Für Marcel Döbel ist es wie das Ende einer Ära: Nach acht Jahren bei der Spielvereinigung Stadtamhof am Regensburger Donauufer verlässt der Stürmer mit der Trikotnummer 33 den Verein. Der 34-Jährige möchte es noch einmal wissen und sucht sich eine neue Herausforderung für die anstehende Saison 22/23. Mit uns sprach er über seine Beweggründe und weiteren Ziele.
Freilich, acht Jahre sind auch im Amateurfußball eine verdammt lange Zeit. Es scheint alles so festgefahren für den Stürmer. Nach der Geburt seines zweiten Sohnes sowie der Corona-Zwangspause hatte Döbel weniger Zeit für Training und half deswegen mehr in der zweiten Mannschaft der SpVgg aus. Immer zweihundert Prozent zu geben war und ist seine Devise. 100% Herz und Seele, 100% Ehrgeiz und Teamgeist. "Wenn ich auch keine 20 mehr bin und mir die Puste ausgeht, kämpfe ich trotzdem immer 90 Minuten durch!", so formuliert es Döbel.
Die ersten vier Jahre bei Stadtamhof war "Marci" Kapitän und gab diesen Posten schließlich weiter, damit auch andere Spieler das Team weiter nach vorne bringen konnten. Der Erfolg gab ihnen Recht und so konnte sich die SpVgg durch den Zusammenhalt, auch außerhalb des Platzes, durch sämtliche Höhen und Tiefen kämpfen. Nach der Coronapause kam es intern zu einem Umschwung, welchen Döbel leider zeitlich etwas verpasst hatte. So sprach er bereits während der abgelaufenen Saison über seine Bedenken: Aufgrund der Schichtarbeit und der familiären Situation ist es Döbel nur mehr alle zwei Wochen möglich, Trainingseinheiten zu absolvieren; jedoch ist er auch für die Mannschaft immer ein zuverlässiger Mann gewesen und möchte dies auch im neuen Verein so handhaben.
Auf die Nummer 33 legt Döbel schon immer sehr großen Wert. "Sie hat mir immer Glück gebracht", sagt der Stürmer, der insgesamt 80 Tore und 67 Assists für die Regensburger erzielen konnte. "Ich bin für alles offen, außer bei der Rückennummer", so spricht er lächelnd über seine Zukunftsplanung.
Stefano Simoncelli ging zurück nach Italien, was ein großer Verlust in Döbels Augen ist und ihn dazu bewegte, umzudenken: "Viele kleine Faktoren kamen zusammen, weswegen ich nun einfach etwas Neues starten möchte." Er selbst hätte sich gewünscht, beim Relegationsspiel noch mitwirken zu dürfen – dies wäre ein schöner Abgang gewesen – doch es wurde ihm verwehrt, was ihm seinen Abschied womöglich etwas erleichtert. Viele Freundschaften hat Döbel in den letzten Jahren geschlossen, diese möchte er nicht missen und aufrecht erhalten, doch nicht mehr auf dem Platz pflegen.
"Ein riesengroßes Dankeschön geht an Peter Lohr, der immer für mich da ist, egal um was es sich handelt. Er hat immer ein offenes Ohr und hat mir sehr viel geholfen. Ohne ihn wäre ich nicht so lange dabei gewesen! Diese Freundschaft werde ich auch weiterhin beibehalten", dankt Döbel seinem langjährigen "Mentor". Auch bei Alexander Hofmann kann sich der Spieler nur bedanken, er hat durch seine Umstrukturierung und Übernahme des Trainerpostens sehr viel Positives im Verein bewirkt.
"Ich verlasse die Spielvereinigung mit einem lachenden und weinenden Auge", formuliert es Marcel Döbel gegenüber FuPa. Auch wenn er ein "Comeback" bei Stadtamhof niemals ausschließt, denn die Zukunft bringt es mit sich. Nach so langer Zeit muss einfach eine neue Herausforderung kommen, die den persönlichen Ehrgeiz stillen kann.