2024-06-14T14:12:32.331Z

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Macht weiter: Markus Ansorge bleibt auch in der kommenden Saison Denklingens Trainer.
Macht weiter: Markus Ansorge bleibt auch in der kommenden Saison Denklingens Trainer. – Foto: Rabuser

„Sehr empathischer Trainer“ –VfL Denklingen verlängert mit Trainer Ansorge um ein weiteres Jahr

Markus Ansorge genießt hohes Ansehen

Vor der Winterpause schlitterte der VfL Denklingen von einer Enttäuschung in die nächste. Oft gerät in solchen Fällen der Trainer ins Zentrum der Diskussionen.

Denklingen – Gerade, wenn seine Ägide schon eine gewisse Zeitspanne fortwährt. In Denklingen geht man mit dem Thema anders, nahezu antizyklisch um. Der Klub verlängert die Zusammenarbeit mit Markus Ansorge um ein weiteres Jahr. Mehr noch: Die Unterschrift des 55-Jährigen war mit Ausnahme von Detailfragen nur Formsache.

Gründe für das weitere Miteinander gibt es genug. Die Kernaussage schickt Ludwig Kirchbichler vorweg: „Wir wissen, was wir an ihm haben.“ Ansorge habe die Mannschaft des VfL in den vergangenen drei Spielzeiten „individuell und Mannschafts-taktisch“ weitergebracht. Außerdem, so der Spartenchef der Fußballer weiter, sei der Peitinger ein „Top-Typ“, der sich auch „neben dem Platz“ um vielerlei Dinge und Leute kümmert. Diese Entwicklung wird von der Abteilungsleitung als „noch nicht am Ende“ gesehen.

Für den VfL Denklingen ist es normal wenn‘s mal nicht so läuft - sie halten an ihrem Trainer trotzdem fest

Dass man während der Wochen des Misserfolgs auch mal über alternative Entscheidungen nachdenkt, ist legitim und für einen Führungszirkel auch angebracht. „Natürlich spricht man innerhalb der Vorstandschaft und mit dem Trainer, wenn der sich plötzlich selbst in Frage stellt.“ Doch sei es völlig normal, wenn es sportlich mal nicht wie gewünscht laufe. Erst recht, wenn es drei Jahre lang fast nur steil bergauf ging. Kirchbichler betont, es sei wichtig, bei länger bestehenden Partnerschaften „neue Impulse zu setzen und negativen Entwicklungen gegenzusteuern“. Eben dies sei bei Ansorge nachweislich der Fall. Auch vor dem schicksalsträchtigen Heimspiel gegen Großhadern stellte Ansorge um. Mit Erfolg, wie der 7:2-Sieg bewies.

Kirchbichler charakterisiert seinen Coach als „sehr empathischen Trainer“. Ansorge schaue sich etwa Spiele der U19 an, um den eher hohen Altersschnitt des Bezirksligateams perspektivisch und punktuell herabzusetzen, erkenne zudem private Problemchen bei Spielern, denen er sich soweit als möglich annimmt. „Markus hinterfragt sich als Trainer ständig und lernt immer noch aus schwierigen Situationen dazu“, hält Kirchbichler fest. „Deswegen passt es mit ihm so gut.“

Ansorge kehrt anderen Angeboten momentan noch den Rücken zu - er fühle sich in Denklingen sehr wohl

Wie lange die Liaison zwischen Ansorge und dem VfL noch halten wird, scheint offen. Zumindest aus der Warte des Trainers. Ansorge versichert, er würde Abnutzungsspuren schnell erkennen und richtig deuten. Interessante Offerten fänden bei ihm einerseits ein offenes Ohr, vielleicht tut sich auch nochmals etwas Höherklassiges auf. „Soweit schaue ich aber noch nicht“, stellt er klar. Aktuell gilt: „Ich fühle mich in Denklingen sehr wohl, weil das soziale Umfeld dort sehr gut ist.“ Man könne sich beim VfL als Fußball-Lehrer „viel besser beweisen“, weil man aus dem vorhandenen Material einheimischer Kicker „das Beste rausholen“ müsse.

Final ermutigt hätten ihn die vielen Gespräche während der Winterpause, der Dialog mit dem kompletten Kader und dem Mannschaftsrat. Ansorge wollte wissen, wie seine Arbeit von den Fußballern bewertet wird und erhielt ausnahmslos „unglaublich gutes Feedback“. Umgekehrt wollte er bei seinen Kickern die Bereitschaft für neue Grenzen ausloten. Er ließ hart wie nie unter seiner Regie trainieren, eruierte damit, wie weit das Team gehen kann und will. Auch hier passte das Elaborat.

Trainer Ansorge ist von einem angestrebten Aufstieg nicht abgeneigt, bezeichnet es aber als schwierig

Dem Gros der Mannschaft gibt Ansorge noch rund drei Jahre „auf diesem Niveau“. Demnach wäre im anstehenden Sommer der beste Zeitpunkt für einen neuen Anlauf in Sachen „Aufstiegsplätze“. Ansorge wäre nicht abgeneigt, sollten seine Eleven eine solche Zielsetzung proklamieren; sagt aber auch, dass dies „in dieser Liga schwierig“ sei. Etliche Klubs schielen nach oben. Zudem bräuchte es „positionsbezogene Verstärkungen“. Die aber, und das ist Ansorge wichtig, müssten zum Umfeld passen – wie das bei ihm der Fall ist. OLIVER RABUSER

Aufrufe: 015.3.2023, 07:56 Uhr
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