2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Warm anziehen musste sich Markus Ansorge (hier beim Gastspiel in Wolfratshausen) zuletzt nur des Wetters wegen. Seine Denklinger haben sich mit einer kleinen Siegesserie im gesicherten Mittelfeld der Bezirksliga etabliert.
Warm anziehen musste sich Markus Ansorge (hier beim Gastspiel in Wolfratshausen) zuletzt nur des Wetters wegen. Seine Denklinger haben sich mit einer kleinen Siegesserie im gesicherten Mittelfeld der Bezirksliga etabliert. – Foto: oliver rabuser

„Ich hänge an dem Verein“: Coach Ansorge will VfL Denklingen treu bleiben

Markus Ansorge steht einem sechsten Jahr beim VfL Denklingen positiv gegenüber

Der VfL Denklingen und Trainer Markus Ansorge arbeiten seit fünf Jahren zusammen. In der Winterpause soll es erste Gespräche für eine Verlängerung geben.

Denklingen – Wenn sich in den kommenden Wochen die stade Zeit über die Fußballfelder der Bezirksliga senkt, werden sie auch in Denklingen bei Glühwein und Lebkuchen die Köpfe zusammenstecken. Dann beginnt beim Verein für Leibesübungen die Planung für die kommende Saison. „Es ist alles ganz entspannt“, freut sich Markus Ansorge bereits auf die Gespräche mit den Verantwortlichen.

In deren Mittelpunkt wird seine Person stehen. Mittlerweile fünf Jahre arbeitet der 56-Jährige beim VfL und hat in dieser Zeit aus einem ambitionierten Kreisligisten einen gestandenen Bezirksligisten geformt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich mit dem Klub und dem Trainer zwei Partner gesucht und gefunden haben. „Ich hänge an dem Verein“, beteuert der Coach. Wenn es nach ihm ginge, würde man miteinander in ein gemeinsames sechstes Jahr gehen.

Es gibt Vereine und Trainer, für die wäre eine solche Zeitspanne entschieden zu lange. Was zählt, ist neben dem schnellen Erfolg die Möglichkeit, viele neue Erfahrungen aufzusaugen, die beim nächsten Engagement dann wieder von Nutzen sind. Man kann eine solche Einstellung für gut oder für schlecht halten, entscheidend ist jedoch, dass sie auf die Protagonisten in Denklingen nicht zutrifft.

VfL Denklingen und Markus Ansorge planen keine neuen Abenteuer

Ansorge hat inzwischen ein Alter erreicht, wo er als Trainer weiß, was er will und sich auf keine waghalsigen Abenteuer mehr einlässt. Genauso bodenständig präsentiert sich der VfL, der seine eigene Situation sehr gut einschätzen kann. Experimente wagt da keiner ohne Not. „So ist es in einer Beziehung und im Fußball ist es genauso“, plaudert Ansorge aus dem Nähkästchen.

Die Zeichen auf Veränderung sind in Denklingen jedenfalls nicht gestellt. Das liegt nicht nur an der intakten Beziehung zwischen Trainer und Team und den Erfolg, der beide miteinander verbindet. Die meisten Kicker des Bezirksligisten befinden sich mit um die 30 Jahre in einem Alter, wo die Lust auf Neues nicht mehr so groß ist. Stattdessen geht es darum, gesicherte Perspektiven bis zum eigenen Karriereende zu haben, das irgendwo schon am Horizont erscheint.

Denklingen will schonenden Übergang

Ein forscher Springinsfeld kann da als Trainer manche etablierten Strukturen durcheinanderbringen, die sich über lange Zeit verfestigt haben. „Es ist schwer, etwas zu finden, was in unserem Umfeld passt“, geht Ansorge davon aus, dass es auf dem Markt überhaupt kaum realistischen Alternativen zu finden gibt – jedenfalls nicht für ihn oder für den VfL. Außerdem haben sie in Denklingen in dieser Saison ein Modell installiert, das für die Zukunft Erfolg versprechend sein kann, weil es für einen schonenden Übergang und nicht für einen abrupten Kurswechsel steht.

Christoph Schmitt kam im vergangenen Sommer aus Raisting nicht nur, um die Mannschaft im zentralen defensiven Mittelfeld zu verstärken. Der ehemalige Spielertrainer des TSV Altenstadt ist mittlerweile auch zum verlängerten Arm des Trainers geworden. „Er hat sich unglaublich bei uns eingefügt“, freut sich Ansorge über den gelungenen Eingewöhnungsprozess des ehemaligen Bayernligaspielers, mit dem er bereits als Coach des SV Raisting zusammengearbeitet hat. Schmitt liefert vor allem frischen Input, der Mannschaft und Trainer vor ermüdender Routine bewahrt.

„Maßnahmen zu Teambuilding brauchen wir in Denklingen nicht, das passt auch so.“

VfL-Trainer Markus Ansorge

Und weil in den vergangenen Wochen auch so manche sportliche Krise bewältigt werden musste, gab es stets auch neue Herausforderungen, an denen beide Seiten gemeinsam wachsen konnten. „Ich kann mir vorstellen, mit den Jungs ein weiteres Jahr zu machen“, wäre Ansorge einer Vertragsverlängerung gegenüber nicht abgeneigt. Zumal alle anderen Dinge längst gerichtet sind.

Die Vorbereitung auf die Rückrunde beginnt am 22. Januar. Auf ein gemeinsames Trainingslager verzichtet der VfL bewusst. Zum einen besitzt der Klub ein Sportgelände mit allen nötigen Schikanen, zum anderen benötigen die Kicker keine Luftveränderung, um zueinander zu finden. „Maßnahmen fürs Teambuilding brauchen wir in Denklingen nicht, das passt auch so“, ist Ansorge überzeugt. Noch so ein Grund, um die gemeinsame Beziehung für ein weiteres Jahr aufrechtzuerhalten. (Christian Heinrich)

Aufrufe: 024.11.2023, 18:19 Uhr
Christian HeinrichAutor