So schlagen sich Bayerns Leihspieler

München – Bis Sommer waren sie so etwas wie die vergessenen Profis des FC Bayern München. Mittlerweile hat sie der Club wieder fest im Blick: die Leihspieler des deutschen Rekordmeisters. Vor allem Richard Kitzbichler (49), ein enger Vertrauter von Sportdirektor Christoph Freund (46), kümmert sich um die Juwelen und gibt ihnen regelmäßig Feedback. Die tz gibt einen Überblick, wie sich Münchner Perspektivspieler bei ihren Zwischenstationen schlagen.

So läuft es für Bayerns Leihspieler Tillman und Wanner

Malik Tillman (21/PSV Eindhoven): Der Offensivakteur spielt mit Eindhoven in der Champions League. Auch in der Eredivisie hat er gute Statistiken: fünf Tore und drei Vorlagen in zwölf Einsätzen. Noch kämpft er aber um seinen Stammplatz. Ende September verschlief Tillman vor dem Spiel gegen Almere und wurde dafür von Trainer Peter Bosz (60) aus dem Kader gestrichen. Trotzdem sind die Holländer zufrieden mit ihm. Die Kaufoption liegt bei rund 12 Millionen Euro. Bayern soll sich aber eine Rückkaufoption unter diesem Wert gesichert haben.

Paul Wanner (18/Elversberg): Der Schritt zum Zweitliga-Aufsteiger wurde bewusst gewählt, um den gewünschten Lerneffekt zu erzielen. Wanner sollte konkret an drei Themen arbeiten: Ausdauer, Arbeit gegen den Ball und Zweikämpfe. Im ersten Halbjahr hat das Offensiv-Juwel das gut umgesetzt. Auf der Außenbahn lief er die Linie immer rauf und runter, führte viele Zweikämpfe und musste früh pressen. Das Feedback von Bayern ist, dass er sich körperlich, seine defensive Entwicklung und Arbeit gegen den Ball verbessert hat. In der Rückrunde ist die Vision, dass Wanner häufiger auf der Zehn eingesetzt wird. Dort zeigte er auch schon in der Hinrunde starke Leistungen. Seine Ausbeute in zwölf Zweitliga-Spielen: zwei Tore, drei Assists.

Leihe an Stuttgart: Nübel zurück in alter Form

Alexander Nübel (27/VfB Stuttgart): Bei den Schwaben kehrte der Torwart wieder zu alter Stärke zurück. Auch der FC Bayern freut sich über seine Entwicklung. Offen, wie es für ihn ab Sommer weitergeht. Der Rekordmeister hat Nübel noch nicht als langfristigen Ersatz für Manuel Neuer (37) abgeschrieben.

Yusuf Kabadayi (19/FC Schalke): Der Außenstürmer steht nach neun Zweitligaspielen bei zwei Toren. Eine ordentliche Quote, wenn man bedenkt, dass er zum ersten Mal von seinem Münchner Zuhause weg ist. Unter Ex-Trainer Thomas Reis (50) spielte er regelmäßig, bei Karel Geraerts (41) hat er es schwerer. Zuletzt musste Kabadayi aufgrund eines Muskelfaserrisses pausieren. Mit Schalke steht er auf Platz 16.

So schlägt sich Youngster Ibrahimovic in Italien

Arijon Ibrahimovic (18/Frosinone): Der talentierte Angreifer kommt beim Serie-A-Club bisher auf zehn Einsätze, fünf davon von Beginn an. Zudem erzielte er für Aufsteiger Frosinone zwei Tore und bereitete einen Treffer vor. Gegen Empoli gelang ihm davon ein Tor und ein Assist.

Damit ist Ibrahimovic der jüngste Spieler, der dies in der aktuellen Saison in Europas Top-Ligen schaffte. Frosinone ist derzeit auf Tabellenplatz 14. Angeblich will der Club im Sommer die Kaufoption in Höhe von 3,5 Millionen Euro ziehen. Sollten die Münchner ihrerseits den Angreifer dann zurückholen wollen, würden 2024 elf Millionen Euro und ein Jahr später 13 Millionen Euro fällig.

Stanisic spielt bei Leverkusen bisher kaum eine Rolle

Josip Stanisic (23/Leverkusen): Ohne Not und ohne Ersatz verlieh der FC Bayern den Innen- bzw. Rechtsverteidiger an Leverkusen. Ein Geschäft, bei dem bislang nur die Werkself lacht. Stanisic ist nur Back-up – nur sechs Einsätze in der Liga, zwei davon von Anfang an. Die Münchner bräuchten ihn während des Afrika- und Asien-Cups dringend, müssen aber Ersatz auf dem Transfermarkt suchen. Und Leverkusen, das ebenfalls wichtige Stars für die Turniere abstellen muss, ist umso glücklicher, dass sie nun Stanisic als Ersatz im Kader haben.

Gabriel Vidovic (20/Dinamo Zagreb): Der Offensivspieler hat stark losgelegt – je zwei Tore und zwei Vorlagen in den ersten beiden Spielen für Zagreb. Wenig später folgte ein schwerer grippaler Infekt, der ihn aus der Bahn geworfen hatte. Nach kleiner Leistungsdelle ist Vidovic beim Lieblingsverein seines Vaters wieder als Stammspieler in der Spur. „Ich bin natürlich zufrieden, denn ich bin hierhergekommen, um Spielzeit zu bekommen und meiner Mannschaft zu helfen. Das läuft bislang gut“, so Vidovic bei Web.de. Conference-League-Teilnehmer Dinamo hat eine Kaufoption, die bei rund vier Millionen Euro liegen soll. Bayerns Rückkaufoption: angeblich elf Millionen Euro.

Johannes Schenk (20/Preußen Münster): Seine Leihe kam über Bayerns Torwart-Trainer Michael Rechner (43) zustande. Anfangs war Schenk auf der Bank, nachdem er sich allerdings in Münster eingelebt hatte, blühte er auf. Seit seinem starken Auftritt im Pokalspiel gegen Bayern (0:4) ist der fußballerisch starke Torhüter gesetzt. Philipp Kessler, Manuel Bonke

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