2024-06-06T13:44:56.564Z

Relegation
Die SG Störnstein/Wurz hat bereits im ersten Anlauf den Klassenerhalt in der Kreisklasse nachträglich in trockene Tücher legen können.
Die SG Störnstein/Wurz hat bereits im ersten Anlauf den Klassenerhalt in der Kreisklasse nachträglich in trockene Tücher legen können. – Foto: Werner Schaupert

Störnstein/Wurz bleibt Kreisklassist, Schmidmühlen II steigt auf

Während die Bauer-Elf gegen die klassenniedrige SpVgg Moosbach deutlich die Oberhand behält, schafft die Bezirksligareserve nach vielen Jahren A-Klasse den Sprung nach oben

Am heutigen Donnerstagabend fiel der Startschuss in der Kreisklassenrelegation des Kreises Amberg/Weiden mit zwei Partien. Dabei sicherte sich die relegationserfahrene SG Störnstein/Wurz (Zwölfter der Kreisklasse Ost) durch ein klares 4:1 gegen den Zweiten der A-Klasse Ost SpVgg Moosbach auf dem Sportgelände der DJK Irchenrieth bereits im ersten Anlauf nachträglich den Ligerhalt. In der zweiten Partie ging es dagegen wesentlich enger zu, denn das entscheidende 2:0 für den siegreichen SV Schmidmühlen II im Match gegen die Kreisligareserve des TuS Rosenberg fiel erst in der 90. Minute. Damit darf die Elf von Coach Hans Flierl nach unendlich langer Zeit in der A-Klasse in der kommenden Saison eine Etage höher dem Ball nachjagen.

Der SV Schmidmühlen siegte in einem zähen Spiel am Ende nicht unverdient mit 2:0. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware und so egalisierten sich beide Teams weitestgehend. Der TuS hatte mehr Spielanteile, jedoch fanden die Rosenberger keine Lücken in der kompakt verteidigenden SV-Hintermannschaft. Die Führung für den SV kam dann unerwartet und basierte auf einem kapitalen Fehler des TuS. Einen zu kurzen Rückpass zum Keeper erlief Moritz Weigert und brachte die Kugel zur Führung im Tor unter. Auch nach der Pause gab es wenig Anschauliches, der TuS war bemüht, nach vorne zu spielen doch fand er weiter keine Mittel, Torchancen zu kreieren. Die größte Chance zum Ausgleich vergab Max Schlötter. Bei einem Konter in der 90. Minute gegen weit aufgerückte Rosenberger sorgte Phillip Reindl mit dem 2:0 für die Entscheidung. (Quelle: Frank Kokott, TuS Rosenberg).

"Zuerst möchte ich meiner jungen Mannschaft zu diesem Erfolg gratulieren. Zum Spiel selbst kann ich sagen, dass uns der faire Gegner alles abverlangt hat. Ich glaube aber, dass wir in den Zweikämpfe etwas dominanter waren und mehr zweite Bälle gewonnen haben. Bei einem Rückpass des Gegners zum Torwart konnte unser Spieler Moritz Weigert dazwischen laufen und vor der Halbzeit noch das 1:0 erzielen. In der zweiten Halbzeit hat uns der TuS in unsere eigene Hälfte gedrängt. Wir konnten aber immer wieder Konter fahren. Kurz vor Schluss erzielte Phillip Reindl das erlösende 2:0", so ein glücklicher SVS-Coach Hans Flierl.

"Wir hatten keine kreativen Lösungen, um die kompakte Defensive des SV auszuspielen. Zudem machten wir in der Abwehr den einen kapitalen Fehler zu viel, welchen der SV eiskalt bestrafte. Mein Team zeigte sich bemüht, doch konnte man die Nervosität nie ganz ablegen und so fehlte auch im Passspiel die nötige Präzision. Unterm Strich verdiente sich der SV den Sieg ein stückweit mehr als wir und ging verdient als Sieger vom Platz. Die Jungs waren am Ende auch enttäuscht, da sie ihr Potenzial nicht auf den Platz brachten. Diese gilt es jetzt wieder aufzubauen, um die nächste Chance zu nutzen. Wir gratulieren dem SV zum verdienten Aufstieg", so der Rosenberger Coach Frank Kokott im Resümee.

Tore: 1:0 Moritz Weigert (38.), 2:0 Phillip Reindl (90.) - Schiedsrichter: Markus Hann - Zuschauer: 300 - Platzverweis: Gelb-Rot für Matthias Segerer (SVS/90.+5)



Verdient behielt die Spielgemeinschaft Störnstein/Wurz in dieser Relegationspartie vor grosser Zuschauerkulisse gegen die SpVgg Moosbach die Oberhand und darf sich darüber freuen, nicht wie im letzten Jahr erst mehrere Matches absolvieren zu müssen, ehe der Deckel auf dem endgültigen Ligaerhalt liegt.

