2024-05-16T14:13:28.083Z

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Alexander Thamm war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden - nimmt aber eine Teilschuld auf seine Schultern
Alexander Thamm war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden - nimmt aber eine Teilschuld auf seine Schultern – Foto: Jens Terhardt u. Moritz Hirt

SC-Trainer Alexander Thamm sieht blutleeres Team

Der Oberligist unterliegt gegen den 1. FC Kleve verdient mit 0:2. Bei den harmlosen Gastgebern war nicht mehr viel vom guten Lauf der zurückliegenden Wochen zu sehen. Der Blick richtet sich nun wieder nach unten.

Der SC St. Tönis hatte in den vergangenen Wochen einen guten Lauf und verschaffte sich im Rennen um den Klassenerhalt ein ordentliches Polster auf die Abstiegszone. Doch gestern geriet der Oberligist ins Straucheln und ließ bei der verdienten 0:2 (0:0)-Niederlage gegen den 1. FC Kleve vieles vermissen, was ihn zuletzt auszeichnete. Die Gäste dürften nach diesem Sieg im Duell zweier Tabellennachbarn aus dem Gröbsten raus sein. Das war auch das Ziel der Blau-Gelben, die nun bei einem Vorsprung von sechs Punkten vor den sechs verbleibenden Spielen wieder einen kritischen Blick nach unten werfen müssen. Die enttäuschende Leistung dämpfte jedenfalls die durchaus berechtigte Hoffnung, dass der SC vorzeitig einen Haken hinter die Saison machen kann und nicht bis zum letzten Spieltag zittern muss.

Bis auf eine Großchance von Alfred Appiah (3.) hatte der SC in der Offensive nicht viel zu bieten. Die Hausherren spielten zwar ordentlich mit, doch in zweierlei Hinsicht hatten die Gäste bereits in den ersten 45 Minuten klare Vorteile: schnelle Lösungen bei Ballgewinn und sicheres Kombinationsspiel in Tornähe. So verwunderte es nicht, dass der FC bis zur Pause ein Chancenplus hatte. Nach einer Flanke von Danny Rankl partierte SC-Schlussmann Joshua Claringbold einen Kopfball von Niklas Klein-Wiele und wehrte auch den Nachschuss von Rascal Hühner ab. Später vergab Nathnael Akcakaya am kurzen Pfosten und der durchgebrochene Klein-Wiele scheiterte erneut an Claringbold, der den wuchtigen Ball über die Latte lenkte (34.). Die Entstehung dieser Szene legte eine Schwäche des SC und eine Stärke der Gäste offen, die immer wieder mit Steckpässen gute Abschlussituationen kreieren konnten.

Kleve schlägt in Schlussphase zu

So entstand auch die erste Gästechance in der zweiten Halbzeit durch Rankl, die neben dem Pfosten landete (56.). Nur drei Minuten danach war Claringbold gegen den wendigen Akcakaya erneut auf dem Posten. Die St. Töniser Bemühungen blieben einen Tag vor dem Tag der Arbeit ein laues Lüftchen. Wenn sich eine gute Offensivaktion abzeichnete, drückten die Blau-Gelben oftmals auf die Tempobremse, so dass sich die Gäste ohne Eile wieder ordnen konnten. Dazu kam, dass auch die Standards wirkungslos verpufften. Nach gut einer Stunde verflachte die Partie und gute Stimmung kam nur auf, als die Damenmannschaft des SC nach einem 8:0-Sieg über den Dülkener FC ihren Aufstieg in die Bezirksliga und sich selbst lautstark feierte. Als viel für eine Nullnummer sprach, traf Diwan Duyar im Nachschuss zum 0:1. St. Tönis warf alles nach vorne und Duyar sorgte mit einem Heber für die endgültige Entscheidung.

„Sauer wie noch nie“ war SC-Trainer Alexander Thamm, der eine Teilschuld auf seine Kappe nahm: „Ich übernehme heute für vieles Verantwortung. Das Feuer ist zu keinem Zeitpunkt richtig angegangen. Das war blutleer. Ich hoffe, dass einige wach geworden sind, die schon glaubten, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“

Aufrufe: 01.5.2023, 15:15 Uhr
RP / Uwe WorringerAutor