2024-05-02T16:12:49.858Z

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Spielszene aus Eintracht Norderstedt vs. Bremer SV
Spielszene aus Eintracht Norderstedt vs. Bremer SV – Foto: MR/FuPa

Starke zweite Halbzeit: Norderstedt schlägt Bremer SV deutlich

Zwei fast identische Tore, drei Elfmeter, eine rote Karte und fünf erzielte Treffer sorgten für eine große Unterhaltung im Edmund-Plambeck-Stadion

Zuletzt wusste das Team des FC Eintracht Norderstedt vor allem beim 3:0-Auswärtssieg in Emden zu überzeugen. Das sollte im besten Fall auch im Heimspiel gegen den Bremer SV so sein. Doch die Gäste sollte das Team von Coach Olufemi Smith trotzdem auf dem Zettel gehabt haben. Denn der Aufsteiger konnte aus den vorherigen drei Spielen immerhin sieben Punkte einfahren.

Getreu dem Motto „Never change a running system” (verändere nie ein gut laufendes System) ließ Olufemi Smith, Trainer des FC Eintracht Norderstedt, seine Mannschaft genauso gegen den Bremer SV auflaufen, wie zuletzt beim 3:0- Auswärtssieg in Emden. So sollten die Norderstedter den zweiten Saison-Dreier einfahren. Doch zunächst taten sie sich etwas schwer. In der ersten Halbzeit arbeitete die Mannschaft von Olufemi Smith viel, wusste aber noch nicht wirklich zu überzeugen und machte sich mit einigen Fehlern auch immer wieder mal das Leben schwer, wie man so schön sagt. Trotzdem gingen die Gastgeber bereits in der 15. Minute in Führung. Durch eine Standard-Situation. Dane Kummerfeld legte sich im linken Halbfeld vor der Auswärtsbank den Ball zurecht, wartete auf die Freigabe des Unparteiischen und brachte dann die Freistoßflanke hoch in den Strafraum. Jan Lüneburg stieg in die Luft und nickte den Ball unhaltbar im rechten Winkel ein. Ein tolles Tor. Aber für Schwung im Spiel sorgte es nicht wirklich.

Auch die Kicker des Bremer SV fanden keine Lösung, um mal die Abwehr des FC Eintracht Norderstedt zu durchbrechen. Erst in der 28. Minute, als Allah Aid Hamid sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte und mit dem Ball auf das Tor von Keeper Lars Huxsohl marschierte. In letzter Sekunde gelang es aber Fabian Grau, dem Gegner das Leder vom Fuß zu grätschen. Und dann passierte was, was für gute Laune bei den Heimfans sorgte. Denn nach einer halben Stunde kam es wieder zu einem Freistoß für Norderstedt im linken Halbfeld. Wer das erste Tor nicht sehen konnte, bekam fast schon eine Wiederholung geboten. Wieder legte sich Dane Kummerfeld vor der Auswärtsbank den Ball zurecht, wartete auf die Freigabe des Schiedsrichters und brachte dann die Freistoßflanke hoch in den Strafraum. Nur dieses Mal war es Jan-Pelle Hoppe, der emporstieg und mit dem Kopf in den rechten Winkel traf. Die Eintracht führte mit 2:0 durch zwei fast identische Standard-Tore. Das wollte der Bremer SV nicht auf sich sitzen lassen. Nur zwei Minuten später tauchte Kevin Kling alleine vor dem Kasten von Lars Huxsohl auf, verfehlte das Ziel aber um wenige Zentimeter. Also blieb es bis zur Pause bei dem 2:0-Zwischenstand. Doch eine schlechte Nachricht mussten die Norderstedter dann doch noch vor dem Halbzeitpfiff verkraften. Denn für Jan Lüneburg ging es nicht mehr weiter. Der Goalgetter musste sich noch in der 44. Minute verletzungsbedingt auswechseln lassen.

Spiel nimmt in zweiter Halbzeit an Fahrt auf
Nach dem Spiel gab der Torjäger aber wieder eine leichte Entwarnung: „Mir geht es eigentlich ganz gut. Ich habe gemerkt, dass der Muskel zugemacht hat. Warum auch immer. Ein Ziehen im Oberschenkel. Und da wir jetzt drei Spiele in sechs Tagen haben, dachte ich, dass ich lieber einmal früh genug Bescheid sage. Wir haben genug gute Jungs auf der Bank. Aber ich denke, dass es für das Auswärtsspiel am Mittwoch bei Hannover 96 II wieder reicht“, so Jan Lüneburg der damit etwas optimistischer als sein Trainer klang. Olufemi Smith: „Was die Verletzung angeht, müssen wir den morgigen Tag abwarten. Dann sehen wir weiter. Ob es für das Spiel am Mittwoch reicht, wissen wir noch nicht. Bis dahin sind es eben nur noch drei Tage.“ Im Spiel gegen den Bremer SV ging es in der zweiten Halbzeit dann jedenfalls ohne Jan Lüneburg weiter.

