2024-05-10T08:19:16.237Z

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– Foto: Verein

Staßfurt zurück auf dem Thron: Lohn für "drei Wochen der Schinderei"

Sparkassen-Cup +++ 09er setzen sich in einem spannenden Endspiel gegen Verbandsligist SC Bernburg durch

Freunde des Aberglaubens kamen am Sonntag in Schönebeck voll auf ihre Kosten. Ein Blick in die Historie des traditionellen Sparkassen-Cups konnte eigentlich nur den SV 09 Staßfurt als Sieger hervorbringen. In den vergangenen vier Jahren standen die Bodestädter immer im Finale. Der Niederlage 2019/2020 gegen Kleinmühlingen folgte ein Sieg und wieder eine Niederlage. Laut Reihenfolge musste also ein Sieg folgen. Und genau den fuhren die Landesliga-Kicker des SV 09 Staßfurt bei der Jubiläumsausgabe gegen den Verbandsligisten SC Bernburg auch ein. Nach regulärer Spielzeit stand es 3:3 (1:3). Am Elfmeterpunkt zeigten die Staßfurter die besseren Nerven und belohnten sich für „drei Wochen der Schinderei. Ein Dank gebührt allerdings auch der Sparkasse, die diesen geilen Cup ins Leben gerufen hat. Ich habe ihn sowohl als Spieler und auch als Co-Trainer erlebt“, so Patrick Stockmann, der Trainer Torsten Lange, der weiterhin im Urlaub ist, an der Seitenlinie vertrat.

Die große Freude der Kicker des SV 09 wurde allerdings auch früh wieder getrübt. Nach 13 Minuten gingen die Bernburger in Führung. Vorausgegangen war ein einfacher Ballverlust unmittelbar vor dem eigenen Strafraum. Adam Grisgraber bedankte sich für das Geschenk. Gegentor Nummer zwei fiel identisch, diesmal passierte der Fehler allerdings auf der linken Spielseite. Abermals war Grisgraber zur Stelle, nachdem er sehenswert in Szene gesetzt wurde. „Wir haben ruhig und geduldig gespielt. Über weite Strecken haben wir gut kombiniert“, fasste Bernburgs Co-Trainer Thomas Schmidt zusammen.

SC Bernburg auf der Siegerstraße

Auch das Anschlusstor durch Matthias Lieder (27.) steckte der Verbandsligist weg und stellte durch Nils Erik Fahland den alten Abstand wieder her (39.). „Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt. Die Partie dürfen wir so niemals mehr herschenken“, meinte Schmidt.
In der Kabine schien Stockmann die richtigen Worte gefunden zu haben, denn mit dem Auftritt seiner Elf war er in Abschnitt eins nicht zufrieden. „Wir waren nicht mutig genug und haben uns keine Aktionen zugetraut. Auch das Tor zum 1:2 hat nichts geändert. Also haben wir gesagt, wir spielen ,Alles oder nichts’“, so der Co-Trainer.

Und Staßfurt kam mit viel Elan aus der Pause. Schnell wurde klar, dass bei Bernburg Schlussmann Andrejs Klancevics in den Mittelpunkt rücken wird. Vor allem das Privatduell zwischen Robert Lampe und dem Bernburger Schlussmann ließ des Öfteren ein Raunen durchs Stadion gehen. Während Klancevics gegen Lampe immer der Sieger blieb, sah das gegen einen anderen Youngsters anders aus. In Spielminute 56 war Amon van Linthout erstmalig zur Stelle und ließ die Hoffnungen aller 09-Anhänger wieder neu aufleben. „Wir haben mehr und mehr Selbstvertrauen getankt und wurden dann von unseren Zuschauern, die wirklich bei jedem Spiel dabei sind, getragen“, machte Stockmann klar, dass auch der zwölfte Mann einen gehörigen Anteil am Erfolg hatte. „Auch waren wir dann mutiger.“

van Linthout dreht nach der Pause auf

Während Staßfurt langsam die Oberhand gewann, lief bei den Bernburgern wenig zusammen. „Wir hatten einen Bruch im Spiel und haben es nicht mehr so gut gemacht“, hielt Schmidt fest. Die Gründe dafür konnte der Bernburger Co-Trainer kurz nach der Partie allerdings noch nicht benennen. Sein Ansatz: „Die Belastung der Spieler ist sehr hoch, da die Pause recht kurz war.“ Vor allem mit den flinken Beinen von Amon van Linthout kam die Bernburger Defensive nicht klar. Deutlich wurde das beim 3:3. Der Staßfurter Angreifer schnappte sich die Kugel, legte einen Sololauf hin, spielte im Strafraum drei Bernburger schwindelig und traf dann unten links (61.).

In der Folge war die Partie dann von vielen Fouls geprägt und Schiedsrichter Maximilian Peter Müller hatte noch ordentlich Arbeit zu verrichten. Sieben Gelbe und eine Gelb-Rote-Karte gegen Bernburgs Bennet Weigel waren es schlussendlich. Die große Chance, die Partie zugunsten des SV 09 in der regulären Spielzeit zu beenden, hatte Lampe. Diesmal bezwang er den SCB-Schlussmann, verlor jedoch das Duell mit der Latte.

Chidera setzt Elftmeter am Tor vorbei

Somit musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Das Nervenkostüm der Staßfurter war dabei deutlich dicker gestrickt. Tom Krüger, Thorben Zöger, Matthias Lieder und Robert Lampe trafen sicher. Auf Seiten der Bernburger setzte Neuzugang Christian Chidera seinen Versuch links am Kasten vorbei. Somit lag alles an van Linthout. Sein Schuss rauschte nach links unten und der Jubel an der Staßfurter Bank brach aus. Nach der Pokalübergabe und der anschließenden Sektdusche wurde am Abend noch in Staßfurt gefeiert. „Wir wären nicht der SV 09, wenn wir nicht etwas geplant hätten“, sagte Stockmann mit einem Augenzwinkern. Enttäuschung herrschte derweil bei den Bernburgern, die den Titel nicht verteidigten.

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Aufrufe: 026.7.2022, 00:05 Uhr
Kevin Sager/VolksstimmeAutor