SC Unterbach feiert den dritten Streich

„Wir haben auch heute alles in die Waagschale geworfen, was im Abstiegskampf gefordert ist. Tolle Moral, große Einsatzbereitschaft und absoluten Siegeswillen. Und dass eine Halbzeit lang mit einem Spieler weniger. Gerade deshalb war es ein verdienter Sieg und eine deutliche Ansage an die Klubs, die noch mit uns um den Ligaerhalt kämpfen“, fasste Trainer Roberto Marquez hinterher zusammen.

Einer der Protagonisten in einem Team, das kämpferisch und läuferisch überzeugte: Tobias Schössler. Der 30-jährige Angreifer brachte seine Farben auf Zuspiel von Ali Kassar in Führung (11.), handelte sich aber kurz vor dem Pausenpfiff einen Platzverweis wegen Beleidigung eines Gegenspielers ein. Der nicht immer souverän agierende Schiri Tobias Finken hatte da genau zugehört, aber nicht registriert, dass Schösslers Kontrahent Sekunden zuvor nach einem Zweikampf nachgetreten hatte. „Das war aus meiner Sicht eine strittige Entscheidung. Andererseits muss ich mit meiner Erfahrung da kühlen Kopf bewahren. Am Ende bin ich froh, dass die Jungs das in Unterzahl mit vorbildlicher Moral und tollem Einsatz gerichtet haben. Der Sieg geht völlig in Ordnung, weil wir besser Fußball gespielt haben als der Gegner“, urteilte Schössler nach dem Abpfiff.

Ein Freistoß von Dhünns Kapitän Dennis Schmidt, der knapp das Tor verfehlte (7.), eröffnete das Kellerduell. Durch den Rückstand wenig später ließen sich die Bergischen anfangs nicht beeindrucken. So musste Unterbachs Keeper Marcel Aust beim Schuss von Maximilian Schulte auf der Hut sein (15.), während fünf Minuten darauf Marin Lilic gerade nach abgeblockt wurde und direkt anschließend SSV-Torsteher Fabian Weller den Schuss von Kassar aus spitzem Winkel parierte. Die Unterbacher taten mehr fürs Spiel, versuchten die Initiative zu übernehmen. Der seit Jahresbeginn verletzt ausgefallene und endlich wieder in der Startelf stehende Leon Schilling bereitete über rechts vor, aber Axel Bellinghausen scheiterte an Weller (34.).

SC Unterbach muss sich den Sieg erarbeiten

Dennoch: Trotz der spielerischen Vorteile durften sich die Einheimischen nicht in Sicherheit wiegen. Am Ende von Durchgang eins wurde es turbulent. Zunächst das 2:0 durch den aufgerückten Abwehrchef Kai Leeuwis (42.) nach der scharfen Bellinghausen-Hereingabe, dann die im Unterbacher Lager für Unverständnis und Aufregung sorgende Rote Karte für Schössler.

Wie die erste Hälfte endete, so begann die zweite Halbzeit. Mit einem Treffer für den SCU, als der auf und davon stürmende Schilling im gegnerischen Strafraum durch ein Foul gebremst wurde (47.) und Spielführer Sven Gehrmann den fälligen Elfer sicher verwandelte. Das 3:1 durch Dhünns Dominik Margies (51.) sorgte nur kurzzeitig für Unruhe. Schilling scheiterte allein vor Weller am SSV-Keeper (56.), der erneut emsige Marco Bischoff schoss knapp vorbei (64.).

Den Sack endgültig zu machte Marin Lilic, der den Ball nach Bellinhausens perfekter Vorarbeit „mit Auge“ unhaltbar in die lange Ecke schoss. „Das war ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Axel und mir und die endgültige Entscheidung. Mit zehn Mann haben wir ein super Spiel gemacht und uns mit dem Sieg zu Recht belohnt“, sagte strahlend der einsatzfreudige Mittelfeldmann.