2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Neuzugang Dragan Trkulja (rechts) lief mit dem FC Memmingen bei der 1:5-Schlappe beim SV Schalding-Heining zu oft nur hinterher.
Neuzugang Dragan Trkulja (rechts) lief mit dem FC Memmingen bei der 1:5-Schlappe beim SV Schalding-Heining zu oft nur hinterher. – Foto: Robert Geisler

Sportlich läuft der FC Memmingen hinterher

Bayernligist verliert nach der Schlappe in Schalding-Heining den Anschluss, hofft aber auf Punkte am grünen Tisch +++ TSV Landsberg trifft in Nördlingen zweimal ganz spät +++ Kottern feiert perfekte englische Woche

Die zweite Niederlage in Serie drückt beim FC Memmingen deutlich auf die Stimmung, doch zumindest an dem 0:1 unter der Woche gegen 1860 München II könnte sich nachträglich etwas ändern. Es besteht der Verdacht, dass die Löwen gegen die Einsatzbestimmungen verstoßen haben, der FCM hat Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Die sportlich noch unbesiegten Münchner kamen derweil in der Bayernliga Süd nicht über ein 0:0 gegen den dezimierten FC Gundelfingen hinaus. An der Tabellenspitze bleibt der TSV Landsberg dank des 2:0-Erfolgs beim TSV Nördlingen dem punktgleichen FC Ismaning dicht auf den Fersen, während Türkspor Augsburg durch das 2:4 gegen den TSV Kottern weiter im Tabellenkeller festhängt.

Hat der TSV 1860 München II beim 1:0-Sieg in Memmingen gegen die geltenden Einsatzbestimmungen verstoßen oder nicht? Der FC Memmingen selbst will sich zum „schwebenden Verfahren“ nicht ausführlich äußern, bestätigt allerdings, dass das Sportgericht um die Überprüfung des Sachverhalts gebeten wurde. Das Portal www.sechzig.de berichtet derweil, dass die Löwen im Drittliga-Spiel gegen den SV Meppen Alexander Freitag eingewechselt hatten. Da Freitag das 23. Lebensjahr bereits vollendet hat, gilt für ihn eigentlich eine „Schutzsperre“ von 48 Stunden im Bayernliga-Team, doch er lief nur einen Tag später in Memmingen auf.
Für die Katz‘ waren die 600 Reisekilometer der Memminger zum SV Schalding-Heining. Die 1:5-Niederlage war für die Allgäuer auch in der Höhe verdient. Erst in der 79. Minute gab es die erste Memminger Torchance, aber der nach seiner Rotsperre ins Team zurückgekehrte Micha Bareis grätschte nach einer scharfen Hereingabe nicht den Ball, sondern SVS-Torhüter Daniel Schedlbauer ab. Es hätte der Anschlusstreffer sein können, denn zu diesem Zeitpunkt führten die Schaldinger durch den Kopfball von Dominik Weiß und den verwandelten Elfmeter von Markus Gallmaier mit 2:0. In der Schlussphase legten die Niederbayern durch den Lupfer von Patrick Rott und den „Doppelpack“ von Patrick Drofa noch drei weitere Tore nach, zwischendurch war Pascal Maier immerhin noch der Ehrentreffer gelungen.
FCM-Trainer Stephan Baierl war verwundert, „dass wir heute überhaupt ein Tor geschossen haben. Ansonsten haben wir alles vermissen lassen, was uns bisher ausgezeichnet hat.“ (ass)
Schiedsrichter: Stefan Dorfner (Falkenfels) - Zuschauer: 328
Tore: 1:0 Dominik Weiß (37.), 2:0 Markus Gallmaier (45.+1/Foulelfmeter), 3:0 Patrick Rott (81.), 4:0 Patrick Drofa (84.), 4:1 Pascal Maier (85.), 5:1 Patrick Drofa (86.)

Nach vier sieglosen Spielen hat sich der TSV Schwaben Augsburg mit einem bei 1860 Rosenheim wieder ein Erfolgserlebnis beschert. Das Team von Trainer Janos Radoki ging forsch an die Auswärtsaufgabe heran und kam gleich in den Anfangsminuten zu guten Chancen. Doch erst kurz vor der Pause wurden die Violetten belohnt und es schlug im Rosenheimer Tor ein. Marco Luburic fungierte mit einem Sololauf und seinem dritten Saisontor gewissermaßen als Dosenöffner.
In der zweiten Halbzeit erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Marco Zupur auf 2:0 für die Schwaben. Nur vier Minuten später stellte Rosenheims Sascha Marikovic den Anschluss wieder her. In der Schlussviertelstunde mussten die Augsburger noch einmal zittern, doch sie brachten den Sieg über die Zeit.
Schiedsrichter: Philipp Götz (Ettmannsdorf) - Zuschauer: 186
Tore: 0:1 Marco Luburic (42.), 0:2 Marco Zupur (74.), 1:2 Sascha Marinkovic (78.)

Schön war es nicht, was die 1860 München II und der FC Gundelfingen im Gilchinger Stadion boten, doch letztlich war das zumindest den Gundelfingern egal. Erstmals seit 1981 hatten sie den „kleinen“ Löwen mit dem 0:0 mal wieder einen Punkt abgetrotzt – und das trotz eines Riesenhandicaps.
Ab der 38. Minute waren die Gundelfinger in Unterzahl, weil Referee Alexander Schuster er einen Vorfall als vermeintliche Tätlichkeit von FCG-Kapitän Manuel Müller eingestuft hatte. Müller wollte schnell einwerfen, Löwe Daniel Winkler griff ihm in den Arm und wurde am Kopf getroffen. „Irgendwie hat dieser Platzverweis unserem Spiel aber gutgetan“, stellte Gundelfingens Co-Spielertrainer René Schröder verblüfft fest, bis dahin war beim FCG nämlich wenig zusammengelaufen. Der sichtlich genervte Coach Stefan Anderl versuchte wild gestikulierend Einfluss zu nehmen, erreichte mit den Kommandos seine Schützlinge aber nur bedingt. Dass es 0:0 stand, lag in erster Linie an Torhüter Dominik Dewein, der einen Elfmeter von Lorenz Knöferl parierte. Zuvor soll FCGler Ibrahim Neziri mit der Hand am Ball gewesen sein. „Es war aber die Hüfte“, haderte Neziri auch mit dieser Entscheidung.
In Unterzahl rührten die Grün-Weißen dann „Beton“ an, bauten 30 Meter vor dem Tor einen Riegel auf – und waren nun griffiger in den Zweikämpfen. „Warum nicht gleich so?“, fragte Coach Anderl später Verteidiger Jan-Luca Fink – und war durch das Ergebnis gegen zunehmend einfallslose Löwen am Ende dann doch noch etwas versöhnt.
Schiedsrichter: Alexander Schuster (Hohenau) - Zuschauer: 140
Rote Karte: Manuel Müller (38./FC Gundelfingen)
Bes. Vorkommnis: Lorenz Knöferl (TSV 1860 München II) scheitert mit Handelfmeter an Torwart Dominik Dewein (13.).

Für den TSV Kottern endete die perfekte „englische Woche“ mit dem 4:2-Erfolg bei Türkspor Augsburg. Für die Allgäuer war es der dritte Sieg in Serie. Restlos zufrieden war TSV-Coach Matthias Günes trotzdem nicht: „Wir hatten keinen guten Start und auch keine gute Halbzeit. Gerade in der Defensive waren wir zu anfällig. Die zweite Hälfte war dann besser und wir haben uns in einem komplizierten Spiel verdient durchgesetzt.“
Zweimal ging das sieglose Schlusslicht in Führung. Auf den frühen Gegenreffer von Jérôme Fayé antwortete Kottern durch den Ausgleich von Roland Fichtl. Zur Pause lag Türkspor durch den verwandelten Elfmeter von Jérôme Fayé wieder mit 2:1 in Führug. In der zweiten Hälfte war Kottern präsenter, hatte mehr Zugriff und drehte die Partie durch die Treffer von Fatlind Vezaj, Sezer Yazir und „Joker“ Kai Dusch in der Nachspielzeit. Ab der 82. Minute waren beide Mannschaften mit einem Mann weniger auf dem Platz. Nach einem Foul von Fichtl an Turgay Karver entwickelte sich ein Wortgefecht, das für Karver mit Rot und für Fichtl mit Gelb-Rot endete. (beß)
Schiedsrichter: Tobias Spindler (Rosenheim) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Jérôme Fayé (6.), 1:1 Roland Fichtl (9.), 2:1 Jérôme Fayé (36./Foulelfmeter), 2:2 Fatlind Vezaj (52.), 2:3 Sezer Yazir (66.), 2:4 Kai Dusch (90.+5)
Gelb-Rot: Roland Fichtl (45./TSV Kottern/)
Rote Karte: Turgay Karvar (45./Türkspor Augsburg)

Bei diesem Schussversuch von Matej Rados (22) musste Nördlingens Keeper Daniel Martin (rechts) nicht hinter sich greifen, später trafen die Landsberger noch zweimal. Das alles entscheidende 2:0 machte dabei Sascha Mölders (Zweiter von links).
Bei diesem Schussversuch von Matej Rados (22) musste Nördlingens Keeper Daniel Martin (rechts) nicht hinter sich greifen, später trafen die Landsberger noch zweimal. Das alles entscheidende 2:0 machte dabei Sascha Mölders (Zweiter von links). – Foto: Dieter Mack

Das nennt man Timing. Jeweils auf den letzten Drücker beider Halbzeiten erzielte der TSV Landsberg seine Tore beim TSV Nördlingen und feierte durch das 2:0 den vierten Sieg in Folge. „Wir haben es in der ersten Halbzeit wirklich nicht gut gemacht“, räumte Landsbergs Spielertrainer Sascha Mölders nach der Partie ein. „Aber es war wichtig, zu sehen, dass wir dennoch die Qualität haben zu gewinnen, wenn wir auch mal nicht so gut spielen.“
Die Nördlinger waren von Beginn an hellwach und hatten auch die besseren Offensivszenen: Jonathan Grimm (4.) und Jakob Mayer (8.) hatten erste Kopfballchancen und Landsbergs Nikola Negic spitzelte Julian Brandt den Ball gerade vom Fuß (12.). Nördlingen blieb im Vorwärtsgang und wurde vor der Pause eiskalt erwischt. Per Freistoß beförderte Steffen Krautschneider den Ball halbhoch in den Strafraum, flog an Freund und Feind vorbei, bis er den am langen Pfosten lauernden Sebastian Schmeiser erreichte – 0:1.
Die zweite Halbzeit war Landsberg dominanter, doch die Entscheidung sollte auf sich warten lassen. Erst in der Nachspielzeit besorgte Mölders mit einem präzisen Flachschuss das 0:2. (jais, red) Lokalsport RN
Schiedsrichter: Thomas M. Raßbach (Lehrberg) - Zuschauer: 780
Tore: 0:1 Sebastian Schmeiser (45.+1), 0:2 Sascha Mölders (90.+1)

Aufrufe: 014.8.2022, 21:26 Uhr
Walter BruggerAutor