Dabei begann die Partie ganz und gar nicht nach den Vorstellungen der Elf von Gerd Bauer, führte doch der A-Klassist nach nicht einmal drei Minuten schon mit 1:0, als Kevin Vogel beim ersten Angriff der Moosbacher nur unzureichend attackiert wurde, abzog und das Leder im linken unteren Eck einschlug. Ja, nur wenig später hätte die SpVgg fast auf 2:0 erhöht, doch huschte ein Schuß Jiri Bartas aus etwa 20 Metern knapp am Tor vorbei. Nach etwa zehn Minuten allerdings übernahm die SG dann die Spielführung, während der Vizemeister der A-Klasse Ost plötzlich seine Linie verlor. Ein völlig unnötiges Foul von Lukas Grötsch an SG-Kapitän Simon Schönberger - er stand an der Sechzehnmeterlinie mit dem Rücken zum Tor - führte dann zum Ausgleich. Denn den fälligen Elfmeter verwandelte Sebastian Bauer humorlos zum 1:1 (21.). In Folge wirkte der Kreisklassist einfach zweikampfstärker und kombinierte sich immer wieder gefällig durchs Mittelfeld, ohne jedoch große Torgefahr auszustrahlen. So entstand die erstmalige Führung der Bauer-Truppe eher aus dem Nichts, als Manuel Windschiegl nach einer Flanke den Ball zu Ludwig Hilburger leitete, die Moosbacher Abseits reklamierten und das Spielen einstellten und die Kugel - Hilburger hatte sie nicht einmal richtig getroffen - plötzlich im Netz lag. Moosbach antwortete wütend und hatte dann Pech, als ein fulminantes Geschoß von Matej Dobias in der 35. Minute an den Innenpfosten knallte. Auf der Gegenseite besaß Matthias Meier noch die Chance, auf 3:1 zu erhöhen, doch sein Heber aus gut 25 Metern ging knapp über das Tor (44.).

Wie erwartet kam Moosbach mit mehr Engagement aus der Kabine, dabei verpasste Jiri Barta in der 52. Minute die große Chance auf den Ausgleich, als er alleine vor SG-Ersatzkeeper Rene Dressler an diesem scheiterte. Die Strafe für das Vergeben dieses "Bretts" folgte quasi auf dem Fuß und fühlte sich für die SpVgg an wie ein Schlag ins Gesicht: Nach einem Schönberger-Eckstoß entschied Jonas Hoch das Luftduell gegen den zu zögerlich zupackenden SpVgg-Keeper Markus Müssig für sich und köpfte zum 1:3 ein (55.). Moosbach geschockt, versuchte aber weiter Gas zu geben. Als sich Matej Dobias dann zu einer dummen Aktion hinreissen ließ - er warf dem vor sich aufbauenden Florian Schuller den Ball bei einem Einwurf absichtlich in den Bauch und sah berechtigterweise die Rote Karte (63.) - erwies er seiner Mannschaft damit den wohl vorentscheidenden Bärendienst. In Unterzahl wurde es nun immer schwerer, noch einmal heranzukommen. Und als dann der Moosbacher Sebastian Knoblach wegen Foulspiels auch noch eine Zeitstrafe erhielt (72.), nützte die SG die doppelte Überzahl zur Entscheidung. Den fälligen Freistoß hob SG-Kapitän Simon Schönberger in die SpVgg-Box, wo der völlig ungedeckte Matthias Meier das Spielgerät per Kopf in den Kasten wuchtete (73.). In der verbleibenden Spielzeit wollte Störnstein/Wurz nicht mehr und die SpVgg konnte nicht mehr, es blieb letztendlich beim am Ende klaren Sieg des Kreisklassisten.

"Nach der Dramatik am letzten Sonntag in Neustadt sind wir natürlich glücklich, bereits in der ersten Runde der Relegation den Klassenerhalt eingefahren zu haben. Hut ab vor meiner Mannschaft, die so ziemlich das beste Saisonspiel abgeliefert und verdient gewonnen hat. Jeder hat sich für jeden reingehauen, ich denke heute hat gerade die mannschaftliche Geschlossenheit den Ausschlag gegeben", so ein bestens gelaunter und erleichterter SG-Coach Gerd Bauer.

Anders die Stimmungslage bei Moosbachs Trainer Alex Prokein. "Bitter, dass du nach sehr gutem Beginn dann das Spiel komplett aus der Hand gibst. Ich habe im Moment keine Erklärung dafür, warum meine Mannschaft nach einer so guten Saison gerade heute so nervös agiert hat. Der Gegner hat dann all die Tugenden auf den Platz gebracht, die nötig sind, um ein solches Match zu gewinnen. Knackpunkte waren sicher das geschenkte 1:2, die vergebene Riesenchance zum 2:2 und im Gegenzug das 1:3 und dann natürlich die völlig unnötige Rote Karte. Was bleibt, ist das Spiel zu analysieren, dann den Mund abzuputzen und sich zu konzentrieren auf die nächste Chance, bei der wir vieles besser machen wollen."

Tore: 1:0 Kevin Vogel (3.), 1:1 Sebastian Bauer (21./Strafstoß), 1:2 Ludwig Hilburger (30.), 1:3 Jonas Hoch (55.), 1:4 Matthias Meier (73.) - Schiedsrichter: Roman Solter - Zuschauer: 665 - Platzverweis: Rot für Matej Dobias (63./Moosbach), Zeitstrafe für Sebastian Knoblach (72./Moosbach)

Aufrufe: 016.5.2024, 22:30 Uhr
Werner SchaupertAutor