Sportgericht sieht Wertung zugunsten der SG Wattenscheid 09 vor

"Das Sportgericht hat uns mitgeteilt, dass das Urteil uns nächste Woche zugeht. Die drei Punkte werden dann an uns gehen. Eine Berufung würde für die Kölner wenig Sinn ergeben, da die Sachlage eindeutig ist. Aber dieses Recht hat der 1. FC Köln natürlich. Wir sind froh und finden das Urteil, welches unseres Erachtens das einzig mögliche war, als angemessen und gerecht. Wir wurden direkt benachteiligt, denn zwei der vier betreffenden Spieler waren am Siegtreffer beteiligt", so Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo gegenüber dem RevierSport.

Im Abstiegskampf rücken die Nullneuner damit auf zwei Punkte an das rettende Ufer heran, das aktuell RW Ahlen belegt. Neben dem abgeschlagenen 1. FC Straelen zieht sich bekanntlich der 1. FC Kaan-Marienborn zurück. Da in der 3. Liga keine NRW-Mannschaft auf einem Abstiegsplatz steht, würde nach derzeitigem Stand nur noch ein weiterer Absteiger gesucht.

Der Bericht vom 29. März:

Am 18. März gewann in der Regionalliga West der 1. FC Köln II mit 3:2 bei der SG Wattenscheid 09.

Zum Verhängnis wird den Kölnern werden, dass ab der 80. Spielminute vier sog. Ü23-Spieler auf dem Platz standen, obwohl gem. § 12 der DFB-Spielordnung nur drei erlaubt sind. In § 12b der DFB-Spielordnung scheint eindeutig geregelt zu sein, dass die Partie für Köln mit 0 Punkten und 0:2-Toren gewertet wird. Für den gegnerischen Verein bleibt die Spielwertung unberührt. Diesen Punkt wird die SG Wattenscheid 09 aber versuchen, anzufechten, um eine Spielwertung zu ihren Gunsten zu erwirken.

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Wattenscheids Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo sagt gegenüber FuPa Westfalen: "Es gibt auf jeden Fall reichlich Streitpunkte in diesem Verfahren, im einzelnen kann ich da natürlich nicht drauf eingehen. Ich bin kein Jurist, aber mein Rechtsempfinden sagt mir, dass ein Punktabzug alleine nicht passend wäre. Und da wollen und werden wir alle Rechtsmittel und Instanzen nutzen die uns zur Verfügung stehen. Auch im Sinne eines fairen Wettbewerbs. Deshalb streben wir da auch ein Grundsatzurteil an."

Insbesondere, dass die Ü23-Akteure Limnios und Kraus als Vorbereiter unmittelbar am Kölner Siegtreffer beteiligt waren, stößt natürlich auf. Doch inwieweit hat der tatsächliche Spielverlauf Einfluss auf die zu treffende Spielwertung. Es bleibt fraglich.

Auf § 12b der DFB-Spielordnung angesprochen, sagt Pozo y Tamayo: "Streng genommen bezieht sich der 12b nicht auf den entsprechenden Passus."

Schaut man sich die Spielordnung genau an, erscheint diese Ansicht nicht unbedingt falsch. In der Überschrift des § 12b heißt es zwar: "Rechtsfolgen bei Verstößen gegen § 12 und § 12a der DFB-Spielordnung", weiter geht es in der Folge aber nur mit Verstößen gegen § 12 Nr. 2. sowie § 12 a) Nrn. 4.1 und 5. der DFB-Spielordnung.

Köln hat jedoch gegen § 12 Nr. 1 der DFB-Spielordnung verstoßen!

Langer Rechtsstreit würde drohen

In etwa sechs Wochen endet die Regionalliga-Saison 2022/23. Es ist bereits jetzt abzusehen, dass die SG Wattenscheid 09 womöglich mehrere Instanzen durchlaufen wird, sollten ihnen die drei Punkte nicht zugesprochen werden. Da könnte die Lage prekär werden, wenn Wattenscheid wegen der drei fehlenden Punkte am Ende tatsächlich sportlicher Absteiger wäre und kein rechtskräftiges Urteil vorliegt.

Da bisher auch noch kein Urteil gefällt wurde, scheint sich bereits die erste Instanz nicht ganz leicht zu tun. Man darf gespannt sein, wie die dortige Entscheidung lauten wird.

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