abwehr – und pusht die Mannschaft extrem.“

Der SV Blau-Weiß Murg begann beim 4:0-Erfolg in Weizen erst in der zweiten Halbzeit mit dem Toreschießen. „Wir hätten zur Pause schon mit zwei, drei Toren führen müssen“, so Coach Giuseppe Stabile, „aber wir wollten offenbar den Ball über die Linie tragen“. Die Marschroute, die er in der Pause ausgab, war unmissverständlich: „Den Abschluss suchen!“ Vier verschiedene Spieler netzten schließlich ein: Francesco Lo Presti, Pasquale-Alessio Oddo, Eldis Gojak und Gökalp Uyar. Stabile: „Der Sieg war auch in der Höhe verdient.“ Und wichtig, denn da Murg an diesem Wochenende nicht ins Geschehen eingreifen kann, musste der Druck auf die Aufstiegskonkurrenten hochgehalten werden. „Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand und müssen auf Patzer von Laufenburg oder Bad Säckingen hoffen“, sagte Stabile.

Die besten Chancen dürften dem SV 08 Laufenburg II zugerechnet werden, der gegen Grießen einen 6:2-Heimsieg landete. Trainer Alaa Eldin Atalla hatte in der ersten Halbzeit allerdings „unsere schlechtesten 30 Minuten der Rückrunde“ gesehen. Die Ursache sah er in kurzfristigen Umstellungen, nachdem sich Bujar Halili beim Aufwärmen verletzt hatte („Da waren die Gedanken erst woanders“). Was Grießen zur Führung nutzte. Kurz vor der Pause erlebten die Zuschauer im Waldstadion kuriose zehn Minuten: Laufenburg egalisierte, ging gleich darauf in Führung, kassierte postwendend das 2:2 und erzielte im Gegenzug das 3:2.

„In der zweiten Halbzeit haben wir uns gefangen“, so Atalla. „Das zeigt die Weiterentwicklung: Inzwischen schaffen wir nach schlechten Phasen die Wende.“ Zum Sieg hätte viel individuelle Klasse des vierfachen Torschützen Fabian Frieling beigetragen. Ein Rückhalt war Torwart Nicklas Joachim, der zuvor bereits das Landesliga-Spiel der Nullachter gegen die Spvgg. Untermünstertal (2:2) bestritten hatte und somit über 180 Minuten auf dem Platz stand.

Aufrufe: 023.5.2022, 21:44 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor