2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Marvin Mainz

Rücktritt vom Rücktritt bei Reindolf Adu

Reindolf Adu ist bei den Landesliga-Fußballer von Schwarz-Weiß 06 zurück auf dem Platz. Eigentlich hatte er seine Karriere als Spieler bereits beendet.

Vor drei Jahren hat Reindolf Adu gesagt: „Es reicht“. Die Leiste zwickte, Rücken und Knie schmerzten und sein Körper hielt der Belastung des Fußballs nicht mehr stand. Deshalb entschied er sich mit 34-Jahren, seine aktive Karriere beim SC Schwarz-Weiß zu beenden.

Wer nun am Sonntag beim Landesligaspiel gegen den FSV Vohwinkel auf die Aufstellung der Oberbilker schaute, rieb sich verwundert die Augen. Plötzlich stand Adu wieder auf dem Platz – über die gesamte Spielzeit. „Es war ungewohnt, aber es hat mir Spaß gemacht“, sagt der 37-Jährige einen Tag nach dem Spiel.

Kader ist dünn

Die Erklärung für den überraschenden Startelfeinsatz ist im Grunde einfach: Die Oberbilker haben im Endspurt der Saison einen personellen Engpass in der Innenverteidigung. Winterzugang Ben-Elias Kaul fällt mit einer schweren Verletzung noch bis zum Saisonende aus. Zwei weitere Innenverteidiger fehlen den Schwarz-Weißen urlaubsbedingt und aus beruflichen Gründen.

„Im April wurde ich deshalb vom Verein gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, nochmal sechs bis acht Wochen die Fußballschuhe zu schnüren“, erzählt Adu, der seit 2020 als Sportvorstand im Verein tätig ist. „Ich habe dann gesagt, dass ich es versuchen kann, aber schauen muss, ob es mit meinen Schmerzen geht.“ Seitdem steht er wieder regelmäßig mit der Mannschaft auf dem Platz, wurde im Spiel gegen Solingen zur Halbzeit eingewechselt. Am Sonntag spielte er dann erstmals wieder 90 Minuten durch. „Immer mal wieder zwicken Rücken und Leiste. Dadurch, dass es nur eine begrenzte Zeit ist, kann ich es aber noch aushalten“, sagt Adu. Trotz der Schmerzen stelle er sich gerne in den Dienst des Vereins: „Wenn ich den Jungs mit meiner Erfahrung im Abstiegskampf helfen kann, mache ich das gerne.“

Hat direkt geholfen

Als zentraler Innenverteidiger in der Dreierkette sorgte er am Sonntag für mehr Stabilität in der Defensive. Er übernahm direkt Verantwortung, dirigierte seine Nebenspieler und überzeugte mit Ruhe am Ball. Zur Geschichte des Spiels gehört aber auch, dass Adu in zwei Aktionen Pech hatte: Beim Stand von 1:0 brachte er seinen Torwart mit einem zu kurz geratenen Kopfball in die Bredouille. Ein Gästespieler spritzte dazwischen, klaute sich das Spielgerät und schob ins leere Tor. „Meiner Meinung nach war es ein Foul, so wie der Spieler da hinging. Der Torwart hatte den Ball in der Hand. Ich muss die Situation vorher aber besser lösen“, ärgert er sich.

Wenige Minuten später hatte Adu dann auf der Gegenseite die Riesenchance, seine Mannen wieder in Führung zu bringen. Sein Kopfball klatschte allerdings an die Latte. „Vielleicht wollte ich ihn zu sehr in die Ecke köpfen“, sagt er. So stand am Ende nach zwei späten Gegentoren auch mit Adu in der Startelf die nächste Niederlage auf dem Papier.

Trotz des Negativtrends der letzten Wochen will er den Klassenerhalt aber noch nicht abhaken: “Ich bin kein Spieler, der aufgibt, bevor es vorbei ist. Wir wollen mit aller Macht versuchen, drin zu bleiben.“ Dafür benötigen die 06er dringend Punkte – bestenfalls schon am Donnerstag gegen den ASV Süchteln.

>>> Das ist Reindolf Adu

Aufrufe: 012.5.2022, 11:00 Uhr
RP / Christopher BaczykAutor