2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Michael Kölbel

Sandersdorf verabschiedet Quintett: "Sind alles ganz feine Charaktere"

Oberliga Süd +++ Martin Ludwig und Nikita Bondarenko treffen jeweils im letzten Spiel für die SG Union

Das passende Outfit für die anstehende Reise hatte Martin Ludwig schon mal an. In Badelatschen, kurzer Sporthose und einem fast durchsichtigen Leibchen schlich der Oberligafußballer am Samstagnachmittag nach dem Heimspiel gegen den SV Arnstadt durch die sengende Hitze im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum. Wenige Minute zuvor hatte die SG Union auch dank eines Ludwig-Treffers mit einem 2:0-Sieg im Saisonfinale die beste Fünftliga-Saison in ihrer Historie perfekt gemacht. 46 Punkte holte sie noch nie, Fünfter in der Abschlusstabelle war sie auch noch nie. Mit diesem Erfolg im Rücken sollte es am gleichen Abend für einen großen Teil der Mannschaft noch per Flieger auf die Party-Insel Mallorca gehen. „Auch da werden wir noch mal alles geben“, sagte Ludwig lachend.

Für den 22-Jährigen war der Sieg gegen Absteiger Arnstadt auch sein Ausstand in Sandersdorf. Nach zwei Spielzeiten wird der ehemalige Drittliga-Profi des Halleschen FC (19 Spiele) den Verein verlassen und zum Ligakonkurrenten VfL Halle 96 wechseln. Unions Verantwortliche hatten sich gegen eine Vertragsverlängerung mit dem Stürmer entschieden, der eigentlich gelernter Mittelfeldspieler ist.

Neben ihm wurden vor dem Spiel auch noch Martin Dierichen (Halle 96), Nick Koller, Nikita Bondarenko und Moritz Ullmann verabschiedet. Ludwig wirkte, auf seinen Wechsel angesprochen, traurig: „Ich hätte mir vorstellen können, lange hierzubleiben, aber so ist es halt manchmal im Fußball“, sagte er nach dem Spiel. Böses Blut gäbe es zwischen ihm und den Machern nicht. „Wir haben alles besprochen, das ist okay so.“ Zu den Spielerprofilen:

>> Martin Ludwig

>> Martin Dierichen

>> Nick Koller

>> Nikita Bondarenko

>> Moritz Ullmann

Von den insgesamt fünf Abgängen ist Martin Ludwig nicht nur der namhafteste, sondern auch derjenige, der die größte Rolle bei der SG Union gespielt hat. In seinen zwei Jahren hat er 37 von 40 möglichen Spielen gemacht (33 von Beginn). Das 1:0 gegen Arnstadt am Samstag eine Viertelstunde vor Schluss war sein siebtes Saisontor und sein zwölftes insgesamt für Sandersdorf. „Mich freut es für ihn, dass er uns mit seinem Treffer auf die Siegerstraße gebracht hat“, sagte Cheftrainer Thomas Sawetzki.

Bis der zur Halbzeit eingewechselte Ludwig den Gästekeeper mit einer Kopfballbogenlampe überwinden konnte (80.), war es ein ausgeglichenes Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Die qualitativ hochwertigeren Einschussmöglichkeiten hatten sogar die Gäste. Sechs Minuten nach dem 1:0 traf mit dem ebenfalls eingewechselten Offensivmann Nikita Bondarenko ein weiterer Abgang zur Entscheidung. „Ganz wunderbar“, fand Sawetzki das.

Gründe für Trennung seien sportlicher Natur

Die Entscheidung, trotz der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte mit fünf Spielern nicht zu verlängern, „haben wir uns nicht leicht gemacht“, sagte der Cheftrainer. „Das sind alles ganz feine Charaktere.“ Die Gründe seien jeweils sportlicher Natur gewesen, verriet Sawetzki, ohne jedoch näher darauf eingehen zu wollen. „Wir haben die Sachen intern alle ausführlich besprochen, die würde ich aber nie öffentlich machen.“ Zum Abschluss sagten aber sowohl Sawetzki als auch Ludwig am Samstag einen Satz, der in der Zukunft unter Umständen interessant werden könnte: „Man sieht sich ja vielleicht zweimal im Leben.“

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Aufrufe: 020.6.2022, 12:33 Uhr
Tobias Grosse/MZAutor