2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Jetzt gilt's für den SV Donaustauf um seinen im Moment so auftrumpfenden und mit neun Toren aus den letzten sechs Spielen bestückten Cigi Özlokman (links)!
Jetzt gilt's für den SV Donaustauf um seinen im Moment so auftrumpfenden und mit neun Toren aus den letzten sechs Spielen bestückten Cigi Özlokman (links)! – Foto: Stefan Schmiedel

Donaustauf vor den Spielen des Jahres

Am Dienstag zunächst im Heimrecht, am Freitag im Fürther Sportpark Ronhof – der SVD spielt in zwei Partien um die Regionalliga.

Zweimal 90 Minuten bis zur Unsterblichkeit: Ein phänomenaler Schlussspurt und 18 von 18 möglichen Punkten haben dem nach mehr strebenden Fußball-Bayernligisten SV Donaustauf diese große Chance aufgetan. Dienstag um 18.30 Uhr, zunächst zu Hause, und Freitag zu gleicher Stunde kämpfen Hufnagel, Baldauf und Co. in Duellen mit der U23-Vertretung der SpVgg Greuther Fürth um Aufstieg beziehungsweise Verbleib in der Regionalliga Bayern. Nur diese eine Runde gilt es zu überstehen aufgrund der Regionalliga-Aufstockung von 19 auf 20 Mannschaften. Selbsterklärend wäre es Donaustaufs größter Erfolg seiner 99-jährigen Vereinshistorie. Wir blicken auf die Staufer Spielzeit, den Gegner und Besonderes rund um diese Alles-oder-nichts-Spiele.

Was wäre das für eine Geschichte für Fußball-Ostbayern, das nach dem Abstieg seines bis dato einzigen Regionalliga-Teilnehmers SV Schalding-Heining mit Hankofen, Vilzing und möglicherweise Donaustauf plötzlich mit drei neuen Gesichtern in Bayerns Eliteklasse aufwarten würde? Und was für eine (vorläufige) Krönung des Emporkömmlings SV Donaustauf, der vor gerade mal acht Jahren Meister in der Kreisliga wurde, der zwischendrin den Legenden Klaus Augenthaler und Karsten Wettberg eine Trainerbühne bot und der vor drei Jahren seine ersten Gehversuche in der Bayernliga wagte?

Anlaufschwierigkeiten und neues „Wir-Gefühl“

Natürlich, vor allem „Finanzspritzen“ haben Mannschaft und Verein den sportlichen Erfolg beschert. Und das ist nicht überall gern gesehen. Trainer des Gegners titulierten den Kontrahenten in dieser Saison gern scherzhaft als den „FC Bayern der Bayernliga“. Zumal sich ehemalige Profis wie Lucas Hufnagel und Paul Grauschopf von der SpVgg Unterhaching dem SVD anschlossen; sie aber hatten, als Teil des großen Ganzen und einer „bunt“ zusammengestellten Truppe, so ihre Anfangsschwierigkeiten. Sportlich lief es zu Saisonbeginn überhaupt nicht wie gewünscht. Und es kamen Nebengeräusche dazu. Kaum im Amt, bot der neue Cheftrainer Faruk Maloku um Vertragsauflösung. Ihn beerbte der Slowake Richard Slezak (49).

Aber, und das ist ganz wichtig zu betonen: Der Erfolg aus den vergangenen Wochen, in Form dieser tollen Siegesserie und moralstarken Auftritten, kommt definitiv nicht von ungefähr. Die Mannschaft hat sich gefunden, ist zusammengewachsen. Das betont Slezak immer wieder. Nach jedem (Auswärts)-Sieg war das neue „Wir-Gefühl“ zuletzt zu spüren. Mittlerweile steht eine echte Einheit auf dem Platz, die selbst in fast aussichtslosen Situationen füreinander einsteht. Bestes Beispiel ist der vergangene Samstag. Lange stand es im Gastspiel beim VfB Hallbgermoos 1:1, ein Ergebnis, das Stauf nicht zum zweiten Platz gereicht hätte. Darüber hinaus wurde eine Stange an besten Torchancen versemmelt. Doch das Team blieb ruhig, spielte seinen Stiefel runter und belohnte sich durch Onwudiwes Kopfball-Siegtreffer in der 87. Minute. Was nach dem Schlusspfiff folgte, war Party pur.



Der Gegner ist gut drauf

Mit gutem Gefühl gehen die Donaustaufer also in die Duelle mit der Fürther U23. Das gilt aber genau so für den Gegner. Dieser musste in der laufenden Saison ordentlich zittern, stand lange auf einem direkten Abstiegsplatz, um sich hintenraus zumindest in die Relegation zu retten. Und das dank dreier Zu-Null-Siege gegen Pipinsried (2:0), Unterhaching (2:0) und Schalding (5:0)! Fürths tschechischer Übungsleiter Petr Ruman scheint zum Endspurt die richtigen Hebel angesetzt zu haben und seine Youngster des Bundesliga-Absteigers werden ordentlich Gas geben, um die vierte Liga zu halten. Denn ein Abstieg ihres Regionalliga-Unterbaus wäre für die SpVgg Fürth im Großraum Nürnberg garantiert nicht vom Vorteil hinsichtlich der Köderung junger Talente.

Rückkehr an die alten Wurzeln

Auf Donaustaufer Seite kehrt Mario Baldauf, über Jahre in der Fürther Nachwuchsschmiede aktiv, zu seinen alten Wurzeln zurück. Für die Regionalliga-U23 lief der Steinsberger insgesamt 38 Mal auf, ehe er Anfang 2019 von den Regensburgern verpflichtet wurde. Das Rückspiel findet im mit einem Fassungsvermögen von 16.626 Zuschauern ausgestatteten Fürther Stadion am Ronhof statt. Im Normalfall dürfte der SVD neben dem Mannschaftsbus ein Großbus für Gönner, Presse und Fans bereitstellen. FuPa berichtet live und ausführlich von Hin- und Rückspiel.

Aufrufe: 023.5.2022, 13:00 Uhr
Florian WürtheleAutor