2024-06-03T07:54:05.519Z

Relegation
Thomas Bayer, Coach des SV Wildenreuth, möchte mit seinem nachträglichen Statement vor allem zum Nachdenken über die Regularien des BFV anregen.
Thomas Bayer, Coach des SV Wildenreuth, möchte mit seinem nachträglichen Statement vor allem zum Nachdenken über die Regularien des BFV anregen. – Foto: SV Wildenreuth

Wildenreuth-Coach: »Es bleibt mehr als nur ein fader Beigeschmack«

Der Trainer des im Relegationsspiel gegen einen aufgerüsteten Gegner aus „Upo“ und Gebenbach unterlegenen A-Klassisten legt bei der Bewertung des Ganzen nach

Das Spiel der Kreisklassenrelegation zwischen dem Zwölften der Kreisklasse West SG Ursulapoppenricht II/Gebenbach II und dem Zweiten der A-Klasse West SV Wildenreuth (Endstand 7:0) hatte schon während der Partie unter den Zuschauern und auch noch danach bei vielen sich zu Wort meldenden Vereinen heftige Diskussionen ausgelöst und hohe Wellen geschlagen. Fast nur Unmutsäußerungen über den Einsatz von sechs Akteuren aus dem Bayernligakader in der Elf der Spielgemeinschaft waren vielerorts zu hören.

Und auch der Trainer des SV Wildenreuth, Thomas Bayer, möchte in einem Gespräch mit FuPa – wie angekündigt – noch einmal seine Gedanken kundtun, die ihm seit dem Schlusspfiff am Freitagabend durch den Kopf gegangen sind. „Auch am Tag danach ist der Ärger noch nicht ganz verflogen, aber es überwiegt der Stolz über unser Auftreten als ganzer Verein, von der Mannschaft und unseren Fans. Nach wie vor bleibt aber nach dem gestrigen Spiel mehr als nur ein fader Beigeschmack“, beschreibt Bayer sein ganz persönliches Empfinden.

Dann legt er los, nimmt kein Blatt vor den Mund, macht seinem Ärger Luft: „Prinzipiell kann man der Spielgemeinschaft keinen Vorwurf machen da sie nur die geltende Spielordnung ausgenutzt hat. Doch merkte man sogar den aus dem Bayernligakader eingesetzten Spielern an, dass ihnen ihr Einsatz unangenehm war, was einige auch uns gegenüber äußerten. Was uns aber schon stört, ist im Vorbericht über fehlende Spieler zu klagen und selbst im Nachhinein noch von einem Team mit neun Kreisklassenspielern zu sprechen. Das mag stimmen, das neun Kreisklassenspieler im Kader waren, aber zur Wahrheit gehört eben auch, das sechs Spieler in der Startelf standen die normal in der Bayernliga spielen. Und auch wenn jemand länger verletzt war, wird er nicht all seine Qualitäten verloren haben“, spricht Bayer noch einmal Klartext.



Dann nimmt er die geltenden Regularien des BFV ins Visier: „Deutlich mehr ärgern wir uns aber über diese unsinnige Regelung. Wo werden da noch Werte wie Fairplay und Respekt gelebt? Es ist auch keine Freude, in ein Spiel zu gehen, bei dem es um alles geht und man schon vorab die Gewissheit hat, keine reele Chance zu haben. Da stört mich dann auch der hinkende Vergleich von Herrn Kellner (Kreisspiellleiter, Anm. d. Red.) mit der letztjährigen Relegation, wo Upo von einem Bayernligaspieler Michael Jonczy zum Sieg und damit verbundenen Aufstieg geschossen wurde. Da war es eben nur ein Spieler und keine sechs!

Auch wenn es uns nichts mehr bringen wird und diese gestrige Chance vergangen ist, ist es uns wichtig, diesen Missstand offen anzusprechen. Vielleicht kommt es ja zu einem Umdenken. Uns bleibt jetzt nichts anderes, als das Ganze abzuhaken, den Fokus auf Montag zu richten und da dann in einem Spiel unter hoffentlich fairen Bedingungen doch noch den Aufstieg zu verwirklichen“
, so der 36-jährige Übungsleiter des SV Wildenreuth.

Aufrufe: 019.5.2024, 08:40 Uhr
Werner SchaupertAutor