Spielszene
Spielszene – Foto: MR/FuPa


Die Partie nahm an Fahrt auf. Im zweiten Durchlauf bekamen die Zuschauer insgesamt noch drei Tore, zwei verwandelte und einen verschossenen Elfmeter und einen Platzverweis sowie wie einige Großchancen geboten. EN-Kicker Elias Saad erhöhte den Zwischenstand per Foulelfmeter in der 55. Minute auf 3:0, nachdem Jan-Pelle Hoppe zum Abschluss eines Solos über das komplette Feld von Justin Sauermilch im Strafraum gefoult wurde. Mit Beginn der Schlussviertelstunde kamen die Gäste aus Bremen dann aber auch noch mal ran. Und zwar ebenfalls durch einen Strafstoß. Nach einem Eckball des BSV kam Manuel Brendel beim Klärungsversuch mit der Hand an das Leder. Sebastian Kurkiewicz blieb ruhig und verkürzte aus elf Metern auf 1:3. Allerdings klingelte es nur kurze Zeit später erneut im Kasten der Bremer. Elias Saad schnürte seinen Doppelpack und stellte den alten Abstand wieder her. Eintracht Norderstedt führte demnach in der 80. Minute mittlerweile mit 4:1 und wollte noch mehr. Denn in den Schlussminuten erspielten sich die Hausherren noch einige richtige Großchancen. Die blieben aber ohne Torerfolg. Die größte Gelegenheit besaß dann Manuel Brendel in der Nachspielzeit. Denn BSV-Kicker Justin Gröger foulte Nils Brüning im Strafraum. So klar, dass es keine Diskussionen gab und Justin Gröger mit der roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Manuel Brendel trat zum Strafstoß an, aber fand dann schließlich seinen Meister in Bremens Torwart Malte Seemann, der sehr gut parierte und den Ball noch mit seinen Fingerspitzen abwehrte. Das war dann auch die letzte Aktion der Partie. Eintracht Norderstedt gewann somit verdient mit 4:1 gegen den Bremser SV. Damit kletterte die Mannschaft von Olufemi Smith mit nun neun Punkten auf den achten Tabellenplatz der Regionalliga Nord. Der Bremer SV fällt auf den zwölften Rang.

Die Stimmen zum Spiel
Trainer Torsten Gütschow, Bremer SV:
„Wir sind natürlich enttäuscht. Wir haben uns viel vorgenommen, aber wir haben heute auch alle gemerkt, dass wir heute richtiges Lehrgeld bezahlt haben. Ich glaube, dass wir jetzt in der Regionalliga angekommen sind. Das Spiel sah gar nicht so schlecht aus. Aber ich hatte das meiner Mannschaft in der Halbzeit schon gesagt, dass der Gegner cleverer ist. Wir waren optisch auch gut im Spiel. Wir haben aber unsere Chancen nicht gemacht und so liegst du nach zwei Standards gegen dich in der Halbzeit mit 0:2 hinten. Unsere Tugenden sind Kampf und Leidenschaft. Das haben wir in den ersten Spielen bewiesen. Aber heute klappte es nicht, hier mitzuspielen. Wir werden uns das Spiel morgen angucken. Wir können nur daraus lernen. Wir nehmen aber auch das Gute mit.“

Trainer Olufemi Smith, FC Eintracht Norderstedt
„Mit der ersten Halbzeit waren wir nicht einverstanden. Damit waren wir nicht zufrieden, weil wir nicht gut im Spiel waren. Da haben wir vieles vermissen lassen, was uns speziell in den letzten beiden Spielen ausgezeichnet hat. Wir waren zu langsam in unserem eigenen Ballbesitz und im Passspiel. Wir haben zu viele Kontakte gebraucht, um uns auch mal in Räume zu spielen. Wir haben auch dem Gegner für meinen Geschmack zu viel angeboten. Über Standards sind wir dann aber zumindest mit 2:0 in Führung gegangen. Standard-Tore gehören eben auch dazu. Wir haben in der Halbzeit dann ein paar Dinge angesprochen, die wir besser machen wollten. Auch gerade was das Tempo betrifft. Da hatte es uns in die Karten gespielt, dass wir dann auch schon bald das nächste Tor machen konnten. Die Bremer hatten es dann noch mal versucht und dadurch haben sich für uns Räume ergeben. Am Ende des Tages ist es, so glaube ich, auch in der Höhe ein verdienter Sieg für uns. Dazu muss man aber auch sagen: Wenn wir es gut und seriös ausspielen, dann hätten wir noch das ein oder andere Tor mehr schießen können. Und dann hatten wir noch die größte Chance durch den Elfmeter, den wir am Schluss auch noch verschießen. Wir haben heute ein Heimspiel mit 4:1 gegen eine Mannschaft gewonnen, die aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt hat und damit sollte man dann auch zufrieden sein. Wir haben bei uns genug Ansatzpunkte gesehen, an denen wir arbeiten müssen.“


Zu unserem ausführlichen LIVE-Ticker des Spiels geht es HIER ENTLANG.

Aufrufe: 028.8.2022, 23:04 Uhr
MRAutor